Die Fichte (Picea excelsa). Der Holzkörper 178
Die chemische Zusammensetzung des Fichtenholzes
Elementar-Zusammensetzung
Das Fichtenholz ist aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff,
Sauerstoff und Stickstoff aufgebaut, wenn man von den Elementar-
bestandteilen der Asche absieht. Der durchschnittliche Betrag an Kohlen-
stoff ist 50,3 %, derjenige an Wasserstoff 6,1%. Bezüglich des Gehaltes
an Stickstoff bestehen starke Schwankungen; der Durchschnittsgehalt
von 0,1 % dürfte wohl am zutreffendsten sein. Die Zahlen für Kohlenstoff
und Wasserstoff werden auch bei anderen Nadelhölzern und Laubhölzern
gefunden, so daß man behaupten kann, „das Holz“ enthalte 50 % Kohlen-
stoff und 6 % Wasserstoff. Aus dieser äußerlichen Übereinstimmung der
Kohlenstoff- und Wasserstoffzahlen darf aber nicht auf gleichartige che-
mische Zusammensetzung geschlossen werden; der Gehalt an Haupt-
und Nebenbestandteilen der Hölzer ist bei den einzelnen Arten recht
verschieden.
Nebenbestandteile
Eiweiß-Stoffe
Eiweißstoffe. In den Tabellen über chemische Zusammensetzung
der Hölzer werden für Fichtenholz im Gegensatz zu manchen anderen
Hölzern nur sehr kleine Werte für Stickstoff und damit für Eiweißstoffe
verzeichnet!).
Zahlentafel 53
| Stiekstofk
Autor Literatur | gehalt in ©,
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Schroeder Tharandter forstl. Jahrbuch 24, 70 (1874) | 0,15-0,36
Gottlieb Journal prakt. Chemie 28, 385 (1883) | 0,04
Schwalbe u. Becker 2. f. angewandte Chemie 32, 229 (1919) | 0,11
Der Wert 0,11 in üblicher Weise auf Protein umgerechnet (N x 6,25),
ergibt 0,63% Protein. Demnach ist der Eiweißgehalt des Holzkörpers
sehr gering. Bemerkenswert ist, wie bereits im Abschnitt über Fichtenholz-
saft angegeben wurde, daß dieser Saft keinen Stickstoff enthält, demnach
_ Protoplasma nicht in diesen Saft übergetreten ist. Wie dortselbst aus-
geführt wurde, kann der Eiweißgehalt infolge seiner Geringfügigkeit bei
der künstlichen Trocknung kaum eine Rolle spielen; es sei denn, daß er
durch Koagulation die Poren der Zellwände freigibt für den Zutritt der
Trockenluft.
!) Hohe Werte von etwa 1 %, die Chevandier, Ann. clim. phys. 10, 143(1844)
angibt, beziehen sich auf Holz- und Rinden-Gemische. Andere Schwankungen ergeben
sich durch den, je nach der Jahreszeit, verschiedenen Stickstoff-Gehalt,.