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Duperre 439
natürlichen Stellung. :Mehre feiner Begleiter waren, unmuthig Über die getäufche
ten Erwartungen, fon längft nad) England zurückgekehrt, und C. folgte zu Anz
fange des Jahres 1828 ihrem Beiſpiele, ohne ſich jedoch ſeiner Würden und Ver-
pflichtungen als Großadmiral zu entäußern, ohne Beurlaubung bei der Re-
gierung. Seine Rückkehr gab zu allerlei Gerüchten Anlaß. C. gab die offene
Erklärung: ‘der Seeräuberkrieg in den griechiſchen Meeren kónne nicht mit Sez
gelfahrzeugen geführt werden, die griechiſche Regierung habe niht die Mittel zur
Ausrüſtung hinreichender Ruderſchiſſe, und es ſei die Aufgabe der verbündeten
Mächte, durch die Ausrottung jenes Unweſens ihrem Werke die Krone aufzu-
ſeen. Nach achtmonatlicher Abweſenheit erſchien Lord C. am 30. Sept, 1828
am Bord des neuen griechifchen Dampffchiffes Hermes abermals vor Poros. Die
Dinge hatten eine andere Geſtalt gewonnen. Graf Kapodiftrias hatte ſein klu-
ges Walten begonnen, und gründete auf den ſcheinbaren Beifall des durch unſagliche
Anſtrengungen erſchöpften Volkes das fein durchdachte Syſtem politiſcher und gei-
ſtiger Gewaltherrſchaft. Die Zeit hervorragender, durch Selbſtändigkeit in Geſin-
nung und That einflußreicher Männer war vorüber. ‘C. rüſtete zwar ſhon im
October zu Poros ein bedeutendes Geſchwader, angeblich zu einer Expedition nach
Salonichi beſtimmt, um von der dortigen jüdiſchen Bevölkerung Contribution ein-
zutreibenz allein was auch ſeine Abſichten geweſen ſein mögen, die Ausführung
unterblieb, : Noch vor Ablauf des genannten Monats erfchien er zu Napoli di
Romania, miethete fi) ein Haus, das er ausbefjeen und forgfältig einriche
ten ließ, und traf überhaupt Anſtalten, die auf einen längern Aufenthalt in Grie-
chenland berechnet ſchienen. Er erhielt aber ſhon im December ein, von dem Präſi-
denten unterzeichnetes Schreiben, worin ihm in den verbindlihſten Ausdrü>en ges
ſagt wurde: da das Schickſal Griechenlands in Zukunft unter dem Schute det
großen europäiſchen Mächte ſtehe, ſo könne die proviſoriſche Regierung keine mili
tairiſchen Operationen unternehmen, welche in geeignetem B.-rhältniſſe zu ſeinen
Talenten und ſeinem Grade ſtänden. - Freiwillig: gab C. hierauf ſeine Anſprüche
auf die Corvette Hydra, die Goelette Athenais und 20,000 Pfund Sterling die
er nach erfolgter Anerkennung dec Unabhängigkeit Griechenlands ausgezahlt erhal
ten ſollte, zu Gunſten des griechiſchen Volkes auf, verließ den griechiſchen Dienſt
auf immer und ging nah England. Er wurde 1832 wieder in ſeinen Admirals
rang bei der britischen Marine eingefest, und zwar mit der beſondern Begünſti=
gung, daß er jeßt noch denſelben Plab eianimmt, welcher ihm nach der Anciennetät
aus früherer Zeit zukam. (18)
Duperré (Victor Guy, Baron), franzöſiſcher Admiral, geboren zu la
Rochelle den 20. Febr. 1775, in Juilly erzogen, trat nah Beendigung der
Schulſtudien in die Handelsmarine und reiſte 4791 nah Jndien. Jm folgenden
Sabre nad) Frankreich zurückgekehrt, ließ er ſich durch den holländiſchen Krieg be-
wegen, in die Kriegsmarine zu treten, wurde 1796 beim Kampfe gegen Sir
Edward Peler (ſeitdem Lord Exmouth) gefangen genommen und nach England
gebracht, aber 1799 ausgetaufcht. Als 1803 der Krieg von Neuem ausbrach,
verließ D. die Station der Antillen und wurde beim Generalſtabe der boulogner
Flotille angeſtellt, machte darauf eine Expedition nah den Gewäſſern Afrikas und
Amerikas, erhielt nad) feiner Rüdkunft, nunmehr als Fregattencapitain, das
Commando der Sirene, und brachte auf diefem Schiffe 1808 Truppen nach Mar:
tinique. Auf der Heimkehr ſchnitten engliſche Kriegsſchiffe vor Lorient ihm den Weg
ab; allein es gelang ihm nach einem Kampfe, der Bord an Bord über eine Stunde
lang dauerte, die Paſſage zu erzwingen und ſich nach der Jnſel Groix zu flüchtén, von
wo er drei Tage nachher im Angeſichte des Feindes Lorient erreichte. Zum Lohne für
diefe heldenmüthige That wurde D. Kriegsichiffenpitain, übernahm das Commando
der Fregatte Bellona, fuhr 1809 von S.:Malo nad) Isle de France, kreuzte ſodana
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