Full text: A bis E (1. Band)

  
  
144 Bachmann 
41831) liefert intereſſante Nachrichten über den neueſten Zuſtand mehrer Std: 
ſeeinſeln und Stewart läßt es fich befonders angelegen fein, die Miſſionare ge: 
gen die ihnen gemachten Vorwürfe zu vertheidigen. Zur Kunde der Geſe (lſchaftss 
infeln und über die Einführung und Fortſchritte des Chriſtenthums auf den Süd- 
feeinfeln liefert der Miſſionar W. Ellis (ſ. d.) in feinen „Polynesian resear- 
ches” (London 1829) die fchägbarften Nachrichten. (8) 
B. 
DB ¿männ (Karl Sriedrih), Profeſſor der Philoſophie zu Jena, geb. zu 
Altenburg den 24. Jun. 1785. Das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt verließ er 
Oſtern 1803, um die Univerſität Jena zu beſuchen, wo er erſt Theologie und nach- 
her Philoſophie ſtudirte, in welcher er Hegel’s, Kraufe’s, Schelver’s und Aſt's Vor- 
leſungen hôrte. Er war drei Jahre lang Mitglied der lateiniſchen Geſellſchaft unter 
Eichſtädt. Nachdem er 1806 die philoſophiſche Doctorwürde erlangt hatte, ging 
er im Frühjahr 1807 nah Dresden, um durch die Benutzung der dortigen literari: 
Tchen Schäße ſich auf die akademiſche Laufbahn vorzubereiten. Jm Herbſte 1808 
reiſte er nach Heidelberg in der Abſicht, daſelbſt als Privatdocent aufzutreten; da er 
aber bald darauf von Krankheit befallen wurde, fo ergriff er die Gelegenheit, 
eine Hauslehrerjtelle in der Schweiz bei Herrn von Wattenwyl in Belp bei Bern 
anzunehmen. Hier blieb er bis zum Sommer 1810, wo er nah Jena zurü>- 
Lehrte und im Herbſt deſſelben Jahres als Privatdocent in der Philoſophie auf: 
trat. 1812 erhielt er eine außerordentliche und 1813 die ordentliche Profeſſur der 
Moral und Politik in der philoſophiſchen Facultät. Mehre Jahre nachher beſuchte 
er noch die naturwiſſenſchaftlichen Vorleſungen ſeiner Collegen , um die großen 
Lücken ſeiner Studien in dieſem Gebiete des Wiſſens wenigſtens zum Theil auszu- 
füllen. Dadurch wurde beſonders ſeine Liebe zur Mineralogie gewe>t, und durch 
óftere Beſuchung des großherzogl. mineralogiſchen ſowie durh Benubung eines 
nicht unbedeutenden Privatcabinets bis jetzt unterhalten. Seine Überſicht neuer 
Leiſtungen im Gebiete der Mineralogie, die er im „Hermes“ (Jahrg. 1824 fg.) 
gab, legt ein günſtiges Zeugniß für gründliche Prufung ab, welche er auch dieſem 
Zweige des Wiſſens widmete. Auch wurde er nach einiger Zeit zum Prodirector 
der großherzogl. mineralogiſchen Geſellſchaft , und 1831, da der Bergrath Lenz 
ſeines hohen Alters wegen die Geſchäfte eines Directors nicht mehr zu führen ver- 
mochte, zum ſtellvertretenden Prodirector ernannt. Vom Herzog von Altenburg 
erhielt er den Charakter eines Hofraths. Unter ſeinen Schriften ſind die bedeuten- 
dern: „Über Philoſophie und ihre Geſchichte, drei akademiſche Borleſungen“/ (Jena 
1811 u. 1820); „Über die Philoſophie meiner Zeit, zur Vermittelung“ (Jena 
1816); ; „Über die Hoffnung einer Vereinigung zwifchen Phyſik und Pſychologie“, 
eine von der Geſellſchaft der Künſte und Wiſſenſchaften in Utrecht gekrönte Preis: 
ſchrift (Utrecht 1821); „Syſtem der Logik“ (Leipzig 1828). Dieſes lezte Werk, 
von welchem 1831 eine ruſſiſche Überſezung erſchien, die gründlichſte Dar- 
ſtellung dieſer philoſophiſchen Disciplin , iſt mit verdienter Anerkennung auf 
genommen worden, und zunächſt für Diejenigen beſtimmt, die ſich durch eig- 
nes Studium mit der wiffenfchaftlichen Grundlage philoſophiſcher Forſchung bes 
kannt machen wollen. B. zeigt fich als einen ebenfo gelehrten und wahrheitz 
liebenden als fcharffinnig prüfenden Denker, und er hat viele ſeither angenom- 
mene Behauptungen und Beſtimmungen ſo treffend berichtigt, daß ſein Werk 
eine Bereicherung der Wiſſenſchaft iſt. 
  
  
 
	        
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