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niſchen Mann großen Einfluß, den fíe auch dazu benugte, ihren beiden Neffen Be-
günſtigungen zu verſchaffen und bei der Anſtellung der Dienerſchaft des Prinzen
ihre Empfehlungen geltend zu machen. Der Hof war ſo unzufrieden mit dieſem
Berhältniſſe, daß Ludwig XVII. ihr nach der Scheidung von ihrem Gatten den
Butrift in den Tuilerien verweigerte, und die Baronin fol manche Schritte ges
than haben, die Aufhebung dieſes Verbots bei Karl X. auszumirken, was end:
lich durch Vermittelung des Herzogs von Orleans gelang. Der Prinz von
Condé hatte keine ehelichen Erben, und wenn er ohne Teſtament ſtarb, hatten die
Prinzen von Rohan und ihre Schweſter, die Prinzeſſin von Rohan-Rochefort, in
Ermangelung näherer Verwandten einen Erbanſpruch als unmittelbare Abkómm-
linge der Schweſter der Prinzeſſin Eliſabeth von Rohan-Soubiſe, der Tochter des
im ſiebenjährigen Kriege bekannten Marſchalls von Soubiſe, welche die Mutter des
Prinzen von Condé war. Mit dem Hauſe Orleans war er durch ſeine, 1780 von
ihm getrennte Gemahlin, eine Schweſter des Herzogs Philipp von Orleans, ver-
ſchwägert, und lebte mit dieſem Zweige des bourboniſchen Hauſes feit feiner Rüd:
kehr nah Frankreich in einer freundfchaftlichen Verbindung. Schon 1826 ward
in öffentlichen Blättern die Nachricht mitgetheilt, der Prinz habe die Abſicht, einen
Sohn des Herzogs von Orleans zum Erben einzufegen ; dieſe Gerüchte aber gaben
dem Herzoge Anlaß, dem Prinzen erklären zu laſſen, daß er und ſeine Angehörigen
der Verbreitung derſelben gänzlich fremd ſeien. Als. die Geſundheit des Prinzen
1827 zu wanken begaan, waren ſeine Höflinge bedacht, ihn zur Einſezung eines
Erben zu bewegen, und man brachte außer einem Prinzen des Hauſes Orleans auch
den Herzog von Bordeaux und einen Bruder der Herzogin von Berri in Vorſchlag.
Karl X. wünſchte gleichfalls dieſe Angelegenheit erledigt zu ſehen und ſoll die Hoff-
nung ausgeſprochen haben, daß der Name und das Vermögen des Hauſes Condé
auf einen Sohn des Herzogs von Orleans übergehen werde. Die Baronin von
Seucheres fprach um diefelbe Zeit gegen die Herzogin von Orleans den Wunſch aus,
daß der Prinz feinen Pathen, den vierten Sohn der Familie Orleans, den Herzog
von Aumale (geb. 1822), an Kindesſtatt annehmen möge. Die Herzogin erwiderte
darauf (10. Aug. 1827), ſo erfreulich eine folche Verfügung für ihre Familie fein
werde, ſo halte doch ſowol ſie als ihr Gemahl ſich für verpflichtet, jeden Schritt zu
vermeiden, der den Schein haben könne, den Prinzen von Condé zu einer Wahl
vermögen oder drängen zu wollen, ſondern in dieſer Hinſicht ein ehrerbietiges
Schweigen zu beobachten. Als der Prinz eine ſchwere Krankheit überſtanden hatte,
legte ihm die Baronin in einem Schreiben vom 1. Mai 1829 die Bitte, den Her:
508 von Aumale zu ſeinem Erben einzuſetzen, dringend vor, indem fie die Hoffnung
ausſprach, daß ſie durch die Beförderung dieſer Angelegenheit das Wohlwollen der
königlichen Familie, welche die Erbſchaft einem Gliede des bourboniſchen Hauſes
zuzuwenden wünſche, gewinnen und dadurch ihre Zukunft ſichern werde. Sie gab
zu gleicher Zeit nicht nur dem Herzoge von Orleans, ſondern auch dem Könige
Nachricht von dieſem Schritte. Der Herzog ſchrieb am nächſten Tage an den Prin-
zen, daß er dieſe Angelegenheit gänzlich der freien Willensbeſtimmung deſſelben über-
laſſe, ſo geehrt er ſich fühlen werde, den ruhmvollen Namen Condé in ſeiner Familie
fortgepflanzt zu ſehen. Die Baronin betrieb die Sache, die ihr am Herzen lag, fo
eifrig, daß der Prinz ungeduldig ward und ſich im Auguſt an den Herzog ſelbſt
wendete, den er bat, Frau von Feuchères zu bewegen, ihn in einer Angelegenheit, die
ihm ſchmerzliche Erinnerungen erwecke und die er nur nach reiflicher Erwägung
erledigen wolle, nicht mehr zu drängen. Der Herzog antwortete, er wolle die Ba-
ronin bitten, abzuwarten, was dem Prinzen ſein Herz und ſeine Geſinnungen gegen
ſeine Blutsverwandten eingeben möchte n, und er hatte gleich nachher eine Zuſam-
menkunft mit Frau von Feuchères, welcher er den Wunſch des Prinzen eröffnete.
Wahrend der Herzog eine Reiſe machte u11d ſeine Nichte, die neuvermählte Königin
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