632 Deutſche Literatur
heiter gefördert, gehören inſofern zu den beachtenswerthern und keineswegs uner-
freulichen Zeichen der Zeit und dürfen in einer Überſicht der jüngſten vaterländiſchen
Mationalliteratur nicht ungenannt bleiben. Unter den Darſtellern der allgemeinen
Geſchichte gelang es vorzüglich dem freiſinnigen von Rotte> dur Klarheit des
Blicks und einen in'die Anſichten der Zeit eingehenden Muth der Gefinnung, Leſer
und Schüler zu gewinnen. Die Anſprüche auf tiefere wiſſenſchaftliche Forſchung,
die dieſer Schriftſteller von fich wies und weiſen mußte, fanden in Andern, die ein-
zelnen Geſchichtspartien ihren Fleiß zuwendeten, gewichtvolle Vertreter. Mehre
dieſer Forſchungen fallen der Geſchichte der Wiſſenſchaft anheim. Hier genüge es,
aus Vielem nur das Bedeutendere herauszuheben. K. Hô ſette ſeine wichtigen
Unterſuchungen Über das alte „Kreta/“ fort (1828); ein neues Verdienſt um einen
noch wenig aufgeklärten Theil der alten Hiſtorie erwarb ſich Otfried Müller dur
ſeine aus ſorgfältigem Quellenſtudium hervorgegangenen „Etrusker“ (1828); Nie-
buhr's zweite Ausgabe ſeiner „Römiſchen Geſchichte“ gab vielfache neue Ergebniſſe
und vergrößerte den Schmerz über das Hinſcheiden des Meiſters vor der Vollen-
dung ſeines kühnen Werks, das nun als großartige Ruine ſeinen Namen zur Nach-
welt zu tragen beftimmt iſt. Sein Vorgang hatte früher ſchon Wachsmuth zu
verwandten Unterſuchungen angeregt, und derſelbe machte in ſeiner „Helleniſchen
Alterthumskunde“ (1826 — 29) allen Freunden altgriechiſcher Zeit ein willkom-
menes Geſchenk. Auch der Archäologie erwuchs manche neue Ausbeute aus Böt-
tiger's7 dieſes Veteranen der Wiſſenſchaft, „Jdeen zur Kunſtmythologie“ (1826),
aus Otfried Müller's „Handbuch der Archäologie“ und aus den theils fortgeführten,
theils neubegonnenen Reiſewerken Bröndſted's und von Stakelberg's. Daß die
deutſche Geſchichte endlih nach einem andern Zuſchnitte zu behandeln ſei, als in
den ältern Kaiſer- und Reichshiſtorien geſchehen war, war längſt erkannt worden ;
eine Geſchichte des deutſchen Volkes zu ſchreiben, war die ſchwierige Aufgabe,
deren Löſung H. Luden, ausgerüſtet mit gründlichem Wiſſen und hoher Begeiſterung,
als ein vaterländiſches Werk (1825) unternahm (bis jest ſechs Bände). Während
er mit Ausdauer ſeinen Plan fortführt, und neben ihm 3. ©. Pfiſter's „Geſchichte
der Deutſchen“ (4 Bde.) rühmlich der Vollendung ſich nähert, verweilen Einzelne
prúfend bei wichtigen, von ihm bereits beleuchteten Punkten, wie der tiefgründliche
Forſcher Jakob Grimm in ſeinen „Deutſchen Rechtsalterthumern““ (1828) und von
Werſebe in Bezug auf die „Völker und Völkerbündniſſe des alten Deutſchlands“
(1826) und die „Gaue des alten Sachſens und Thüringens“ (1829) gethan hat z
Andere bahnen ihm vorauseilend den Weg. So ſchviebStenzel mit kritiſcher Umſicht
und in würdiger Darſtellung ſeine „Geſchichte Deutſchlands unter den fränkiſchen
Kaiſern“ (1828), Leo ſeine auch nach trefflichen Vorarbeiten noch willkommene und
an neuen Bli>ken reihe „Gefchichte des Mittelalters” (1830); fo gab Hillmann
im „Städteweſen des Mittelalters“ (1826 — 29) höchſt wichtige und in unſern
Tagen zwiefach dankenswerthe Aufflärungen über die dur< Handel und Gewerb-
fleiß herbeigeführte Erhebung des Bürgerftandes neben den mittelalterlichen Adel,
und der hochverdiente Wilken führte feine durch ernſten, von tiefer SprachEenntniß
unterſtüßten Forſchergeiſt und leidenſchaftlos beſonnene Darſtellung hervorragende
„„Beſchichte der Kreuzzüge“, ein mit deutſchem Sinne begonnenes und fortgeführ-
tes Muſterrerk, ſeiner Vollendung entgegen. Durch Fallmerayer's „Geſchichte des
Kaiſerthums Trapezunt“ (1827) trat ein intereſſanter Punkt der mittelalterlichen
Geſchichte zum erſten Male aus der Dämmerung der Sage hervor, während
Johannes: Voigt in ſeiner (no< unvollendeten) „Geſchichte Preußens“ fich den
Reihen unſerer tüchtigſten Forſcher würdig anſchloß: Zugleich erhielten die Geſchichte
der Weſtgothen 1nd bald darauf die der Dmmaijadenin Spanien an Joſeph Aſchbach,
die Gefchichte Aragons an Schmidt kundige Erläuterer, ſowie die des osmaniſchen
Reichs an Joſeph vor Hammer einen beredten und durch tiefe Kunde orientaliſcher
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