Full text: Über Indicatoren und deren Verwendung bei Prüfung von Dampfmaschinen und Arbeitsmaschinen

  
  
Die Construction des Indicators. 
Der Indicator ist eine Erfindung von James Watt. Watt hat den 
Indicator bereits nach demselben Princip ausgeführt, welches seitdem für 
alle weiteren Constructionen maassgebend geblieben ist. Die von James Watt 
angewendete, durch den Kolben der Dampfmaschine hin und her bewegte 
Papiertafel ist bei den späteren Constructionen durch einen sich drehenden 
Papiercylinder ersetzt, und dadurch eine leichtere Handhabung des Instruments 
erzielt worden. Die erste Construction, bei welcher die Uebertragung der 
Indicatorkolben-Bewegung auf den Schreibstift nicht direct, sondern mit einer 
passenden Uebersetzung unter Anwendung eines Hebelparallelogramms be- 
wirkt wurde, ist die von Richards. 
Die Eigenthümlichkeiten des Richards’schen Indicators sind eine kurze, 
starke Feder und ein kurzer Hub des verhältnissmässig grossen (20,3 mm &-) 
Kolbens, der durch das Parallelogramm mit einer Uebersetzung von 1:4 auf 
den Schreibstift übertragen wird. Die Theile des Indicators sind so ange- 
ordnet, dass eine leichte Auswechselung möglich ist. Bei allen neueren 
Indicatoren ist die allgemeine Anordnung des Richards’schen Instrumentes 
beibehalten, sodass dieselben als Umformungen des Richards - Indicators 
angesehen werden können. 
Soll der Indicator richtig zeigen, so ist besonders darauf zu achten, 
dass die Feder keine Neigung hat, sich beim Zusammendrücken nach einer 
Seite zu biegen und dass der Hub der Feder nicht zu gross wird,..d.ch. 
dass die Feder für den vorhandenen höchsten Druck stark genug ist. Wenn 
die Kolbenbewegung ganz ohne Reibung stattfinden könnte, so stände die 
Empfindlichkeit des Indicators in direktem Verhältniss zur Stärke der sich 
entgegenwirkenden Kräfte, d. h. des auf die eine Seite des Kolbens wirkenden 
Dampfdrucks und des auf die andere Seite wirkenden Federdrucks, dagegen 
umgekehrt proportional zu dem Wege, welchen der Kolben für eine bestimmte 
Mehrbelastung der einen Seite zu durchlaufen hat. In Wirklichkeit kann 
aber die Bewegung nicht absolut ohne Reibung sein. Wenn die Reibung 
bei zwei Indicatoren von verschiedenem Hube gleich sein könnte, dann müsste 
der Widerstand proportional den Hüben beider sein, wenn aber die Reibung 
in zwei Indicatoren von verschiedenen Kolbenquerschnitten gleich wäre, so 
würden die resultirenden Wirkungen auf die Diagramme im umgekehrten 
Verhältnisse zum Kolbenquerschnitte stehen müssen. Mit Berücksichtigung 
  
  
  
  
DB - 
  
 
	        
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