Full text: A bis E (1. Band)

  
  
734 Dundonald 
echt philoſophiſchen Wirkungskreiſe ereilte ihn der Tod auf einem Ausfluge in die 
Lombardei zu Mailand in der Nacht vom 29. zum 30. Sept. 1830. Sein Freund 
und Reifegefährte, Belami-Aubert, brachte den entfeelten Körper in die Heimath 
zurüd, to er neben den erſtén Bürgern des Freiſtaats ruht. 
Dundonald (Alexander Thomas Cochrane, Graf von), einer der 
ausgezeichnetften britiſchen Seehelden , wurde den 27. Dec. 1775 geboren. Sein 
Vater war der, durh mehre Entde>ungen im Gebiete der Chemie bekannte Lord 
Archibald Cochrane, Graf von Dundonald, nach deſſen Tode der Admiral 1831 
die Adelswürde erbte. Eigne Neigung und der Wunſch ſeiner Altern beſtimmten 
ihn frühzeitig, fich dem Seedienfte zu widmen; er trat in ſehr jungen Jahren in 
die Flotte und entwickelte, unter der Leitung ſeines Oheims, des Admirals Sir 
Alexander Foreſter Cochrane, der 1814 Waſhington zerſtörte, ſeine vortrefflichen 
Talente mit ungemeiner Schnelligkeit. Seine erſte hervorleuchtende That war 
1803 die Wegnahme der ſpaniſchen Brigantine El Gamo, doppelt ſo ſtark als ſeine 
eigne Brigg , auf der Höhe von Barcelona. Noch in demſelben Jahre kaperte er 
33 feindliche Schiffe mit 128 Kanonen und 520 Gefangenen. Sein Ruf war 
ihm bereits vorhergegangen, als er nach feiner Nüdkehr nach England 1806 in 
dem Fle>en Haniton in Devonſhire als Parlamentscandidat auftrat ; aber erſt 
bei einer fpätern Wahl erreichte er ſeine Abſicht. Als das Parlament aufgelöſt 
wurde, trat er in die Reihe der Candidaten für Weſtminſter, und wurde, unter 
Burdett's Einfluß, mit dieſem zugleich gewählt. Sein Beruf hinderte ihn, an 
Verhandlungen des Parlaments Theil zu nehmen, da er um dieſelbe Zeit das Com- 
mando der Fregatte Jmperieuſe von 40 Kanonen erhielt, mit welcher er zu dem 
Geſchwader des Admirals Collingwood ſtieß, das den Hafen von Cadiz bloirte. 
Bei ſeiner Rü>kehr nah England erhielt er den Bathorden. Er ſtieß bald nachher 
zu der Flotte, welche unter Admiral Gambier im Canal kreuzte, und zeichnete ſich 
hier vorzüglich durch eine höchſt gewagte Unternehmung gegen die auf der großen 
Rhede von Rochefort ſtationirte franzöſiſche Flotte aus. Um dieſe Flotte mit einem 
Male zu vernichten, ließ er auf leere Fäſſer 1500 Pulverfäſſer legen , darüber 
3—400 geladene Bomben mit Brandröhren und etwa 2—3000 Granaten. Die 
Fäſſer ſelbſt waren durch Ankertaue und eiſerne Haken verbunden und die Zwiſchen- 
râume mit feuchter Erde angefüllt, wodurch das Ganze mehr Feſtigkeit erhielt. 
Ex ſelbſt , einer ſeiner Lieutenants und vier Matroſen beſtiegen am 12. April 
1809 dieſe Vernichtungsmaſchine, welche, ungeachtet des feindlichen Feuers; in 
die Nähe der franzöſiſchen Flotte gebracht wurde. Hier zündete ſie C. ſelbſt an 
und fuchte fehnell auf einer Schaluppe zu entkommen, da nach feiner Berechnung 
vom Anzünden bis zur Exploſion 15 Minuten vergehen ſollten. Ein ſtarker 
Windzug aber beſchleunigte die Entzündung, welche ſhon nach Verlauf von 
9 Minuten erfolgte. Die Exploſion war furchtbar, verfehlte aber zum Theil ihren 
3we>. C. entkam glü>li<, verlor aber ſeinen Lieutenant, welcher durch den An- 
drang der Wogen auf der Schaluppe erſti>t wurde. C. griff. die franzöſiſche Flotte 
ſogleich an, vernichtete drei Linienſchiffe zu 80 und 74 Kanonen und trieb den Reſt 
der Flotte in die Mündung der Charente. Bei dieſer Unternehmung ſoll er einen 
Theil ſeines großen Reichthums, angeblich 80,000 Pfund Sterl., gewonnen 
haben. Bald nachher ging er wieder nach London und wurde Parlamentsglied für 
Weſtminſter. Hier ſoll er dur Börſenſpiel einen großen Theil ſeines Vermögens 
verloren und ſi deshalb in verbotene Speculationen eingelaſſen haben , um in den 
Sto>s einen ihm günſtigen Wechſel hervorzubringen. Es wird erzählt, er habe im 
Februar 1814, im Verein mit mehren Andern, durch einen-in Dover ankommen- 
den Mann das Gerücht von Napoleons Tod ausſprengen laſſen, um dadurch ein 
Steigen in den Fonds zu bewirken. Über der Sache ſelbſt ſchwebt noch ziemliches 
Dunkel; gewiß iſt, daß C. Verdacht erregte, von dem Börfencomite zugleich mit 
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