Full text: A bis E (1. Band)

  
  
660 Deutſche Zoll - und Hanbelövereine 
niſſe des einen Staats frei und unbeſchwert in den andern Staat eingeführt und 
in demſelben verbraucht werden können. Hören nun hiernach alle Eingangs;, 
Ausgangs--und Durchgangsabgäben an den königlich preußiſchen und großherzog- 
lich heſſiſchen gemeinſchaftlichen Landesgrenzen auf, ſo nimmt dagegen Heſſen den 
preußiſchen Zolltarif an, die hiernach erhobenen Abgaben aber ſollen jährlich zwi= 
ſchen beiden Regierungen nach Verhältni der Seelenzahl getheilt werden, und 
zwar vor der Hand — da die Bollgefeggebung für die öfttichen preußiſchen Provin- 
zen in einigen Punkten von der für die weſtlichen verſchieden, auch, wie beide 
Theile ſich Überzeugt haben, die Ausſcheidung der Waſſerzölle in den öſtlichen Pro- 
vinzen mit eigenthümlichen Schwierigkeiten verbunden iſ — der Seelenzahl ei- 
nerſeits in den großherzoglich heſſiſchen, andererſeits in den weſtlichen preußiſchen 
Landen, mit Hinzurechnung der von der Krone Preußen ſchon durch Verträge in 
den weſtlichen Zollverband aufgenommenen oder noch aufzunehmenden Unter- 
thanen anderer deutſcher Bundesſtaaten. Die durch dieſen Vertrag begründete 
Zoll - und Handelsverbindung trat mit dem 1. Jul. 1828 in Vollziehung 
und bleibt bis zum legten December 1834 in Kraft. Sollte aber alsdann ein 
Theil aus der Vereinigung treten wollen, fo ift eine einjährige Aufkündigung 
erfoberlich. Unterbleibt dieſe, fo wird angenommen, daß die Übereinkunft ftill- 
ſchweigend auf anderweite ſehs Jahre verlängert worden fei. 2) Der Vertrag 
mit dem Kurfürftenthbum Heſſen (vom 25. Auguſt 1831 und genehmigt 
den Z. Nov.), wobei die großherzoglich heſſiſhe Regierung als mitvertragſchlie- 
ßend erſcheint, und der daher in der Hauptſache mit dem vorerwähnten Vertrage 
zwar übereinſtimmt, jedoh aus Rúſicht auf das beſondere Beſteurungsſyſtem 
Kurheſſens einige von dieſem abweichende Beſtimmungen ‘hinſichtlih der im 
Innern des Landes mit Abgaben belaſteten Gegenſtände enthält. 3) Der 
Vertrag mit dem Fürſtenthum Walde > (vom 16. April 1831, genehmigt 
den 16. Jun.), wovon jedoch die Grafſchaft Pyrmont, aus Rückſicht auf ihre 
geographiſche Lage, als eine Enclave Hanovers, ausgeſchloſſen bleibt. 4) Die mit 
den herzoglich anhaltiſchen Häuſern zu verſchiedenen Zeiten abgeſchloſſenen Verträ- 
ge, nämlich a) mit Bernburg (unter dem 10. Oct. 1823, 17. Jun. 1826 
und 17. Mai 1831); b) mit Köthen und Deſſau (unterdem 17, Zul, 1828). 
Endlich aber 5) diejenigen Verträge, welche mit nachbenannten Bundesregierun- 
gen wegen der vom preußiſchen Gebiet umſchloſſenen Landestheile ebenfalls zu 
verſchiedenen Zeiten abgeſchloſſen wurden und noch bis heute in Kraft beſtehen; 
nämlich mit Sad) fen: Weimar wegen der Imter Auftädt und Oldisleben, — 
mit Medlenburg- Schwerin iegen Roffow, Negeband und Schönberg, — 
mit den fürſtlich fch warzburgifchen Häufern, wegen ihrer Enclaven in Preu: 
Bifh=Sachfen, — mit Sahfen-Koburg- Gotha wegen des Amtes Volkes 
rode und des Fürſtenthums Lichtenberg, — mit Lippe-Detmold wegen Lippe- 
rode, Kappel und Grevenhagen, — mit Ol denburg wegen des Fürſtenthums 
Birkenfeld, und mit H eſſen- Homburg wegen des Oberamts Meiſenheim. 
Zur zweiten Claſſe der zwiſchen Preußen und andern Bundesſtaaten beſte- 
henden Verträge gehören diejenigen, welche bloß eine allgemeine Erleichterung 
des. Handels und gewerblichen Verkehrs der gegenſeitigen Unterthanen bezwe>en. 
Sie beruhen demnach weder auf einem übereinftimmenden Steuerſyſtem, noch auf 
gleichen Tariffägen, noch endlich auf einem gemeinfchaftlichen Grenzfhuse ; bis 
bade bezahlen het ihrem Eingange ins Preußiſche eine Abgabe von 1 Thlr. für den 
Ceatneëz endlich ©) entrichten Mehl, Getreide und Schlahtvieh in preußiſchen 
Städten, wo Mehl: und Schlachtſteuer beſteht, bei der Einfuhr eïne dieſer gleich- 
fommende Abgabe, ſowie überhaupt preußifche Producte in denjenigen heſſiſchen 
Städten, wo Detroiabgaben beftchen, dieſe ebeſo wie die gleichartigen inländiſchen 
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