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Wiſſenſchaften, der Künſte und des Geſchma>s“ eine Rubrik. Ein polyteh- | Ms
niſches Inſtitut ward vor einigen Jahren unter der Leitung des berühmten Phy- | n
ſikers Örſted geſtiftet und erfreut ſich eines guten Fortgangs. Für die höhere Bil: ao!
dung der Offiziere der Armee wurde dur Errichtung einer militairiſchen hohen ni"
Schule geſorgt, die auh Seeoffiziere beſuchen dürfen; Vorſteher dieſes Jnſtitues it ’
find der Generallieutenant Bülow und der Oberftlientenant Abrahamfon. Die | mil
vorbereitende Bildung empfangen die Offiziere der beiden Etats auf den für jeden Sa
beſtehenden Lehranſtalten, nämlich der Seecadettèn- und der Landcadettenakademie. am ©
Wohlbekannt iſt die Sorge, welche für den Unterricht und die Belehrung auh der |
niedern Volksclafjen in Dänemark von alter Zeit her getragen wurde. finge 0
Die däniſche Literatur iſt in den drei lezten Jahren mit bedeutenden Wer: uni
fen bereichert worden. Unter dieſen möchten wol als ausſchließend national me
hier vorzüglich zu nennen ſein: P. E. Müller, „‚SeitifE Underfögelfe af Saxos dnſs
danſke Hiſtorie“ (Kritiſche Unterſuchung Uber die däniſche Geſchichte des Saxo li
Grammaticus); N. M. Peterſen, „Det Danſt-norſke og det ſvenſte Sprogs gig
ſtorie under deres Udvikling af Stamſproget“ (Geſchichte der dänifchenorwegifchen ht
und ber [hmwedifchen Sprache in ihrer Entwidelung aus der Urſprache), 3 Theile; Waden,
„Grágás, Hin Forna Lögbok Islendingaz Codex juris Islandorum antiquissi- ſt Im
mus etc.“ *)z Dhlenſchläger, „Hrolf Krake, et Heltedige” (Hrolf Krake, ein ul
vaterländifches Heldengedicht); Thiele, „Ihorwaldfen’s Levnet og Berker” +) indu
(Zhorwaldfen’s Leben und Werke, mit vielen Kupfern). — Was die Nrefi: Hrdnur
freiheit anbetrifft, ſo muß man, wenn auc, die jegt beſtehenden desfalffigen An- hth
ordnungen in Dänemark (zum Theil wegen politiſcher Berükfichtigung aus: lem
‚märtigee Verhältniſſe) noh Vieles zu wünſchen übrig laffen, dennoch billiger: finde
weiſe anerkennen, daß Feine Willkür herrſcht, und daß namentlich die Vor: unnd!
ſchriften der Berordnung vom 27. Sept. 1799 zur-genauern Beſtimmung der © but
| Grenzen der Drudfreiheit nur auf ſehr liberale Weiſe erklärt und befolgt werden. di
/ Die bekannte Nechtsfache 3. B., in welcher die Kanzlei (das Juſtizcollegium) den Einfl
Magiſter Lindberg gerichtlich belangen ließ, nicht wegen des Juhalts, ſondern we- | |
gen der Geſezmäßigkeit der Herausgabe ſeiner Flugſchrift gegen Clauſen, gewann | Anga
der Verfaſſer. Dieſer unterließ auch keineswegs, nicht nur die von der Regierung Kind!
angefochtene Schrift ſogleich öffentlich bekannt zu machen, ſondern, um vollſtändig | .biſdu
zu triumphiren, bald darauf eine andere Schrift herauszugeben unter dem Titel: Hir |
„Wrykkefriheden, eller Jndlaeg, Domme og Bilag i Sagen: Höiefteretsadvoent des bi
D. E. Guldberg, ſom Generalfiſkal, contra Magiſter J. C. Lindberg, Adjunct nahm
ved Metropolitanſkolen, anlagt af det kongelige danſke Cancellie, i Anledning af für de
Skriftet: Er Dr. Prof. Theol. H. N. Clauſen en aerlig Laerer i den chriſtne Kirke 2“ zur F
(Die Drudfreiheit, oder Deductionen, Urtheilsfprüche und Beilagen der Nechts- dió zu
ſache: Der Advokat des oberſten Gerichts O. E. Guldberg , als Generalfiscal, auf di
contra den Magiſter J. C. Lindberg, Adjuncten der Metropolitanſchule, eingeleitet hauer
von der königlichen däniſchen Kanzlei in Veranlaſſung der Schrift : Jſt der Doctor Kofte
und Profeſſor der Theologie H. N. Clauſen ein aufrichtiger Lehrer der chriſtlichen Rom
Überſegung mit den Kupfern des Originals (Preis 20 Thlr.).
Kirche ?) fifi
Das jest geltende däniſche Geſesbuch, auf die ältere Geſeßgebung der Walde- Pari
mare und ihrer Nachfolger gegründet, ſchreibt ſich aus den Zeiten des Königs Chriz | wn!
ſtian V. (1683) her. Von dieſen Gefegen ſagt ein aus Wahrem und Unwahrem ſelt: | Mi
: die È
*) Die unter dem Titel „Grágás‘’ (Die graue Gans) bekannte Sammlung der (00 zu
älteften isländifchen Gefege und Rechtsnormen, mit lateiniſcher Überſezung, Varian- mit 8
ten, Wort: und Sachregiſter, nebſt einem hiſtoriſch-kritiſgen Commentar von FJ. F. N 5
WB. Schlegel. “0d
+*) Davon erſchien 1832 zu Leipzig bei Bro>haus der erſte Vand în deutſcher | init
| uſi