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teln der Diplomatie, welche in den lezten Jahren erſchienen find, ein Wort ſagen,
fo ift vorzüglich zu erwähnen, daß von K. v. Martens’ „Manuel diplomatique”
eine neue Auflage unter dem Titel: „Guide diplomatique“ (2 Bde., Leipzig
1832, erſchienen und dadurch die Brauchbarkeit diefes Werks anerkannt und ver:
mehrt worden iſt. Die von dem verſtorbenen G. F. von Martens angefangene
Sammlung von Staatsverträgen iſt bis zu dem zwölften Bande der Supplemente
(bis 1830) fortgeſezt worden. Die reichhaltigſte Sammlung ſind wol die „Neu
ſten Staatsacten und Urkunden” in monatlichen Heften (Stuttgart. und Tübingen),
von welchen der fechsundzwanzigfte Band begonnen hat; nur würden Viele die
Urkunden doch lieber in der Originalſprache (wenigſtens in der franzöſiſchen, engli:
fchen und italienifchen Sprache) befigen. (3
Diſſen (Ludolf), ein verdienftlicher Philolog, geb. im Dec. 1784
zu Großenſcharan bei Göttingen, wo ſein Vater Prediger war. Er erhielt feine
erfte Ausbildung in Schulpforte und ftudirte von 1804— 8 in Göttingen, two
er befonders unter Heyne der Philologie und unter Herbart dem Studium der alten
und neuern Philoſophie ſich widmete. Nachdem er ſih mit umfaſſendem Geiſte
der von ihm erwählten Berufswiſſenſchaft bemächtigt, wurde er 1809 Privat:
docent in Göttingen, darauf 1812 als Profeſſor nah Marburg berufen, und er
hielt endlich 1813 die Profeſſur in Göttingen, welche er gegenwärtig noch bekleidet.
Seine erſten Lehrvorträge waren theils philologiſcher, theils philoſophiſcher Art,
und beſonders hat er ſich ſtets der alten Philoſophie und dem Studium des Platon
mit Vorliebe zugewendet gehalten. Jun dieſen Kreis gehört auch ſeine akademiſche
Schrift: „De philosophia morali in Xenophontis de Socrate commentariis
tradita” (Göttingen 1812). Die unter Herbart gewonnene Übung im philoſo-
phiſchen Denken führte ihn jedoh vornehmlich zu einem ſchärfern Studium der
Grammatik, Und als Reſultate deſſelben erſchienen ſeine Abhandlung „De tempo-
ribus et modis verbi Graeei” (Göttingen 1809) und die „Disquisitiones philo-
logiene”’ (Göttingen 1813), in melchen Iegtern er bei Erörterung einiger wichti-
gen grammatiſchen Fragen, hauptſächlih aus der griechiſchen Syntax, die com:
binatoriſche Methode“ mit GlÙ> anwandte. Jn ſeiner Ausgabe des Pindar
ſuchte ex befonders den Eünfklerifchen Gefichtspunft in Erläuterung alter Schrift:
ſteller zu verfolgen und auf dieſe Weiſe eine höhere Ausbildung der Dermeneutik zu
begründen,
Diftelli (Martin), geboren 1802 zu Olten im Canton Solothurn in
der Schweiz, ein ſeltenes Talent für die Caricaturmalerei. Schon ehe er die Uni-
verſität bezog, hatte er in der Schweiz einigen Ruf bekommen durch eine Caricatur,
die ſich auf luzerner Verhältniſſe bezogz und als er nun vollends nah Jena kam
und in ein munteres und zugleich politiſch gefärbtes Leben hineingerieth, fand ſeine
Neigung die vielfältigſte Nahrung und Aufmunterung. Nichts Bedeutendes ging
im Studentenleben oder in der Politik vor, ohne von irgend einem genialen Einfall
des jungen Künſtlers begleitet und in ſeinem Kreiſe bewundert zu werden. Der
Congreß von Verona und der ſpaniſche Feldzug waren die bedeutendſten. Auf dieſe
Weiſe kam ihm allmälig ſein Beruf immer mehr zum Bewußtſein. Er ſtudirte
eifrig Anatomie und Alles, was er auf ſeine Lieblingsbeſchäftigung beziehen konnte,
und von allen Präparaten, Thieren, Pflanzen wurden ſogleich Zeichnungen ge-
macht. Stundenlang fah man ihn vor dem Spiegel an feinem eignen Körper die
Verhältniſſe ſtudiren, Stellungen feſthalten und bis ins Einzelne hinein zeichnen.
Der Zufall wollte es indeſſen, daß ſeine Bemühungen auch außer dem Kreiſe der
jungern Genoſſen und der Univerſität bekannt und, man kann ſagen, mit Aus-
zeichnung anerkannt werben ſollten. Ein Freund und ganz beſonderer Verehrer
D.'s wurde einmal von ihm auf dem Carcer beſucht, und wie nun der Freund einen
Anflug von Jean-Paul’ ſcher Laune zu haben pflegte, ſo verlangte er auch hier, D,