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1826 von Paris ab, und fchiffte fi am 6. deſſelben Monats zu Havre in der
Abſicht ein, auf dem Landwege von Oſtindien aus in China einzudringen. Zu
Montevideo angekommen, wo er einen zur Abreife bereiten Sndienfahrer zu treffen
hoffte, und nicht fand, gab er, obwol höchft ungern, fein Vorhaben auf und fchiffte
ſih nach Rio de Janeiro ein, wo-er zu Anfang 1827 landete. Hier machte er mit
portugieſiſchen Kaufleuten Bekanntſchaft, die ihm Manches von den Nieder-
laſſungen in Kongo , von den dort befindlichen Goldbergwerken, Negerflimmen,
Sklavenmärften u. f. to. erzählten, und in ihm den Entſchluß belebten, ein ſo wenig
gekanntes und beſuchtes Land zu- bereiſen. Mit Empfehlungsſchreiben an den
Gouverneur ſegelte er nah Afrika ab, dem einzigen der vier großen Erdtheile, wel-
chen er noch nicht befucht hatte. Als ein fchlauer Mann ließ er dem Gouverneur
ſeinen Plan nur halb und halb merken, begab ſich ſogleich ins Jnnere der Colonien
und ließ das Gepäd auf andern Wegen nachfolgen. So weit die Oberherrſchaft
der Portugieſen reichte, hatte er mit Schwierigkeiten aller Art, beſonders mit der
argwöhniſchen Eiferſucht dummer Beamten, nicht aber mit Lebensgefahr, zu käm:
pfen. Ganz anders war es, als er ſich ſelbſt unter die freien Negerſtämme wagte,
welchen das grauſame Betragen der Portugieſen noch zu lebhaft vor der Seele
ſchwebte, und deren Grundſaß, Böſes mit Böſem zu vergelten, hauptſächlich auf
die Weißen angewendet wird. Nur durch ein bedeutendes Gefolge, das er je nach
dem Bedürfniſſe vermehrte, gelang es ihm, fich fortwährend in Anfehen zu erhal:
ten. An hundert Menfchen waren erfoderlich, um den Mundvorrath für die ganze
Reiſé (1500 Meilen) und die zu Geſchenken, zum Tauſchhandel, zur Beſtechung
oder Belohnung nôthigen Gegenſtände weiter zu fi chaffen. Jm Laufe der Reiſe ver-
mehrte ſich die Anzahl zuweilen bis auf 300 und fogar auf 500 Mann. Mit ei:
nem fo großen Gefolge war noch Eein Weißer bei den Kongo-Negern erſchienen.
Einige hielten ihn für einen König, Andere für einen Abgeſandten des Kóö-
nigs von Portugal, des einzigen Monarchen, von welchem ſie je gehört haften.
Die Meiſten hatten die wunderlichften Vorſtellungen von Europa, und bildeten ſich
ein, dort flôſſen Strôme von Tafia, einem berauſchenden Getränke. Sie begriffen
nicht, was man bei ihnen ſuchen Eönne, da ja die Europáer Alles im Uberfluſſe bez
ſigen müßten. . Nur durch allerlei Geſchenke gelang es, ſih die Oberhäupter dieſer
zum Theil noch anthropophagiſchen Stammraſſe geneigt zu machen und die Er:
laubniß zum Durchzug durch ihr Gebiet zu erhalten. D.'s Klugheit und Ausdauer
beſiegte die unendlichen Hinderniſſe, welche Neid, Gewinnſucht, Mistrauen und
Borurtheil der Menſchen , verbunden mit der Ungunſt des Klimas, dem Mangel
an Waſſer und gebahntem Wege dem Reifenden entgegenfegen. Mit Aufopferung
einer Summe von beinahe 200,000 Francs durchſtreifte er, von S.-Felippe in
Benguela aus, nicht nur die den Portugieſen unterworfenen Königreiche Angola
und Benguela, ſondern drang auch in die gegen O. und N. davon gelegenen Neger-
Länder bis zum 25°4/ gegen O. , und zum 13° 27’ gegen S, vor, von wo er ſich
wieder nordwärts wendete, um ſih im Hafen von Ambriz nach Europa einzu-
ſchiffen. D. hat die Kunde von dieſen afrikaniſchen Aquinoctialgegenden gleichſam
geſchaffen. Er widerlegt die Meinung älterer Schriftſteller, welche glaubten , die
Portugiefen hätten in früherer Zeit das Innere von Kongo geſehen und Afrika
von W. nach D. zwiſchen Paolo de Loanda und Mozambique durchſchnitten. Dieſe
Meinung, ſo ſehr ſie auh Salt vertheidigte, verwarf ſ{<on Walkenaer in ſeiner
„Mistoire des voyages“, D. liefert fowol auf der trefflichen Karte, welche die
eines Berghaus und Brué hinter ſich zurú>läßt, als in der Beſchreibung, durch
die Darlegung der Verzweigung der Gebirge Inhandagna, Egyto, Coulo, Eu:
vo, Caberabera ſúdlih vom Fluſſe Cuenza, ein genaues Sfelet der Erdbildung,
ſowie er in der Beſtimmung der Flüſſe ein geographiſches Nes Über die früher ganz
unbekannten Länder zieht, Er hat für die Wiſſenſchaft ein um ſo! größeres Ver-
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