Full text: A bis E (1. Band)

  
  
738 Duúündónald 
auf das Belngerungscorps vor Athen, am 6. Mat, feste ſi< C. mit ſeltener Unet- 
\cro>enheit den größten Gefahren aus; von der allgemeinen Flucht mit fortgerifz 
fen, entging er bloß durch einen kühnen Sprung ins" Meer der Gefangenſchaft, 
Sm Mai 1827 begab fi C. ‘auf der Fregatte Hellas von Spezzia nach dem weft- 
lichen Griechenland und kreuzte einige Zeit an der Küſte von Morea, konnte aber, 
da die aus England erwarteten Dampfſchiffe noh niht angekommen waren, auf 
die geſammte türkiſche Flotte keinen Angriff wagen. “ Ebenſo war die im Jun. mit 
etiva 2O griechifchen Schiffen unter öftreichifcher Flagge gegen Alerandrien unter: 
nommene Expedition nichts als ein husloſer Berſuch. Eine Abtheilung der im 
Hafen liegenden Flotte erſchien auf offener Seë, und ſchon einige Demonſtra- 
tionen derſelben genügten, die Griechen zu ſhleunigem Rückzuge zu bewegen. 
Vornehmlich dieſer Votfall wirkte ſehr zu C's Nachtheil auf die Stimmung 
der Gemüther. Die Hydrioten auf ſeinen Schiffen wurden trobig, und ſelbſt 
der alte Miaulis, welcher dem Lord anfangs: eine große Verehrung und Anhäng: 
lichkeit bewieſen und ſich“ willig ſeinen Anordnungen gefügt hatte, legte ſogleich 
nach ber Rückkehr von Alerandrien das ihm anvertraute Commando der Fregatte 
Hellas nieder und ſegelte mit der ihm zugehörigen Brigg nach Poros zurüd, ohne 
ſich weiter um die Unternehmungen des Lords zu kümmern. Sein Beiſpiel 30g 
viele Andere nah, und auch das geringe Gewicht, welches Admiral Codrington, der 
Befehlshaber des engliſhen Geſchwaders in- den griechiſchen Gewäſſern, ‘ohne 
Rückhalt auf C.'s Dienſte legte, gereichte dieſem zu großem Nachtheile. " Wähs 
rend die griechiſchen Fahrzeuge thatenlos vor Hydra und Poros lagen , “blieb 
G. mit feinen wenigen Mitteln weiter nihts übrig, als durch einen kleinen 
Seekrieg die Kräfte des Feindes zu fchrwächen. Im diefer Abficht begab er ſich im 
Sul, mit der Fregatte Hellas und einer Brigg wieder nad) den Gewäffern des 
weſtlichen Griechenlands, um die Bewegungen der türkiſchen Flotte zwiſchen Na- 
‘varin und Patras zu beobachten, mußte aber bald nach einigen vergeblichen Unterz 
nehmungen zurü>ſegeln Und trieb ſich unſtät im Meerbuſen von Lepanto und in 
der Umgegend von Kephalonia umher. Unterdeſſen ſammelten ſih, ſhon im Laufe 
des Septembers 1827, die Geſchwader der drei Großmächte, welche den feindlichen 
Unternehmungen der türkiſch-ägyptiſchen Flotte gegen Griechenland ein Ziel fegen 
follfen. C. ward durch ſie immer mehr in den Hindergrund geſtellt. Die Schlacht 
bei Navarin gab die Entſcheidung; die Feindſeligkeiten wurden'als beendet beträch= 
tet, und Alles was noch zu thun übrig war, beſchränkte ſich auf die Unterdrü>ung 
der Seeräuberei, welche um dieſe Zeit an den griehiſ<en Küſten in ihrer furchtbar- 
ſten Geftalt überta@genommen hatte. Hierauf richtete daher C. fortan ſeine 
ganze Aufmerkſamkeit, er Überwältigte an den Küſten von Meſſenien in den Buch- 
ten von Maina mehre Seeräuber und durchſtreifte dann den Archipel, wo in 
den engen Schluchten der Eleinern Infeln die Seeräuberei ihren eigentlichen Herd 
hatte, nach allen Richtungen bis in die Gegend von Scio, wo er die Expedition, 
welche eben unter Oberſt Fabvier nach dieſer Jnſel unternonimen worden war, Un- 
terſtüßte. Je tröſtlicher nach dem thätlichen Einſchreiten der drei Großmächte die 
Ausfihten werden mochten, defto heftiger wurden die Leidenſchaften, deſto grenzen- 
loſer die Unordnung im Junern. ©., der fi dutch die Überlegenheit der drei eu- 
ropäiſchen Geſchwader beengt ſäh und keineswegs frei war von [eidenſchaftlicher 
Aufwalkung, hatte ſchon im October den Volksälteſten auf Naxos erklärt, die drei 
Mächte beabſichtigten nichts, als die Griechen wieder unter das Joch der Türken zu 
‘beugen, und ihnen gerathen, die Flagge des Johanniterordens aufzuſté>en. Dies 
ſes, ſowie ſein willkürliches Walten auf den übrigen Juſeln des Archipels, wo er, 
z.B. zu Tino und Nio, unabhängig von der Regierung, Contributionen zur Er- 
haltung ſeiner Fahrzeuge eintreiben ließ, brachte ihn in ſehr belt Ruf. Sein Ein: 
‘fluß ſank immer mehrz er fühlte- täglich mehr das Läſtige und Zwe>loſe ſeiner un- 
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