Full text: A bis E (1. Band)

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{on 1817 zur chriſtlichen Kirche evangeliſcher Confeſſion übertrat und bei dieſcr 
Gelegenheit ſeinen Familiennamen Baruch mit Börne vertauſchte, (37) 
Bornhauſer (Thomas), einer der eifrigſten Beförderer der politiſchen 
Umgeſtaltung in der Schweiz, ward den 26. Mai 1799 zu Weinfelden, einem 
Dorfe im Canton Thurgau, von unbemittelten Altern geboren. Die Zeitereigniſſe, 
in welche ſeine Jugend fiel, das Leſen Klopſtok’ſcher Dichtungen, die Bekanntz 
ſchaft mit der allgemeinen, befonders aber mit der ſchweizeriſchen Geſchichte, we>z 
‚ten in ihm frúh die Liebe zur Dichtkunſt, zur Freiheit und zum Vaterlande, Mehr 
der Wunſch, ſich wiſſenſchaftlich zu bilden, als die Vorliebe für den Stand, bc pos 
gen ihn, ſich der Theologie zu widmen. Nachdem er bei einem Landpfarrer ſich die 
nöthigen Vorkenntniffe erworben, ging er nach Zürich, wo er der Theologie, naz 
mentlich aber der Philoſophie und Dichtkunſt, mit großem Eifer oblag. War gleich 
ſein literariſches und moraliſches Leben tadellos, ſo wollten doch die Lehrer den 
trobigen, Uber den Schulſchlendrian ſich kühn wegſezenden Jüngling dadurch bän- 
digen, daß ſie ſeine Ordination um ein Jahr zurüſchoben. In Weinfelden, wo er 
mehre Jahre eine Lehrerſtelle bekleidete, ſchrieb er ein Trauerſpiel: „Hans Wald- 
mann“, das aber nie zum Drude gelangte, Er wurde 1824 Pfarrer zu Mazingen. 
Hier ſchrieb er 1829 ſeine „Gemma von Art“ (Trogen 1829), ein Trauerſpiel, zu 
welchem eine alte Sage den Stoff bot. Kritiker tadelten den Mangel an Einheit, 
lobten hingegen die Lebendigkeit der Handlung, die Wahrheit dèr Charaktere und 
die Schönheit der Sprache. „Gemma“ lebt auf der Bühne. Bald trat B. auch als 
politiſcher Schriftſteller auf. Seine „Nede beim Volksfeite am Stoß 1526”, feine 
Abhandlung „Uber Thurgaus bürgerliche Bildung und Schulweſen“, vor Allem 
jedoch ſeine Flugſchrift „Über Berbeſſetung der thurgauiſchen Staatsverfaſſung““, 
erregten außerordentliches Aufſehen. — Auch im Thurgau war 1814 der Name 
der Alliirten gemisbraucht worden, die freiſinnige Berfaſſung von 1803 abzuſchafz 
fen, und dafür eine neue einzuführen, welche die Wahl zweier Dritttheile des großen 
Nathes ‘unter den Einfluß des kleinen Rathes ſtellte und dadurch die geſeßgebende 
Behörde von der vollziehenden abhangig machte. Dieſe dem Anſcheine nah un- 
bedeutende Veränderung des Wahlwefens trug bald ihre verderblichen Früchte. 
Der große Rath würde von Jahr zu Jahx ſtummer, der kleine Rath willkürlicher, 
der Schleier, in welchen dieſe Verwaltung ſich. hüllte, dichter, der Nepotismus ofz 
fenerz die Volkserziehung lag danieder, die directen Abgaben nahmen ab, die in- 
directen zu, und mit Vorliebe wurden die Überreſte des Feudalweſens gepflegt und 
verſtärkt. Das Volk fühlte ſich unbehaglich und maß den Perſonen bei, was Fehz 
ler des Syſtems war. Tiefer bli>ende Männer erkannten zwar den Sig des Ubels, 
aber ſie fchwiegen; denn obgleich’ fie das Märchen, daß der heilige Bund jede 
Veränderung an der Verfaſſung mit Waffengewalt unterdrücken werde, nicht 
glaubten, fo ſchien ihnen doch das thurgauiſche Volk keines Aufſchwungs für 
die Freiheit fähig, oder ſie fanden ihre Rechnung bei der Bevormundung deſſelben. 
Anders dachte und handelte der Pfarrer in dem kleinen Dorfe Mazingen. Es ward 
ihm warm ums Herz, als er die Natternbrut der Ariſtokratie im jungen Lande dec 
Freiheit ſich einniſten ſah, und. er beſchloß ſhon 1826, eine Keforma der Ver- 
faſſung herbeizuführen, foſte es, was es wolle. Beſſer zu ſeinein Ziele zu gez 
langen, ſchlug er einen zweifachen Weg ein, er wirkte auf das Bolt und auf die 
Regierung zugleich. Zu jenem bot das Ehehaftengeſes, das gewiſſe Berufsarten, 
z. B. Wirthſchaften, Mühlen, Ziegelbrennereien, Schmieden, zu VBorrechten erhes 
ben wollte, eine bequeme Gelegenheit dar. Jn mehren öffentlichen Blattern zeigte 
B. das Unfreie und Schädliche ſolcher Vorrechte, und ſtellte dieſes Geſes als den 
Borfäufer "größerer Beeinträchtigungen der: Freiheit, dar." Diefe Prophezeiung 
fand um fo eher Glauben, ‘da bald eine Flugſchrift erſchien, in welcher ‘der Regie 
rungsrath Freienmuth den geſteigerten Credit für die NN Bere 
 
	        
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