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Deutſche Kunſt 617
tur um Heidelberg, wo er den Studien oblag, zur Landſchaftmalerei. Er kam
1821 nah München, und ging von da bald in das bairiſche Hochgebirge. War
ſein Kunſtſtudium in den Umgebungen von Heidelberg mehr auf das Einzelne bez
ſchränkt geweſen, ſo waren es nun die gewaltigen Formen des Gebirges, welche
ihn begeiſterten. Zwei Mal war er ſeitdem auch in Jtalien, wo er beſonders einige
ſiciliſche Gegenden aufnahm, welche zugleich mehr Eindringen des Künſtlers in
die individuelle Wahrheit dex Form und Localfarbe zeigen, wiewol R. den eigen-
thümlichen poetiſchen, und man möchte ſagen philoſophiſchen, Charakter feiner
Kunftdarftellung nicht verläßt, bei welchem er zwar die Natur in ihrer gewöhn-
lichen Erſcheinnng , die das individuell Beſlimmte darbietet, nie mit vólliger Treue
wiedergeben, aber ihre höhern Feierſtunden darſtellen, und immer ein Geiſtiges,
Sdeales aus dem Reiche, ihrer Erſcheinungen hervorheben wird. Jn den Arcaden
des münchner Schloßgartens hat R. 28 Gemälde nad) Skizzen aus feiner Reife:
mappe al fresco ausgeführt, — Als Uchitetturmaler hat Domenico
Quaglio in Deutſchland den erſten Namen. Die bedeutendſten gothiſchen
Kirchen, Paläſte und andere alterthümliche Gebâude im altdeutſchen Styl in
Deutſchland, Frankreich und. Jtalien ſind durch ſeinen ebenſo gewandten als fla-
ren und kräftigen Pinſel ausgeführt, oder in Zeichnungen durch Steindru> verviel-
fältigt worden. Sein Bruder Simon D. in Münden, 3. E. Schuls in
Berlin, gebürtig von Danzig, Georg Chriſtian Wilder aus Nürnberg, Otto
Wagner in Dresden, zeichnen ſich gleichfalls durch wohlgelungene Architektur-
bilder aus.
Wie die Frescomalerei , hat auch die Glasmalerei ihre Auferſtehung
gefeiert, Verſuche, an verſchiedenen Orten von Künſtlern und tüchtigen Tech-
nikern unternommen, haben demſelben Reſultate näher geführt. Die frühern
Bemühungen von Michael Sigmund Frank aus Nürnberg, der feit 1818
als Glasmaler bei der Porzellanmanufactur in München angeſtellt iſt, von
Jakob Müller aus Schaffhauſen, der 1813 die erſten Verſuche machte, von
den Brüdern Helmen zu Freiburg, welche den dortigen Münſter , die Kirche
zu Sigmaringen und a. mit ihren Glasmalereien zierten, wurden durch die
großartigere Unternehmung der preußiſ chen Regierung zur Herſtellung des Schloſſes
Marienburg überboten; wo nach Kolbe's Zeichnungen die Maler Müller von
Berlin und Höker aus Breslau die Fenftermalereien beforgten. In München
dagegen hat fich unter der Leitung bes Profeſſors Gärtner in der Porzellan-
manufactur eine Glasmalerſchule gebildet, welche eine Reihe von Glasbildern für
den regensburger Dom nach Cartons von Heinrich Heß und zwei jüngern Ma-
lern, Ruben und Schorn, mit immer glü>licherm Erfolg ausführt. Dahin
gehören außer Frank noh die Maler Max Ainmiller, Joſeph Häâmmerl,
Nikolaus Wehrstorffer, Joſeph Kirchmair, ſowie Viertel und Schei -
next bei der Porzellanmanufactur in Meißen. Auch die Porzellanmalerei hat be=
fonders in München daduch einen Auffhwung erhalten, daß der König von
Baiern die bedeutendſten Bilder ſeiner Galerie in kleinem Format von tüchtigen
Künſtlern auf Porzellan -copiren läßt.
IV. Kupferftehfunft. Von den Veteranen des hiſtoriſchen Faches,
welche 1815 ihren Liebling in Friedrich Müller verloren hat, find in den legten
Fahren der Vater, Johann Gotthard von Müller, 83 Jahre alt (1830), und noh
früher (1828) Karl Ernſt Chriſtoph Heß geſtorben. Müller hatte im dreiundſiebzig-
ften Sahte mit der Mater sancta, nad) Lionello Spada, den Grabſtichel niedergelegt
und nur noch die Platte des Johannes reſtaurirt. Sein Ludwig XV1,, dieSchlacht
bei Bunkershill und die Madonna della Sedia ſichern ihıh unſterblichen Ruhm. Heß,
dem es erſt im Greiſenalter vergönnt worden war, größere Werke zu unternehmen,
begann im fünfundſechszigſten Jahre den Stich der drei Könige nach van Ey>. Nach
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