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ter die Regierung. Sie ſoll damals auf den Fall des Todes des Jnfanten mit Ihe
ren Getreuen, unter denen je6t der von Miguel beleidigte Marquis von Chas
vès (ſ. d.) ihr Vertrauen beſaß, den Plan. entworfen haben, den Füfanten
Don Sebaftian aus Spanien zu berufen, um ihn zum Nachfolger Don Mis
guels.zu ernennen, ſich ſelbſt aber zur Regentin des Reichs zu proclamiren. Das
gegen erhob ſich eine mächtige Partei, an deren Opige der Herzog von C. ſi be
fand, geleitet von dem Grafen Lafoens und dem Marquis von Taucos, welche den
Vorſchlag unterſtüßten, daß im Falle der Nichtwiederherſtellung Miguels die Jn-
fantin Jſabella Maria als Regentin im Namen der Königin Donna Marta ans
erkannt werden ſollte. Allein der Uſurpator genas, und C. ſ{loß fich jest an den
Kriegsminiſter an, welcher die königlichen Freiwilligen, als die Stüge des abſolus
ten Thrones, zur Unterdrückung jedes Verſuchs, die Conſtitution herzuſtellen,
wozu die Linientruppen ſehr geneigt zu ſein ſchienen, vermehren und ausruften -
wollte. Um das Volk gegen die conſtitutionnell geſinnten Offiziere zu fanatiſiren,
wirkte vorzüglich C.'s Vertrauter, der Pater Macedo, Dadurch ward der vom
Generak Moreiro geleitete Plan einer Contrerevolution vereitelt, und die Hinrichz
tung dieſes Generals und ſeiner Mitverſchworenen (6,.März 1829) befeftigte den
wankenden Thron des Tyrannen. Set herifchte aber, unter Miguels Namen, eis
gentlich die apoſtoliſche Partei, an deren Spitze die Königin ſtand, die wiederum von
dem alten, ſtets die heftigſten Maßregeln fördernden, vierundachtzigjährigen Miniſter
des Fnnern, Leitao Grafen von Baſtos, geleitet wurde. Endlich ſchien die Partei der
Gemáäßigten ſich dem Terrorismus der Apoſtoliſchen widerſeßen zu wollen; zu ihr
gehörte der größere Theil des Adels, an deſſen Spibe, ſeiner Geburt nach, der
Herzog von C. zu ſtehen ſchien; ‚allein die' Apoſtoliſchen friumphicten, und feldft
nach dem ode der alten Königin (6. San. 1830) dauerte das Schreckensſyſtem
fort. Der Herzog von C, wurde dadurch dem. Uſurpator verdächtig und trak
am Ende des Jahres in den Hintergrund. Dagegen leitete nunmehr der alte Mi:
niſter Baſtos mit eiſerner Hand das Jnnere, und der Vicomte de Santarem mit
vieler Klugheit die auswärtigen Angelegenheiten. Den Herzog von C. und ſein
ohnmächtiges Leben bede>t jebt derſelbe ſchwarze Schleier, der Portugals neueſte
Geſchichte verhüllt. BLA
Cailliaud (Frédéric), wurde 1787 zu Nantes geboren, kam 1809 nach
Paris, wo er Mineralogie ſtudirte, durchreiſte dann Holland, Stalien, Sicilien.
und einen Theil von Griechenland, Kleinaſien und der europäiſchen Türkei, ging
1815 nach Konſtantinopel und im Mai deſſelben Jahres nach Agypten. Nachx.
dem er in Geſellſchaft Drovetti's bis zum Waſſerfall Wady. Halfah in Nubien
vorgedrungen, erhielt er auf des Conſuls Empfehlung vom Paſcha Mohammed
Ali den Auftrag, die Wüſten zu beiden Seiten des Stromes zu bereiſen, Um Mis
nen zu entdeden. C. begab ſih nun von Edfu in Oberägypten nach dem rothen
Meere, entde>te unterwegs einen ägyptiſchen Tempel und endlich ſieben Stunden.
von der See ungeheure Steinbrüche, aus welchen die-Alten Smaragde gegraben.
hatten; noch waren in den 409 Fuß tiefen Schachten die antiken Arbeitswerk-
zeuge zu ſehen. Dem Paſcha von Agypten ſowol als dem pariſer Muſeum war.
dieſe Entdeckung von großem Nusen. Auf ſeiner weitern Reiſe fand C, dèñ alten
Handelsweg von Koptos nach Berenice wieder; darauf beſuchte er im Jun, 1818
die ſchon von Browne und Hornemann geſehene große Daſis, ‚mo er. bie Trümmer
von ſieben griechiſh-ägyptiſchen Tempeln entde>te und einige merkwürdige griez
chiſche Inſchriften abſchrieb, unter andern zwei Decrete aus der Römerzeit, voll
neuer Andeutungen über die altägyptiſche Staatsverwältung. Nach Frankreich
zurückgekehrt, machte er die Ergebniſſe feiner vierjährigen ‘aghptiſchen Reiſe bes.
fannt, Die günſtige Aufnahme, welche ſein handſchriftliches Werk bei der Akgs
demie fand, ermuthigte ihn, eine zweite Reiſe nach dem Drient zu unternehmen,