Full text: Über Indicatoren und deren Verwendung bei Prüfung von Dampfmaschinen und Arbeitsmaschinen

  
  
  
  
Gebrauchs-Anweisung und allgemeine Betrachtungen 
über den Indicator und das Diagramm. 
Der „Indicator“ dient hauptsächlich dazu, den Druck im Arbeits- 
Cylinder der Maschine für jeden Punkt des Kolbenhubes (der Kurbelstellung) 
aufzuzeichnen. Bei den Indicatoren neuerer Construction geschieht dieses in 
der Weise, dass ein Schreibstift von einem, vermittelst Spiralfeder für ge- 
wöhnlich niedergehaltenen Kolben, je nach der Stärke des Druckes mehr 
oder weniger hoch gehoben wird. Dieser Schreibstift steht senkrecht zu 
dem Mantel eines Papier-Cylinders (Metall-Cylinder, über welchen ein Stück 
Papier gespannt ist), welcher durch die Kolbenbewegung der Maschine vor- und 
rückwärts gedreht wird. Bei jeder Umdrehung der Maschine beschreibt der 
Zeichenstift auf dem Papier eine Linie, aus welcher man die Veränderungen 
des Dampfdruckes während dieser Zeit erkennen kann. Ist die Oeffnung 
nach dem Dampfmaschinencylinder abgesperrt, so beschreibt der Sul eine 
Horizontale, die sogenannte atmosphärische Linie, und von dieser aus 
können die Abstände der Dampflinie an jeder Stelle gemessen werden. 
Kennt man nun den genauen Querschnitt des Indicator-Kolbens, welcher 
sich selbstverständlich ohne Reibung in seinem Gehäuse bewegen muss, und 
ausserdem die Widerstandsfähigkeit der Feder, so kann man aus der ge- 
schriebenen Linie den Druck für jede Kurbelstellung in Atmosphären ablesen. 
Die Linie, welche so durch den Indicator geschrieben wird, nennt man das 
„Indicator-Diagramm““. 
Dieses Diagramm zeigt bei genauer Betrachtung: 
1. Welcher Theil des Kesseldrucks im Cylinder der Dampfmaschine 
thätig gewesen ist. 
>. An welcher Stelle des Kolbenhubes der Maximaldruck erreicht 
wurde. 
3. Wie sich dieser Druck während des Kolbenhubes änderte. 
4. Bei welchem Punkte und bei welchem Drucke der Dampfeintritt 
abgeschnitten wurde. 
5. Ob das Abschneiden des Dampfes scharf geschah, oder in welchem 
Grade es in die Länge gezogen wurde. 
6. Bei welchem Punkte des Kolbenhubes und bei welchem Druck 
die Entleerung stattfand. 
7. Bei Maschinen ohne Condensation, ob der Dampf frei ausgelassen 
wurde, oder welcher Theil als zu der Atmosphäre hinzuzurechnender 
Gegendruck zurückblieb. 
8. Bei Condensationsmaschinen, die Grösse des Vacuums und wie 
schnell resp. langsam dasselbe eintrat. 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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