Wenn man eine grössere Anzahl von Diagrammen zu',berechnen hat,
ist es der Zeitersparniss wegen vortheilhaft, den in vorstehender Figur ab-
gebildeten Planimeter anzuwenden. Man gebraucht dieses Instrument wie
folgt: Das zu berechnende Diagramm wird mit 2 Heftzwecken auf einer
glatten Fläche, am besten einem Bogen Carton-Papier, befestigt. Alsdann
stellt man die Spitzen o o so ein, dass ihre Entfernung genau gleich der
Länge des Diagramms (auf der atmosphärischen Linie gemessen) ist und
placirt dann das Instrument so, dass der Stift c mit dem Gewicht G ausser-
halb der Diagramm -Fläche steht und die Spitze b irgend einen markirten
Punkt der Diagramm-Linie einnimmt. Wenn man jetzt mit der Spitze b das
Diagramm umfährt, so dreht sich die Frictionsrolle P mit dem Zahlenrade S
um eine Zahl weiter, die, mit 0,06 multiplicirt, die mittlere Diagramm-Höhe
in Millimetern bezeichnet. Am besten ist es, das Planimeterrad P jedes Mal
auf Null einzustellen, bevor man beginnt, das Diagramm zu umfahren, weil
dann die Ablesung einfacher wird und eine Subtraction resp. Addition ver-
mieden wird. Angenommen, die Scheibe S stehe zwischen ı und 2, das
Planimeterrad P auf der vollen Zahl 2 und der Unter-Abtheilung ı und der
am Planimeterrade P angebrachte Nonius zeige 4, so hat man also die
Zahl 1214. Es ist nun 1214 X 0,06 = 72,84. Angenommen, der Indicator hat
bei dem Versuch eine Feder gehabt für 12 mm = ı Kgr. pro gcm., so ist
72,84
12
der mittlere Dampfdruck auf dem Kolben = 6,07.
Wenn die Resultate ganz genau werden sollen, muss man darauf achten,
dass das Instrument in sauberem Zustande sich befindet und die Carton-
Unterlage genau eben ist.
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