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waltungsfache. angeſtellt und verſah“ mehre Jahre hindurch die, freilich feinem
eigenthümlichen Streben. wol,nur wenig entſprechenden Geſchäfte eines Actua-
rius_ bei der Polizeidirection. Die großen Ereigniſſe der Jahre 1813 und 1814
ſebten nicht blos dem fernern Fortſchreiten B's auf der betretenen Bahn des
praktiſchen Staatslebens plöglic ein Ziel, ſondern er ward auch von den neuen
Behörden des zu ſeiner alten Freiheit wiedergelangten Frankfurt von ſeiner
Stelle mit einem Ruhegehalt: entlaſſen. Von nun an erſt konnte B.'s Geiſt,
aller äußern Feſſeln entledigt, jenen hohen Aufſchwung nehmen, der ihn als
politiſchen Schriftſteller auszeichnet. Er machte ſich der literariſchen Welt zuerſt
als. Redacteur des frankfurter „Staats - Riſtretto“/ , durch die Herausgabe der
„„Zeitſchwingen“ und ſpäterhin der „Wage“ bekannt. Fanden aber dieſe Erzeug-
niſſe eines nur Freiheit im edelſten Sinne des Wortes erſtrebenden Geiſtes viel
Beifall, ſo zogen ihm dieſelben auh mancherlei Unannehmlichkeiten von Seiten
Derjenigen zu, die darin! nur Ummwälzungsplane zu einer Zeit gewahren wollten,
wo ohnehin der demagogiſche Unhold feinen Spuk in fo vielen Köpfen trieb,
So entzog ihm die großherzoglich heſſiſche Regierung, auf Betrieb des bei derſelben
angeſtellten Geſandten einer großen deutſchen Macht, das für die zu Offenbach ges
deuten „Beitfhwingen” ertheilte Privilegiums nicht lange darauf aber ward B,
ſogar, auf Erfuchen eben dieſes Geſandten, in ſeiner Vaterſtadt Frankfurt verhafz
tet, und. wegen angeſchuldigter Theilnahme an Verbreitung einer demagogiſchen
Flugſchrift in peinliche Unterſuchung gezogen , deren Ergebniß jedoch feine voll
Tommene Unſchuld. erwies. Seit 1822 lebte B. zum großen Bedauern ſeiner
Freunde faſt in gänzliher Zurügezogenheit von allem literariſchen Verkehr,
theils in Paris, theils in Frankfurt und Hamburg, bis er endlich durch die Herausse
gabe ſeiner „Geſammelten Schriften“ (10 Bde., Hamburg 1829 — 31) ein neues
Lebenszeichen von ſich gab. Tritt ſchon in den frühen Bänden dieſer Sammlung
B.'s Individualität und ſein ſubjectives Streben in Eräftigen Zügen unverkennbar
hervor, ſo liefern die „Briefe aus Paris“ (2 Bde., Hamburg 1831), die auch den 9.
und 10. Band der Sammlung bilden, ein vollendetes Bid des Mannes. Eine
ausführliche Analyſe oder Kritik dieſer Geiſtesproducte- hier zu geben, geſtattet we-
der der: Raum noch der Zwe dieſes Werkes; wir wollen daher blos die Ges
ſichtspunkte andeuten, unter denen, um nicht ungerecht gegen B. zu ſein, dieſe
Erzeugniſſe beurtheilt werden müſſen. B. dürfte am paſſendſten mit jenen alten
Satyrenſchreibern und Epigrammatiſtèn zu vergleichen fein, die zur Zeit des Ver-
falls der griechiſchen und römiſchen Sittlichkeit und Tugend, den Ausdrug ih:
res tiefen Unwillens über das DVerderbnif ihrer’ Zeitgenoſſen in das Gewand eis
nes gewiſſen moraliſchen Cynismus kleideten, theils weil ſie wähnten, nur in
dieſer Form den beabſichtigten Eindru> auf die in Schlaffheit verſunkenen Gee
müther hervorbringen zu können, theils weil. ihr eignes Gemüth zu ſehr von
Indignation. ergriffen war, als daß ſie es úber ſich vermocht hâtten, dieſe Ems
pfindung in anſtändigere Formen zu fleiden. Wir möchten B. einen politiſchen
Cyniker „nennen, deſſen Beweggründe und Zweeke ſicher die edelſten ſind, dex
aber durch ſeine Schriften, nümentlih durch die zuletzt erwähnten Briefe, viele
fültig Veranlaſſung gibt, ihn zu verkennen. Unwille, daß es in Deutſchland
nicht ſo zugeht, wie er es wünſcht, und die Meinung, das ſein Vaterland in tiefe
Herabwürdigung verſunken ſei, aus welcher nur die Anwendung extremer Mittel,
ivie man ſolche einem todtkranken Patienten reicht, es zu erwe>en vermöge „ lei-
teten ſeine Feder. Unrecht aber thut man ihm ſicherlich, wenn man ilm, wie es
neuerlich oft von mehr oder minder unberufenen Kritikern geſchehen, des Mangels
an echter Vaterlandsliebe beſchuldigt, und ihm die Abſicht unterlegt, er wolle nur
Wige machen, ſei es auch auf Koſten der deutſchen Nationalehre. Übrigens wol
len wir noh bemerken, daß B., der im September 1830 wieder nach Paris ging,
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