Full text: Die Chemie der Hölzer (1. Hälfte,1. Abteilung)

Holzbildung und Holzvermoderung 407 
Zahlentafel 195 
Menge und Bestandteile der Trockensubstanz von Cambialsäften 
  
  
  
  
  
  
Fichte Kiefer | Buche 
Trockengehalt . . .......... 8,45 6,36 7,47 
INSche rt 4,98 4,86 2228 
Berbstofe Fr a er 4,4 8,54 9537 
en 33,66 (31,54) | 30,01 (35,42) | 36,30 (40,01) 
Vergärbare Zucker ...... 66,4—72,3 — 609 799 
Bentosane co rs an, 2,24 (2,26) 2,2: 123) :1:..88: (8.068) 
Arhersskrakts. . . 2... 1,35 1,67 15835 
Phichtige Sauren ........% 0,86 0,49 1028 
Methoxylaı . a. 1,47 (1,52) | — 0,97 (0,99) 
nicht flüchtigen organischen Säuren wurden ÖOxalsäure, Bernsteinsäure 
und Zitronensäure nachgewiesen. Alkohole und Aldehyde waren nicht 
nachweisbar; von Phenolen wurde im Fichten- und Buchensaft Guajacol 
gefunden; der Nachweis im Kiefernsafte mußte wegen Materialmangel 
unterbleiben.. Die Cambialsäfte waren etwas luftempfindlich. Fichten- 
und Kiefernsaft zeigten anfangs eine dunkelgelbe Farbe, die allmählich 
in dunkelbraun überging; der gelbrote Buchensaft wurde späterhin 
dunkelrot. 
Diesen Untersuchungen aus dem Jahre 1929 an Fichte, Kiefer 
und Buche können solche an Fichten-Cambialsaft aus dem Jahre 1932 
von Wislicenus und Hempelt) an die Seite gestellt werden. Der Trocken- 
gehalt betrug bei der Entnahme in der Zeit vom Juni bis August 8—10 %; 
der sehr stark schwankende Gehalt an kolloiden Stoffen 11—14 %. Bei 
den Versuchen wurde nicht nur die Cambialschicht in üblicher Weise 
mit Glasscherben abgeschabt, sondern auch die innerste Rindenschicht 
und beide Saftarten getrennt untersucht. Der eigentliche Holzsaft zeigte 
überaus starke Schwankungen im Gehalt an Dextrose und Lävulose. 
Während im Juni auf 22 Teile Dextrose 49 Lävulose kamen, betrug im 
Juli die Menge der Dextrose annähernd ebensoviel, während die Menge 
der Lävulose auf 7 Teile gesunken war. Gegen Schluß der Untersuchungs- 
periode waren 20 Teile Dextrose gleichzeitig mit 15 Teilen Lävulose vor- 
handen. An Rohrzucker schwankten die Werte zwischen 11 und 14 %. 
Nach den Ausführungen von Wislicenus und Hempel verdient die 
Lävulose oder Fructose ganz besondere Beachtung als Lienin-Bildungs- 
stoff. Auf diese Rolle hatte Wislicenus schon früher hingewiesen. 
Hempel?) hat dann gezeigt, daß in der jüngsten Schicht die Lignin- 
bildung noch gar nicht völlig vollzogen ist, sondern nur 10 % Lignin mit 
dem niedrigen Kohlenstoffgehalt von 46 % und dem niedrigen Methoxyl- 
gehalt von 2,8 % vorhanden sind, während im fertig gebildeten Jahresring 
  
!) Wislicenus und Hempel, Cellulose-Chemie 14, 149 (1933). 
?2) Hempel, Cellulose-Chemie 15, 43 (1934). 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.