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Deutfche Literatur im Auslande 641
den Sprachen und felbft die größere Übereinſtimmung zwiſchen deutſcher und engliz
fcher Gefinnungsweife ohne Zweifel nicht wenig beigetragen. Schon vor 200
Sahren waren Luther’s „Zithgefpräche”‘ und ſelbſt Schriften von Jakob Böhme
in mehren liberfegungen in England verbreitet, welche wol für die älteften engli-
chen Übertragungen aus dem Deutſchen gelten innen, obwol unter dem vernich=
tenden Einfluſſe des dreißigjährigen" Krieges, welcher auch die Fortentwikelung der
deutſchen Kunſt und Wiſſenſchaft ſelbſt auf lange Zeit zerſtörte, das literariſche
Verhältniß zwiſchen England und Deutſchland bald wieder aufhörte, ſodaß es Nie-
manden mehr einfiel , aus deutſcher Literatur, die wieder untergegangen zu fein
ſchien, Aneignungen zu machen. Nachdem aber unſere Poeſie allmälig ihre
MWigdergeburt errungen und zu einem vollen, in alle Nachbarländer hinüberengen=
den Blütenbaum herangewachfen, hat fich auch die alte literariſche Sympathie
zwifchen Engiand und Deutfchland fo umfafjend wiederhergeftellt, daß jest nicht
nur in London ein eignes Lehramt der deutfchen Literatur errichtet worden (in der
Perfon des Profeffors Mühlenfels, der auch 1830 zu London eine „Introduction
to a course of german literature” herausgegeben), fondern auch, außer vielen
Überfegungen deutfcher Driginalmwerke, bereits ſelbſt literarhiſtoriſche Darſtellungen
der deutſchen Literatur verſucht werden. So erſchien 1830 in London ein Buch
von Taylor in drei Bänden : „Wistoric survey of german poetry, interspersed
with various translations”, deffen VBerfaffer heutzutage einer der eifrigften Beför
derer der deutſchen Poeſie in England iſt, obwol nicht zu leugnen, daß feine Arbeit,
um ihrem Zwecke nüglicher zu werben, bei weiten beffer hätte ausfallen können.
Sein Buch ift nichts als eine ziemlich zufällig aufgegriffene Sammelei von lauter
Notizen und Einzelnheiten, und gibt durchaus keine überſichtliche oder irgend geiſtig
zuſammenhängende Entwielung deutſcher Literatur. Um der zahlloſen Jrrthümer
zu gefhtveigen, die in den literariſchen Angaben Taylor's enthalten ſind, ſo werden
auh Jean Paul und Tieck in ſeiner hiſtoriſchen Überſicht der deutſchen Poeſie
nicht einmal dem Namen nach aufgeführt, während dagegen faſt den zehnten
Theil des Werkes eine auffallend weitſchweifige Biographie Koßtebue's ein-
nimmt, der auch ſonſt von dem Verfaſſer als ein wahrer Gott verehrt wird.
Es iſt überhaupt merkwürdig, zu ſehen, wie es gerade der leichtbeflügelte Koßebue
war, der am vielfältigſten und zum Theil auch am früheſten unter allen deutſchen
Schriftſtellern ins Ausland überging, und mehr als die meiſten unſerer Claſſiker
in fremde Sprachen, ſelbſt ins Neugriechiſche und Türkiſche, Überſeßt wourde, wie-
wol ſich neuerdings, beſonders in den engliſchen Reviews, auch einige ſehr ſcharfe
Eritifche Stimmen gegen ihn erhoben haben. - Der beſte Theil der genannten Ar:
beit von Taylor ſind aber die vielen darin mitgetheilten Überſezungen theils ein
zelner, und freilich nicht immer ſehr glü>lich ausgewählter Stüde aus deutfchen
Autoren, theils ganzer Kunftwerke, wie Göthe’s „Sphigenia”, Leffing’s „Nathan
der Weiſe“ u. a. Was an ihnen zu loben, iſt die Treue und Genauigkeit, mit
der ſie ſich ans Original halten; auch verräth der Überfeger ohne Zweifel viel
Kenntniß der deutſchen Sprache. Unter den Übertragungen, die niht von Taylor
ſelbſt herrühren, finden fich auch einzelne von Shelley überfegte Scenen aus
Göthe’s „Fauſt“, von welchen wir ſpäter ſprechen werden, und die der Heraus-
geber hier aufgenommen, obwol er ſich ſonſt, wie er ſelbſt gefteht, eigentlich nicht
viel aus dem „Fauſt“ macht. Das Urtheil des engliſchen Literarhiſtorikers er-
ſcheint Überhaupt ſehr dürftig und einſeitig; er verräth abgeſhma>te Anſichten
von Kunſt und Philoſophie im Allgemeinen und hat ſeine kritiſchen Jdeen über
unſere Literatur aus veralteten deutſchen Büchern des vorigen Jahrhunderts,
vornehmlich aus Sulzer’s „Theorie der fchönen Künfte” gefchöpft, fodaß der
neuere Standpunkt der deutſchen Literatur durchaus nicht für die Engländer dar-
aus gewonnen werden kann, Zu dieſem leztern Zwecke vermag aber ein ausge-
Eonv.-Lex, der. neueſten Zeit und Literatur. I.