Full text: A bis E (1. Band)

  
deren DR Vein 
der Suge und 
nacht, al der 
ten, daß ſeine 
in dir fünften 
    
m + 
Wir uk 
  
y Syringa! i 
27 YAnaalı 1 
Ns ualfarrahg 
Die aRnReihhen 
die mit die zu 
afın, Niemand 
hône Blute des 
- ¿hen nur ih, 
tanz ihm ſh: 
4805 mit am 
! } 
m Man 
a6 und im Ir 
uit ſenk 
dernde, u N 
zit Nt 
ns innige Al 
É an 
arwedtin OUT 
ffdern und ul! 
  
er ee ns an EE dE AO La AE Mii ie DM Zi > 10 6 7 
Deutſche Literatur 629 
ſolche Kleine Schildereien der Natur und des Menſchenlebens ſich ebenſo mit der 
Poeſie abzufinden meint, wie ein großer Theil unſerer Maler mit leinen Genre- 
bildchen die hôchſten Aufgaben der bildenden Kunſt gelöſt zu haben ſich einredet. 
Mit reicherer Mannichfaltigkeit ſtattete freilich H. Heine ſeine „Reiſebilder“ aus;z 
aber eine pikante Perſónlichkeit, großes Talent, Phantaſie und Wiß konnten nicht 
hinlänglich für die innere Zerriſſenheit des Sinnes und die herbe Jronie entſchädi- 
gen, in der er allem Heiligen den Krieg erklärt, und die über ſeine dichteriſchen Ge- 
ſtaltungen einen oft ret widrigen Schatten wirft. Und dies führt uns auf eine 
andere beachtenswerthe Seite des heutigen poetiſchen Treibens. Es iſt dies die 
Neigung zu ironiſch-ſatyriſcher Auffaſſung des Zeitlebens. Die Erkenntniß des 
Beſſern bei fortdauernder Herrſchaft des Gegentheils erzeugt die Satyre, der Kampf 
gegen das Unabänderliche die Jronie. Unſere Literatur hat ihre ſatyriſchen Jahr- 
hunderte durchlebt ; das Necht aber, das wir dieſen zugeſtehen, dürfen wir am we- 
nigſten unſerer Zeit abſprechen, wie ſehr auch die mehr gegen Perſonen als Sachen 
gerichtete Kampfluſt der Lebtern gegen die friedliche, nur von Zeit zu Zeit durch den 
kleinen Krieg eines leichten Wiges oder gutmüthigen Zornes unterbrochene Ruhe 
des 18. Jahrhunderts abſtehe. Jn der That iſt die Urt, wie die Waffen ge 
führt werden, nicht immer die erfreulichfte, und die leidenfchaftliche Perfönlid;= 
keit, die meift nicht ausgeblieben, wie ſehr ſie auf Augenbli>e angeſprochen haben 
mag, hat überall, wie ſie pflegt, die Aufmerkſamkeit mehr von der Sache auf die 
Perſonen gelenkt und ſo ſich ſelbſt um ihre Früchte gebracht. Wie wenig Erſprieß- 
liches iſt doch aus dem vielbeſprochenen, nun hoffentlich abgethanen Streite zwi- 
[hen Smmermann und Graf von Platen heransgefommen! Berhätigte der Leg: 
tere in feinem „Romantifchen Ddipus” aufs Neue feine Herefchaft über die Form, 
fo konnte er doch mit ihm dem wohlverdienten Ruhme, den ſeine 1828 erſchienenen 
Gedichte ihm erworben hatten, nichts hinzufügen. Wenn ſich in dieſen ein edler 
Geiſt in vollendeter Form kund gab, ſo nahm in jenem die meiſterliche Nachbil- 
dung ſchwieriger Versmaße die Bewunderung faſt allein für ſih in Anſpruch : ein 
Übelſtand, dem auh Fr. Rückert in ſeinen kunſtreichen Bearbeitungen arabiſcher 
und indiſcher Dichtungen nicht entging. Darum weiſen wir noh einmal auf 
Uhland zurü> und gedenken mit verdientem Lode Derer, die auf dem von ihm 
gewieſenen Wege, ohne jenes einſeitige polemiſche oder formelle Streben, und doch 
mit freier Selbſtändigkeit Würdiges ſhufen. Wir rechnen dahin vor Allem den 
wacern Balladen - und Romanzenſänger Guſtav Schwab, deſſen 1829 erſchie- 
nene Gedichte einen Reichthum fehöner Lieder und volfsthümlicher epifcher Dich- 
tungen nach einheimiſchen Sagen enthalten. Mit Recht fand auh Egon Ebert’s 
jugendliches Talent, wie es in ſeinen „Liedern, Balladen und Romanzen“ (1828) 
fich ankündigte, nicht bloß in ſeinem öſtreichiſhen Vaterlande Anerkennung und 
freundliches Entgegenkommen, und mit richtigem Gefühl für das bleibend Schône 
hieß das ganze poeſieliebende Deutſchland des Freiherrn von Zedlitz aus geiſtreicher 
Lebensanſchauung hervorgegangene „Todtenkränze“ (1828) willkommen, obgleich 
wir nicht leugnen wollen, daß a: ch bei ihrer Aufnahme im Publicain das in der 
Richtung der Zeit vorhandene hiſtoriſche Intereffe mitgewirkt haben möge. So 
werden auch die jüngſt erſchienenen beachtenswerthen Werke eines jüngern hoff: 
nungsvollen Dichters, Guſtav Pfizer, die Anerkennung finden, die ſie verdienen. 
Ohne aus der Zeit herauszugehen, bewegen fie fich innerhalb derfelben mit finnigem 
Ernſt in eigenthümlichen Bahnen. Gleiches darf von den Dichtungen des ſchon 
längſt in mehrfacher Hinſicht dem gebildeten deutſchen Publicum befreundeten 
Adelb. v. Chamiſſo geſagt werden („Gedichte““, 1831). 
So treibt denn im Garten der deutſchen Poeſie troß der Ungunſt der Zeit cin 
Reſt des alten Lebens noch fort und fort ſeine Blúten und Sproſſen, wie Viele es 
aud) geben mag, die den Önrten lieber heute noch umgerodet und in ergiebiges Acer- 
N 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.