Full text: A bis E (1. Band)

  
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ein fo bedeutendes Gewicht, daß fie ohne Nachtheil der Straße nicht noch mit 
Gütern belaſtet werden dürfe, die Hige des im Wagen befindlichen Keſſels 
werde manche Güter befchädigen und im Sommer dem Reiſenden unerträglich 
werden. Die Vertheilung der Laſt auf mehre hinter einander folgende Wagen 
iſt nicht minder ſchwierig, indem erſtlich die folgenden Wagen nicht wie auf einer 
Schienenbahn genöthigt ſind, dieſelbe Spur zu halten, und ſie ohne dieſes kaum 
auf geraden, viel weniger auf frummen Streden die Linie halten, fondern bald 
vom Wege abkommen; zweitens auf Chauſſeen niht mehr das günſtige Ver- 
hâltniß ſtattfindet, daß die Wagenräder etwa 10 Mal weniger Reibung ha- 
ben als die Triebräder der Maſchine, wodurch es der lestern möglich wird, 
überhaupt eine Laft fortzuziehen. Überdies hat man darauf hingebeutet, daß 
Dampfwagen auch fchon deshalb auf Landſtráßen ſchwierig anzuwenden ſind, weil 
die Pferde vor denſelben ſcheu werden. Alle dieſe Schwierigkeiten haben indeß den 
ſinnreichen Gurney in London nicht abgehalten, ſeit mehren Jahren mit dieſer 
Unternehmung ſich zu beſchäftigen. Der erſte Verſuch, den er 1827 machte, war 
unglü>lichz ſeitdem aber hat er ſich durch alle von Gegnern der Erfindung erreg- 
ten Schwierigkeiten nicht abhalten laſſen, an der Vervollkommnung ſeiner Ma- 
ſchine zu arbeiten, Später war die Frage: ob Dampfwagen auf gewöhnlichen 
Landſtraßen gebraucht werden könnten? vor das Parlament gebracht worden, und 
der im December 1831 gedru>te Bericht des Ausſchuſſes enthält das Ergebniß 
der angeſtellten Unterſuchungen. Es geht daraus hervor, daß Dampfwagen auf 
gewöhnlichen Straßen mit vollkommener Sicherheit für die Reiſenden und mit 
der Hälfte der Koften der jegigen Art zu reiſen, 10 engliſche Meilen in einer Stunde 
zurü>legen Eönnen. Der fhwerfte Wagen, den Gurney gebaut hat, wiegt nicht 
Uber 35 Centner, Man hat in England vorgeſchlagen, die Schwierigkeit, an- 
einandergehängte Wagen auf gewöhnlichen Straßen fortzufchaffen, dadurch zu 
heben, daß die Achſen der verſchiedenen Wagen und ſelbſt jedes Räderpaares von 
ungleicher Länge gemacht werden, damit die Räderſpur jeder Achſe eine äußere oder 
innere Straßenlinie bede>en, ſtatt daß die Strafe, wie bei gewöhnlichen Wagen, 
Geleiſe erhalte. Die parallelen Züge der verſchiedenen Näderſpuren würden dann 
ebenſo vortheilhaft ſein, als Wagen mit breiten Felgen, und daher der Dampf: 
wagen auf dieſelben Begünſtigungen Anſpruch machen Eönnen, welche breitfelgige 
Näder hinfichtlich des Megegeldes genießen. 
Der auch den Dampfwagen gemachte Borwurf, daß dadurch viele Menſchen 
Beſchäftigung und Lebensunterhalt verlieren, iſt um ſo ungegründeter, da durch 
dieſe Anwendung der Maſchinenkraft nur Pferde, nicht aber Menſchen entbehrlich 
gemacht werden. Nach Adam Smith erfodert die Unterhaltung eines Pferdes fo 
viel Land, als zur Ernährung von 8 Menſchen erfoderlich iſt. Würde der zur Er- 
zeugung des Pferdefutters erfoderlihe Boden mit Pflug und Spaten bearbeitet, 
fo könnten damit leicht ſo viele Menſchen beſchäftigt werden, als überhaupt etwa 
durch die Dampfwagen entbehrlich gemacht würden! Wir verweiſen auf folgende 
Schriften: ECumming’s „Ilustrations of the origin and progress of rail- and 
tram-roads, and steam-carriages, or loco-motive engines” (Denbigh 1824); 
Wood's „Practical treatise on rail-roads etc.“ (zweite Ausg. London 1832, und 
franzöſiſche Überſezung von Ruolz, Paris 1832); Dingler's „„Polytechniſches 
Journal“; Weber's und Hartmann's „Zeitblatt für Gewerbtreibende und für 
Freunde der Gewerbe“, und „Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des 
Gewerbfleißes in Preußen“, in welchen Zeitſchriften alles Wichtige und Neue 
Uber dieſen Gegenſtand enthalten iſt. (49) 
* Dänemark. Unter den neueſten Ereigniſſen in dieſem Staate iſt wol 
die Vorbereitung einer ſtändiſchen Verfaſſung zuerſt als das wichtigſte zu nennen. 
Eine königliche Bekanntmachung vom 28, Mai 1831 erklärte, daß die Abſicht, 
  
  
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