Full text: Die Chemie der Hölzer (1. Hälfte,1. Abteilung)

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Die Fichte (Picea excelsa). Der Holzkörper 17 
genannten Floßteichen oder Floßgräben wie sie sich häufig bei Sägewerken 
finden. Die Auswässerung wird um so nachhaltiger sein, je länger die 
Einwirkung des Wassers dauert und je stärker es bewegt wird (zum Bei- 
spiel in Gebirgsflüssen oder in Stromschnellen). Es spielt im letzteren 
Falle der Luftsauerstoff bei den im Holze vor sich gehenden Verände- 
rungen eine erhebliche Rolle. Die gewässerten Hölzer hat eingehend 
Janka!) studiert. Er kam zu dem Schluß, daß im allgemeinen 
eine Verbesserung der technisch-wichtigen Eigenschaften der Hölzer 
dureh das Flößen statthabe. Die geflößten Hölzer sollen nämlich volum- 
beständiger („standfester‘“) und widerstandsfähiger sein gegenüber den 
Angriffen von Pilzen und Insekten. In denjenigen Gegenden, in welchen 
geflößtes Holz zur Verfügung steht, wird deshalb von den Behörden die 
Verwendung geflößten Holzes für Staatsbauten vorgeschrieben. Dort 
wo geflößtes Holz nicht leicht zu beschaffen ist, empfindet das Bau- 
gewerbe solche behördliche Vorschrift als unbillige Erschwerung seiner 
Tätigkeit. Es wird demgemäß behauptet, daß irgendwelche Eigen- 
schaftsverbesserung durch das Flößen nieht zustande käme. Bezüg- 
lich Vergrößerung der Pilz- und Insektensicherheit sind Liese?) und 
Eckstein zum Ergebnis gekommen, daß eine solche nicht nachweisbar 
sei, jedoch ist bei ihren Versuchen auf die Besonderheiten des Wassers 
— ob weich, ob hart, Grad der Verschmutzung durch organische Stoffe 
oder durch Mikroorganismen — keine Rücksicht genommen worden. — 
Es ist deshalb von Schwalbe und Ender®) im Holzforschungsinstitut 
Eberswalde im Jahre 1933 eine Untersuchung über Auswässerung mit 
weichem und hartem Wasser unter Bewegung des Wassers durchgeführt 
worden. In Rücksicht auf die für Industriekreise verhältnismäßig schwie- 
rige Zugänglichkeit der Originalarbeit in der Fachzeitschrift: Der deutsche 
Forstwirt, soll nachstehend über die Versuchsdurchführung und den 
chemischen Teil der Ergebnisse ausführlich jedoch nicht nur für Fichte 
allein, sondern gleich auch für Kiefer berichtet werden. 
Die Versuche wurden mit 1 m langen, waldfeuchten (grünen) Rund- 
holzabschnitten von je einer 63jährigen Fichte bzw. 65jährigen Kiefer 
(Kern 25 Jahresringe, Splint 40 Jahresringe) durchgeführt. Die Holz- 
stempel waren sorgfältig entrindet, jedoch wurde die Bastschicht auf dem 
Holz belassen, da die grobe Rinde, nicht aber der Bast beim Aneinander- 
stoßen der Stämme während der Flößung entfernt wird. Die Zeit der 
Auswässerung ist in der Praxis außerordentlich verschieden und schwankt 
zwischen zwei Monaten und einem Jahr. Da eine Begrenzung in der 
Versuchsdauer wünschenswert erschien, wurde ein Zeitraum von 4—5 Mo- 
naten für die Wässerung gewählt. Die Rundholzstempel wurden an dem 
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“ 1) Janka, Lorenz und Liberman, Mitteilung. d. forstl. Versuchswesens in 
Österreich, Band 33, Wien 1907 und Janka, Centralblatt f. d. gesamte Forstwesen 42 
(1916), Heft 1/2. 
2) Liese, Holzschutz durch Auslaugung ? Forstarchiv 1929, Heft 20. 
3) Schwalbe und Ender, Zur Kenntnis des Flößholzes. Deutscher Forstwirt 
16 (1934), No. 1—83. 
Schwalbe, Chemie der Cellulose. 2. Auflage 2 
 
	        
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