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nente habe. Auch war es B., der den Bewohnern von Otahiti und Neuſeeland
zum erſten Male die ruſſiſche Flagge zeigte. Wie ſich überhaupt die Ruſſen ſeit
Kruſenſtern's erſter Weltfahrt zu Anfang dieſes Jahrhunderts für die Erweiterung
der Länder: und Völkerkunde duch That und Schrift fehr kräftig bewieſen haben,
ſo auch in der Seefahrt. Die Schiffe Gollonie und Baranoff entde>ten 1821
die Jnſel Numiraëk, und Dtto von Kogebue, der ſhon 1815—18 auf Koſten des
Reichskänzlers Grafen Rumjänzoff mit dem Rurik die Erde umſchifft, die
zweifelhafte Jnſel (Ile douteuse) entde>t, Cook's Palliſer: Jslands und Rogge-
ween's Schadelyk-Jnſel aufgenommen, und außer der 40 Meilen langen Rurifs-
fette die Rumjänzoff-, Spiridoff -, Kruſenſtern- und Kutuſoffs-Juſeln aufgefun-
den, trat 1823 auf der Sloop Predpriätije (die Unternehmung) ſeine zweite
Reiſe um die Welt an. Er ſah, nachdem er im Peter- und Daulshafen vor Anker
gegangen tar, bie neuen Infeln in der Südſee beſtimmt und beſonders die Schifferz
inſeln aufgenommen hatte, das von Roggeween 1722 geſehene Eiland Karlshof,
und entde>te drei neue Jnſeln: Die Unternehmung, Bellingshauſen und Korduloff
(von dem erſten Lieutenant der Expedition). Die legtere iſt zwar ſchon 1819 von
Sreycinet aufgefunden worden; allein Kogebue hatte bei ſeiner Abreiſe noch keine
Kenntniß davon. Seine Begleiter waren diesmal Dr. Eſchſcholb als erſter Arzt
und Naturforſcher, Dr. Siewald als zweiter Arzt, Lenz als Phyſiker, Hoffmann als
Mineralog und Preuß als Aſtronom. Nebſt vielen neuen geographiſchen Auf-
{lüſſen gibt dieſe Reiſe ein ungünſtiges Bild von den evangeliſchen Miſſionen
auf den Snfeln des Geſellſchafts- und Sandwich-Archipels. (Vergl, Ellis und
Miſſionen.) Zu gleichem Unternehmen gingen 1824 der Lieutenant Tſchiſtia-
toff und 1326 die Capitains Stankowitſch und Lütke, welche hon fruher eine
Reiſe zur Aufnahme Nowaja-Semljas und der Küſte Lapplands gemacht hats
ten, nah der Südſee unter Segel, wobei ſie ſich die Ecforſchung der Oſtküſte von
Nordaſien und Nordweſtamerika nebſt den Ale-uten zur Aufgabe geſtellt hatten, wäh-
rend der engliſche Capitain Arthur Capell-Brooke am Nordcap treffliche Beobach:
tungen machte, Doctoroff, der fhon 1820 eine Entdedungsreife nah dem Eis-
meer unternommen, nad) Kamtfchatka und der Weitküfte von Amerika unter Se=
gel ging, und Bajenoff nebſt Klimowski zur Erforſchung des Kupferfluſſes , den
man nicht mit dem Kupferminenfluſſe verwechſeln darf, ausgefchickt wurden. Epoche
machten in den Annalen der Seefahrtskunde die zwei preußifchen Erdumfegelungen
1822 —24 unter Capitain Harmfen, und 1829—30, auf welcher der zweite Be:
fehlshaber, Schiffstieutenant Wendt, viele zweifelhafte Punkte des großen Melt:
meers berichtigte. Die Hinneigung der britiſchen Nation zu dem Außerordent-
lichen, der nimmer râſtende Eifer für Beförderung des Handels und der Wiffen:
ſchaft, bewog 1817 die britiſche Regierung, Polarreifen zu veranſtalten, welche die
Nordweſtdurchfahrt und genauere Kenntniß von Aſiens und Amerikas Nordgren:-
zen bezwe>ten. Eine Parlamentsacte verſprach eine Prâmie von 20,000 Pf. St.
dem erſten Seemanne, der durch den Nordweſtweg in das ſtille Meer gelangen,
und 5000 Pf. St. dem erſten Schiffe, das dea Nordpol erreichen würde. Capi-
tain Buchan ſollte námlich mit den Schiffen Trent und Dorothea zwiſchen Spit-
bergen und Nowaja-Semlja die Durchfahrt über den Pol in das ſtille Meer, Roß
aber mit der Jſabella und dem Alexander, welchen Lieutenant Parry führte, aus
der Davisſtraße und dem Baffinsmeere von Nordweſten her einen Weg in die
Beringsſtraße aufſuchen. Jener gelangte zwar bis zu 80° 31”, blieb hier aber im
Eiſe fteden und kam nur mit großer Mühe wieder nad) England zurüd; Roß
drang bis 75° 59’ N. B. und 65° 32/ W. L. vor, wo er zwar nicht die Nord-
mefldurchfahrt, wol aber die Nordküſte Grönlands, von ihm The arctics High-
yansls genannt, im nordöftlichen Winkel der Baffinsbai auffand. Mit 1819 be:
ginnt die erſte ſelbſländige Laufbahn Parry's. Won dem Lancaſterſunde kam ex
(lib, 10
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