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8342 Erfindungen und Entde>ungen der neueſten Zeit
bisher durch Züge gewebt wurde, ohne die ſogenannten Ziehjungen verfertigt wer:
den. Einen Bobinetweberſtuhl zu den ſogenannten Bobinetſpizen erfand vor eini-
gen Jahren der Engländer Lovers, und auch dieſe Vorrichtung iſt bereits in Sach-
ſen erfolgreich benugt worden; Spigennesmafchinen überhaupt erfanden in der
neueſten Zeit die Engländer Jenſon, Jaſon und Riſt. Ein neuer Drahtweber:
ſtuhl wurde vor Kurzem von Williams erfunden. — Auch Tuchfcheermafchinen
von neuer Art ſind ſeit wenigen Jahren eingeführt worden, 3. B. durch Davis,
Gardner“ und Herbert, ſowie manche neue Appretirvortichtungen für mollene,
baummöllene, leinene und feidene Zeuche, wie diejenigen von Jones. Man kann
dahin auch die neuen Sengemaſchinen zum Abſengen der Sammet- und Mouffelin-
faſern rechnen, durch) eine dünne, aus fehr feinen Löchern ausftrömende brennende
Linie entweder von Waſſerſtoffgas oder Alkohol, über welche das Gewebe ſehr
nell hinweggezogen wird. In Frankreich erfand man vor acht Fahren das’ De:
catiren dev wollenen Tücher oder die Dampffrumpe, wodurd) die Tücher einen
dauerhaften Glanz befommen. Dieſe jest allgemein angewandte Erfindung iſt
zwar ſeit den legten Fahren immer mehr vervollfommnet worden, doch hat man
gegen die Nüglichkeit, wenigſtens die allgemeine Anwendbarkeit derſelben in neuern
Zeiten Zweifel erhoben. — Die Maſchinen der Seidenfabrikanten , wie Seiden-
haspel: und Seidenzwirnmühle, wurden auh immer vollkommener eingerichtet.
Die wichtige Entde>ung, daß die Seidenraupen die Blätter der Schwarzwurzel
ebenſo gern freſſen als die Blâtter des Maulbeerbaums, wird auf Seidenzucht und
Seidenfabrikation gewiß einen wohlthätigen Einfluß haben. -
Die Eiſengußwerke ſind hauptſächlih in England und Deutſchland durch
manche neue Erfindung vervollkommnet, und eben deswegen ſind auch die Eiſen-
waarenforten bedeutend vervielfacht worden. Befonders merkwürdig in neuerer
Zeit ſind die trefflichen eiſernen Mühlen nach amerifaniſcher Art, welche man jegt
in manchen Gegenden baut. Für die Eiſenbahnen wurden in der legten Zeit in:
tereffante Erfindungen gemacht, 3. B. von Baader, James, Cayley u. A. Auf
mancherlei Fuhrwerke, hauptſächlich auf Chaiſen, wurde der Erfindungsgeiſt meh-
ver gefchiekter Männer hingeleitet, z. B. auf ſichrere und bequemere Hemmvorrich-
tungen, Tritte, Federn u. dgl. Dahin gehört der Hemmſchuh, den man an das
Rad anlegen und von dem Rade abnehmen kann, ohne vom Boke oder aus der
Chaiſe zu ſteigen; die Tritte, die ſich bloß durch das Aufmachen der Thür nieder-
ſchlagen und durch das Verſchließen der Thür zufammenfchlagen; die ſpiralförmi-
gen Federn u. ſt. w. Die neuen Drahtbrücken von Debia für Fußgänger, ferner
die Nagelſchmiedmaſchinen von Ledſam, Jones und Wilks, worauf alle Arten
von Nägeln und Stiften in großer Anzahl ſchnell und gut verfertigt werden können,
ſind der Aufmerkſamkeit werth; ebenſo die neuen künſtlichen Drehbänke des Perkins,
Flint, Maſon und Tyler u. A. Jn der neueſten Zeit hat man auch in Deutſchland
den gelungenen Verſuch gemacht, gußeiſerne Stereotypentafeln zu verfertigen, die
eben jeßt zum Druck einer Bibel angewendet werden. — Beim Zufpigen der Näh-
und Ste>nadeln in den Nadelfabriken war feither der abfliegende Metall: und
Steinjtaub der Geſundheit der Arbeiter höchſt nachtheilig, und obgleich der Eng-
länder Prior ſchon ſeit geraumer Zeit ein neues Zufpigrad mit Blafebälgen erfun-
den hatte, die den abfliegenden Staub immer durch) eigne Röhren von dem Arbeiter
hinweg an einen fichern Ort bliefen, auch von Elliot eine ähnliche Maſchine an:
gegeben worden war, ſo haben doch erſt in neuern Zeiten Weſtcott und Adam eine
wirkſamere Vorrichtung erfunden. Sie richteten den Zuſpibring für das Zufpigen
der Nähnadelfhäfte mit Magneten fo ein, daf dieſe den Staub an ſich ziehen und
an ſich feſthalten mußten. Eine merkwürdige techniſche Anwendung des Magnets !
Die Repetirtaſchenuhren hatten (ebenſo wie die kleinen Spieluhren, Spiel:
doſen u. dgl.) durch die. ſchon vor mehr als 2) Jahren erfundenen klingenden
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