Full text: Über Indicatoren und deren Verwendung bei Prüfung von Dampfmaschinen und Arbeitsmaschinen

  
  
  
  
  
  
Die gute Instandhaltung des Indicators ist ein Haupterforderniss, wenn 
das Instrument gut arbeiten soll. Nach jedem Gebrauch muss das im Innern 
zurückgebliebene Wasser und der event. aus der Maschine mitgerissene 
Schmutz von allen Theilen mit grosser Sorgfalt entfernt und dann der Indicator 
mit wenigen Tropfen guten Knochenöls eingerieben werden, damit kein Rosten 
eintritt. Manchmal kommt es vor, dass die Oberfläche des Kolbens und 
des Cylinders rissig geworden sind. Man schleift dann den Kolben, indem 
man ihn gleichzeitig dreht und auf und nieder bewegt, wieder ein, aber ohne 
Schmirgel und sonstiges Material zu verwenden. Der guteingeschliffene Kolben 
muss gleichmässig und leicht in den Cylinder niederfallen. Es ist gut, den 
Indicator im warmen Zustande abzutrocknen und ihn dann erst wieder zu- 
sammenzuschrauben, wenn er erkaltet ist. 
Um sich zu überzeugen, ob der Indicator sich ganz frei ohne Reibung 
bewegt, macht man folgende Probe. Man setzt denselben auf eine Maschine 
und lässt ihn warm werden. Alsdann zieht man die atmosphärische Linie 
und drückt nun den Kolben mit der Hand etwas nieder und danach hoch, 
beim Loslassen muss er jedesmal genau in seine Anfangslage zurückgehen. 
Hat man diese Probe gemacht und ein befriedigendes Resultat erlangt, so 
ist damit noch nicht gesagt, dass der Kolben auf seinem ganzen Hub ohne 
Reibung geht, man muss dann das Experiment machen und den Indicator 
an den Dampfkessel schrauben und untersuchen, ob er bei verschiedenen 
constanten Pressungen dieselbe Probe gleich gut besteht. 
Die Federn, welche den Indicatorkolben niederhalten, müssen je nach- 
dem die Maschine mit mehr oder weniger Druck arbeitet, entsprechend aus- 
gewechselt werden. Die Handhabung hierfür ergiebt sich von selbst; es soll 
hier nur darauf aufmerksam gemacht werden, dass man bei schnellgehenden 
Maschinen, wegen der unvermeidlichen Stösse, die Feder lieber stärker nehmen 
muss, als die Maximalkesselspannung sie vorschreibt. Die Länge der Federn 
ist so bemessen, dass die atmosphärische Linie hoch genug zu liegen kommt, 
um die Zugausdehnung für das Vacuum zu gestatten. 
In der Fabrik werden die Indicatorfedern vor der Ablieferung zwar auf 
das Genaueste geprüft, trotzdem ist es erforderlich, vor wichtigen Versuchen 
sich von der Richtigkeit derselben durch eine genaue Controle zu überzeugen. 
Was dieses Controlliren der Federn betrifft, so wird dabei oft arg 
gesündigt; einige vergleichen die Federn nur nach directer Gewichtsbelastung, 
einige probiren sie unter Dampfdruck und bedienen sich dabei eines Mano- 
meters als Controlapparat; einige wärmen die Federn über einer Flamme an 
und setzen sie dann in den Indicator, worauf die Eintheilung unter Luftdruck 
  
  
  
  
  
 
	        
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