Aſien 117
„Lz hedabad în ein Zweig-Delta fpaltet, In einer unendlichen Menge von Armen dem
4) Buſen von Bengalen zuz nur der Hauptſtrom behauptet ſeine nordöſtliche Rich-
tung bis dahin, wo er mit dem Brahmaputra zuſammentrifſt, deſſen Waſſer neben
dem feinigen, doch unvermifcht, fich bei der Spige von Currymulla in das Meer
ſtürzt, Zu dem Waſſerſyſteme des Jrabaddi oder Avaſtromes kann man den Miup
oder großen Fluß von Pegu, den Lukiang oder Thaluan, den Tanaſſerim, der ſich zu
Malakka ins Meer ergießt, den Menam oder Maigue, den Mekon- oder Mais
Faung in Kambodfcha, den Hue und den Lau-Tſe-Kiang rechnen. Das Flußgebiet
des Amur erſtre>t ſich durch Dazsurien und das Land der Mantfchu und Tunguſen,
und zu demſelben kann der, ſich in den Meerbuſen gleiches Namens mündende Anadyr
gezählt werden. Außer den Waſſerſyſtemen der beiden Rieſenſtrôme Chinas, des
Jang-Tſe-Kiang (d. i. blauer Fluß) und des Hoang-ho (d. i. gelber Fluß) verdienen
beſonders die, auf den nördlichen Höhen des Altai und feiner Dweige an der Nordgrenze
Mittelaſiens entſpringenden Stromſyſteme unſere Aufmerkſamkeit, deren Gewäſſer
in das Eismeer münden : die des Lena, Jndigioka, Kolyma, des Jeniſei, der fich
nach einem Wege von mehr denn 700 Meilen in die Bai der 72 Inſeln ergießt,
des Obi und Jrtiſch. — Nach allen Weltgegenden hin hat ſich das Meer an dem
Küſtenrande des aſiatiſchen Feſtlandes Bahn gebrochen und dadurch Jnſeln gebil:
iu det, die bald mit größern, bald mit kleinern, bald nähern, bald fernern Eilanden in
u Verbindung ſtehen. So trennt die Waigasftrafe Nowaja-Semlja von Sibirien,
die Behrings- oder Cooksſtraße Aſien von Amerika, die Straße von Malakêa Su:
in; matra und Malakka, die Straße von Ceylon dieſes große Eiland (Taprobana der
iin) Alten), von Indien diesfeit des Ganges; Babelmandeb führt aus dem arabifchen
witt 4 y Meere in den arabiſchen Buſen ; die Straße von Ormus verbindet das perſiſche
Meer mit dem perſiſchen Buſen, die Straße von Feodoſía das ſchwarze mit dem
‚ aforfchen Meere, und die Straße von Konſtantinopel das Marmormeer mit dem
Yarıı <warzen Meere. Die meiſten aſiatiſchen Inſeln liegen am Süd- und Oſtrande
Yan bes Exdtheils: Ceylon, die Gruppe der Malediven und Lakediven (Div bedeutet
: Snfel), der Andamanen, Nikobaren, der Mergui, Philippinen (ein 1521 von
m) Magelhaens entdeckter, aus vielen hundert Infeln beſtehender Archipel), Bahujanen,
.. Ladronen oder Marianen, der Molukken, Amboina- und Bandagruppe, und endlich
-. der Suluh- und großen und kleinen Sundainſeln (Borneo, Sumatra, Celebes,
ey Java) z im Oſten: Hainan, Formoſa, die LieusKieus, kuriliſchen und japaniſchen
. Inſeln (Kiusju, Nipon, Jeſſo), die Staaten- und Fuchseilande, Ale-uten; im Nor-
ben: die Lachoms= und Lenainſeln nebſt Nowaja-Semlja; im Weſten: Rhodos,
4 Cypern, Scio (Chios), Samos, Mitylene u. |. w.
u In keinem Erdtheile ſind die klimatiſchen Verhältniſſe ſo eigenthümlih und
‘" verſchiedenartig als in Aſien. Seine große Ausdehnung umfaßt alle Zonen. Die-
fer Umſtand trágt aber auch den Stempel der Mannichfaltigkeit auf die Bewohner
",, Úber, die ſich in Hinſicht ihrer Geſtalt, Sprache, Lebensart, Betriebſamkeit und Ge-
A fittung in unzähligen Stufenbildungen von einander unterfcheiden. Jhre Haut-
"farbe fteigt durch viele Schattirungen vom Weiß bis zum Schwarz. Mehr oder
weniger zeigt fich die Hautfarbe der kaukaſiſchen Stämme bei den Kaukaſusvölkern,
® Armeniern, Tataren, Perſern, Afghanen, an welchen man regelmäßig ſchône Ge-
ſichtsbildung, hohe Stirn, großes Auge, lange, etwas gebogene Naſe, rothe Wan-
“gen Und ein weiches braunes oder ſchwarzes Haar findet. An einer gelblichen Haut-
“" farbe erkennt man die Sibirier, Mongolen, Zungufen, Chinefen, Tibetaner, Ja-
paner, Vorderindier, Birmanen, Siameſen. Hellbraun mit manchen Schattirun-
| gen iſt die Farbe der Hinterindier, z. B. in Malakka, die mit einem ſchwarzen lo>i-
' gen Haare eine plattgedrü>te Naſe und einen großen hervorſtehenden Mund» verei-
“nigen. Schwarz mit Wollhaar, Stumpfnaſe, ſtarken Ba>kenknochen und di>en
"". Lippen erſcheinen die Widah auf Ceylon, die Inſulaner auf Sumatra Borneo,