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verfaſſungsmäßiger Zuſtimmung der Landſtände gegeben hatte, kraft eines Bun-
desbeſchluſſes aufgehoben, obgleich nach der „in anerkannter Wirkſamkeit beſtehen-
den“ ſtändiſchen Verfaſſung Badens ($. 65) zur Abänderung der geltenden Geſehße
die Zuſtimmung der abſoluten Mehrheit einer jeden der beiden Kammern erfoder-
lich iſt.-
Dies find die neuen Saßungen im öffentlichen Rechte der Deutſchen,
über welche neulich ein Engländer in der erſten Entrüſtung ausrief: „Die
Deutſchen müſſen, werden aufrecht ſtehen!“ Bei dem Bli> auf die Stim-
mung unter den Völkern aber möchten wir mit einem deutſchen Staatsrechts-
lehrer des 17. Jahrhunderts ſagen: „Wie auch Andere urtheilen und meinen
inôgen, am Haupte oder an den Füßen und an den übrigen Gliedern unſers
Reichs zu heilen, ſtets beſorgt vor der neueſten Wunde und unbekümmert um
das hôchſte Übel, ich erachte es vor Allen nothwendig, das Herz mit ſanfter Hand
und ſanften Mitteln zu behandeln, oder unverblümt zu reden, die Urſachen der
Zwietracht zu vertilgen und die Gemüther zu verſ dhnen.““ (52)
* Diamanten. Man machte 1829 die Entde>ung, daß, was Engel:
hardt ſchon früher na< der geognoſtiſchen Beſchaffenheit des Urals vermuthet
hatte, in dieſem Gebirge auh Diamanten vorkommen. Der erſte Diamant
daſelbſt ward auf der Weſtſeite dieſes Gebirgs, in den gräflich Schumaloff’fchen
Goldwäſchen zu Kreſtowosdwiſchenski zufällig gefunden. Dieſe Gegend hat
in ihrer Felsbeſchaffenheit und in der Art, wie ſich der Diamant findet, neben
manchen Abweichungen, viel mit den Diamantdiftrieten Brafiliens gemein.
Ausführlicheres darüber fiehe in einer kleinen Schrift von Göbel: „Die Lager:
ſtätte der Diamanten im Uralgebirge u. f. m.” (Riga 1830); im Auszug in
„Schmeigger’8 Zoumal”, LXI, 422; oder Poggendorff’s „Annalen“, XX,
524, — Da der Diamant nah den genaueſten Unterfuchungen der Che:
miker nichts Anderes als die reinſte kryſtalliſirte Kohle ift, fo gehört die mög-
liche Verfertigung künſtlicher, mit den natürlichen vollkommen übereinkom-
mender, Diamanten keineswegs in dieſelbe Claſſe der Chimären als das Gold-
machen, indem es bloß darauf ankommét, reine Kohle in kryſtalliſirten Zuſtand
zu verſeßen , womit zugleich die von der regelmäßigen Anordnung der Theil:
hen abhängige Durchſichtigkeit und die übrigen phyſikaliſchen Eigenſchaften
des Diamanten gegeben ſein würden. Da es nun bei vielen andern Körpern,
z. B. dem Schwefel, vielen Opyden und Schwefelmetallen u. f. w. gelungen ift,
dieſelben künſtlich mit denſelben phyſikaliſchen Eigenſchaften kryſtalliſirt zu erhal:
ten, als man ſie in der Natur findet, fo ſteht nichts im Wege, anzunehmen, daß
dies auch noch einmal bei der Kohle gelingen wird. Sndeß find doch alle bisher
hierzu verſuchte Wege fruchtlos geweſen. Zwei in neuern Zeiten in dieſem Bezuge
unternommene Verſuche haben ziemliches Aufſehen erregt, weil man voreilig das
Problem dadurch für ſchon gelöſt erklärt hatte; daher môgen ſie, ungeachtet ſich
ihr Reſultat zulezt in Nichts aufgelóſt hat, des geſchichtlichen Intereſſes wegen
erwähnt werden. Silliman und Hare, zwei amerikaniſche Phyſiker, kündigten an,
daß ſie durch die außerordentliche Higewirkung ſtarker galvanifcher Apparate Koh-
lenſtoff, wenn auch nicht in Erpflallifirtem, doch in geſchmolzenem, durchſichtigen
Zuſtande erhalten hätten; es ſcheint aber, daß die beobachteten géſhmolzenen Küs
gelchen von in der Kohle vorhanden geweſener Kieſelerde herrührten, denn wiewol
jene Beobachter dies nicht haben zugeben wollen, hat man doch von einem weitern
Erfolge ihrer Verſuche nichts wieder gehört. Noch mehr Aufſehen machte die An-
gabe Gannars, eines Franzoſen, daß er durch langſame Einwirkung des Phos-
phors auf Schwefelkohlenſtoff die Ausſcheidung des Kohlenſtoffs in kryſtalliniſchem
Zuſtande mit den Eigenſchaften des Diamanten bewirkt habe; ja die dafiir ange
führten Belege ſchienen an der Richtigkeit hiervon keinen Zweifel zu laſſen; deſſen-
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