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Dover 717
dienft, als er die mit ſo vielen Opfern verbundenen Reiſen auf eigne Koſten unter-
nahm. Er war mit guten Jnſtrumenten verſehen und konnte daher durch aſtro-
nomiſche Beobachtungen die Lage der auf ſeiner Karte verzeichneten Orte
beſtimmen, die Höhe der Gebirge mefjen und den Lauf der Flüſſe mit Ge-
nauigkeit angeben, weshalb ſein Reiſewerk als Quelle angeſehen werden kann.
Ein ſets wiederkehrendes Wechſelfieber und Mangel aller Urt nöthigten
ihn, fein Vorhaben, quer durch Afrika zu reiſen und über Alexandrien nach Eu:
ropa zurückzukehren, aufzugeben. Am’27. Jun. 1830 ging er zu Ambriz unter
Segel, kam den 29. Jul. in Bahia und am 10. Aug. in Rio Janeiro an, wo
ihn eine langwierige Krankheit feſthielt. Durch das günſtige Klima am Laplata-
ſtrom, wohin er ſich im December begeben hatte , wiederhergeftellt,, Tchiffte er fich
ein, und fam am 20. Sun. 1831 zu Paris an, Sein Bericht an bie geos
graphiſche Geſellſchaft machte großes Auffehen; eine Commiſſion, aus Eyriès,
Caraboeuf, Brué, Warden und Daveſac beftehend, wurde beauftragt, über feine
Leiſtungen Bericht zu erſtatten , der fo günftig ausfiel, daß ihm vor ſeinen Mit:
bewerbern, Richard und John Lander, welche die Mündung des Duorea oder Nis
ger entdeckten, und Gapitain King, der bie Südküſte Amerikas und Feuerlands
beftimmte, in der Sigung vom 30. März 1832 der Preis — eine goldene Mes
daille, 1000 Francs an Werth — für die wichtigſte im 3. 1830 gemachte Ent:
de>ung zuerkannt wurde. Die geographiſche Geſellſchaft zu London hat auf Bar-
row’s Antrag ſein Verdienſt mittels des Ehrendiploms anerkannt. Unter Mit:
wirkung des gelehrten Eyrits hat D. feine Erfahrungen in dem Werke: „Voyage
au Congo et dans l’intérieur de l’Afrique équinoctiale, fait dans les années
1828, 1829 et 1830“ (3 Bde., Paris 1832), niedergelegt. Die treffliche Karte
hat Brué redigirt. (8)
Dover (George James Welbore Agar Ellis, Baron), geboren am
14. Jan. 1797, ein jüngerer Sohn des Viscount Clifden, der im Dberhauſe ſtets
zu den ſtandhafteſten Kämpfern für Staatsverbeſſerungen gehörte. Gleich nach
erlangter Mündigkeit fam Ellis 1818 für den Fle>en Heytesbury ins Parlament,
und obgleich er bei den Erörterungen Über große politiſche Fragen nicht in der erſten
Reihe ftand, fo zeigte er dabei doch ſtets ſeine freiſinnigen Anſichten, wie 1829 bei
den Verhandlungen über die Emancipation der Katholiken; mit lebhaften Eifer
aber ergriff er Alles, was ſi auf Beförderung der Wiffenfchaften und Künſte,
auf wohlthätige Anſtalten und Volksveredlung bezog. Von ihm ging 1824 der
Antrag aus, Angerſtein's Gemäldeſammlung als die Grundlage einer National-
galerie anzufaufen, und feinen Bemühungen gelang «8, daß das Parlament
57,000 Pfund Sterling dazu bewilligte. Im Befiß eines anſehnlichen Vermö-
gens unterſtüßt er freigebig alle gemeinnüßigen Unternehmungen, und iſt ein eifci-
ger Beförderer der vaterländiſchen Kunſt. Seine erleſene Gemäldeſammlung in
ſeinem Hauſe zu London enthält die vorzüglichſten Werke der ausgezeichnetiten
lebenden Künſtler Englands. Er iſ eins der thätigſten Ausſhußmitglieder der
unter Georgs IV. Schuge geſtifteten königlichen Literaturgeſellſchaft , und war im-
mer bemüht, den Zweck derſelben auf Belohnung und Ermunterung literariſcher
Verdienſte zu rihten. Das berühmte hiſtoriſhe Räthſel, die eiſerne Maske, war
der Gegenftand feiner erften Schrift: „Thetrue history of the state prisoner, com-
monly called the iron mask“ (London 1826), worin er nah den von Delort in
feiner „Histoire de l’homme au masque de fer“ befannt gemachten Actenſtú>en
die, übrigens {hon im 17. Jahrhundert (f. „Histoire abrégé de l’Europe“;
Leyden 1687) aufgeſtellte Meinung verficht, daß der Staatsſecretair des Herzogs
von Mantua, Hercules Anton Mathioli, der Gefangene geweſen ſei, wiewol ſei-
ne ſcharfſinnige Auseinanderſezung nicht allé Zweifel entfernt hat. Ju der kleinen
Schrift: „Historical inquiries respecting the character of Edward Hyde, Earl