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Geſeßvorſchläge, die ſonſt ſchwerlich würden angenommen worden ſein, we8halb er
auch von den demokratiſchen Tägeblättern oft und heftig angegriffen wurde ; bes
ſonders warf man ihm Ehrgeiz und Ruhmbegierde vor. So viel iſt gewiß, daß er
als Generalprofurator zuweilen politiſche Geſinnungen äußerte, die ſich mit denjeniz
gen, welche er als unabhängiger Advokat an den Tag legte, nicht wohl vereinigen
ließen. Jn der Deputirtenkammer ſtimmte er ſeitdem viel mehr im Sinne der
Doctrinairs als der echt Liberalen, wiewol man ihm eine gewiſſe Geiſtesunabhänz
gigkeit und Freimüthigkeit, die er auh als Beamter beibehalten hat, nicht abſprez
chen kann. Dieſe Eigenſchaft machte auch, daß er fich über die Spöttereien hinwegz
fegte, die er fic vor einigen Jahren zuzog-, als er an einer kirchlichen Feierlichkeit
bei den Jeſuiten in St.-Acheul Theil genommen hatte z er äußerte dagegen in den
Zeitungen , in religiöſer Hinſicht handle er wie es ihm gut dünfe, und er habe
hierüber feiner Partei Rechenſchaft abzulegen. Noch verdient bemerkt zu werden,
daß, als der Miniſter Peyronnet den verrufenen Gefegvorfchlag zur Wieder:
einfegung des in Frankreich allgemein verhaßten Rechts der Erſtgeburt that, D.
ſogleich feierlich erklärte: ſollte dieſes Geſes durchgehen, fo werde er, als. der âlteſte
dreier Brüder, nie von demſelben Gebrauch machen, ſondern mit ihnen das Alters
liche Erbe redlich theilen, Nach Périer's Tode 1832 wurden wegen des Eintritts
in das Miniſterium Unterhandlungen mit D. angeknüpft, die jedoch bis jest (Aus
guſt 1832) geſcheitert ſind, da die Schwierigkeiten, welche fi) über den Vorfig im
Minifterrath erhoben, ſich nicht beſiegen ließen und der vom Hofe begünſtigte Mon=
talivet ihm entgegenſtand. | (25)
Dupont de l'Eure (Jacques Charles), franzöſiſcher Deputirter und
vormaliger Miniſter, einer der wenigen echt liberalen Franzoſen , die in den verz
ſchiedenen Staatsurawälzungen ſtets unwandelbar geblieben und ihren feſten Cha-
rakter weder in der Gunſt noch in der Ungunſt verleugnet haben. Er wurde 1767
zu Neubourg in der Normandie geboren, war anfangs Parlamentsadvokat in die-
ſer Provinz und wurde 1792 zum Maire in ſeiner Gemeinde erwählt. Während
der Revolution wurde er Bezirksverwalter, Richter beim Gerichte zu Louviers,
öffentlicher Ankläger beim Criminalgerichte des Euredepartements, Deputirter im
Mathe det Fünfhundert, Rath beim Appellationsgerichte zu Rouen und dann Prâ-
fident des Criminalgerichts zu Evreux. Hier ſollte er einige Perſonen, welche ihm
Bonaparte’s Polizei überlieferte, als des Hochverraths ſ<uldig anerkennen und
verurtheilen, D. fand ſie aber'shne Schuld und bewirkte ihre Losſprechung. 1814
ernannte ihn Napoleon zum Kammerpräſidenten des kaiſerlichen Gerichtshofs zu
Rouen. Zwei Mal wurde er vom Wahlcollegium des Euredepartements als
Candidat zum geſesgebenden Corps vorgeſchlagen ; ſeine politiſche Rolle wäh:
rend der Oberherrſchaft Napoleons blieb aber unbedeutend. Nach der Reſtauration
der Bourbons 1814, befand er fich in der Deputirtenkammer und wurde zum
Vicepräſidenten ernannt, erregte jedoch keine Aufmerkſamkeit. Während der hunz
dert Tage wurde er in die Kammer der Repräſentanten geſchi>t, und hier wider:
feste er fich kräftig allen Verſuchen Napoleons , feinen vorigen Despotismus zu
erneuern, Auch war er diesmal wieder Vicepräſident der Kammer. Nach der
Schlacht bei Waterloo ſebte er die Proteſtation der Kammer auf wider Alles, was
die alliirten Mächte gegèn die Unabhängigkeit Frankreichs und ſeine Verfaſſung
unternehmen könnten; und als die Bourbons wiedèr mit Gemalt eingeſeßt
worden waren, wurde D. bald darauf von zwei Bezirken zugleich, namlich
zu Rouen und zu Louviers, zum Deputirten erwählt. Das Miniſterium aber, um
ſich an ihm zu rächen, ſete ihn von der Stelle als Mitglied des Generalraths des
Euredepartements ab. Das Euredepartement ernannte ihn 1817 zum Deyu-
tirten, und von nun an ſaß D. ſets auf der linken Seite der Kammer. Man
erzählt, daß, da es ihm an. Gütern gefehlt, um die zum Wahlrecht erfodere
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