Hat man sich überzeugt, dass das gewonnene Diagramm in jeder Be-
ziehung richtig ist, so schreitet man zur Berechnung der Kraftleistung
der Dampfmaschine.
Man berechnet sich zunächst den Querschnitt des Kolbens, zieht davon
ab den Querschnitt der Kolbenstange und erhält in der Differenz den mittleren
zur Wirkung gelangenden Querschnitt F des Kolbens. Derselbe sei beispiels-
weise ausgedrückt als Vielfaches eines D-Centimeters als Einheit.
Dieser Querschnitt multiplieirt mit pm — dem mittleren Druck pro
qem — giebt als Produkt die totale constante Kraft, mit welcher der Kolben
während seines Hubes bewegt wird. Multiplizirt man diese Zahl mit der
Weglänge s des Kolbens in Metern — oder für den Hin- und Hergang des
Kolbens mit 2 s — und mit der Tourenzahl n pro Minute, so bekommt man
Dn2.s.R.H.
Dieses wird durch Division durch 60 auf die Sekunde reducirt, und
nach weiterer Division durch 75, (1 Pferdekraft = 75 Sec. Met. Kilogramm
angenommen) erhalten wir die schon genannte Formel für die indicirten
Pferdekräfte.
n,Ss.R
7230475
Der Bruch re ist für jede Maschine die gleichmässig läuft, constant.
N; pm
Man thut deshalb gut, sich diesen Werth für eine bestimmte Maschine ein
für allemal auszurechnen und ihn in die verschiedenen Leerlauf- und Be-
lastungsdiagramme als ganze Zahl einzuführen. Die Untersuchung, ob sich
die Maschine auch wirklich unter normalen Verhältnissen bewegt, ist bei allen
Indicatorversuchen die Hauptsache.
Bu.