Full text: Abhandlung der Bau-Kunst ([Erster Theil])

  
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4  Einleituitg in die Civil-Bau- Kunſt. 
men, bon allen denDingen einegute Erfenntniß zu erlangen, wodurch fein 
Beritand aufgekläret, fein natürliber IDiß angereist und gefchärfet 
und vzrnemlich der gute Geſhmack in Anſehung alles deſſen, was mit 
Gebäuden einigen Zuſammenhang hat , erhalten werden Fan. 
So weitläuftig alle dieſe Dinge ſind, ſo beziehen ſie ſich doch mits 
einander Fürsiich auf die Zeichen - Kunſt , auf die Geometrie , Rechen- 
Kunſt, Mechanik, Stein: Schnitt; Perſpectiv , Wäaſſerwägen ; und 
AWaſſerleitungs- Kunſt. | 
Ein Baumeifter hat diegeichen:Kunft infonderheit fehr nöthig: denn 
durch dieſe muß er ſeine Gedanken , und Das annehmliche an das Licht 
bringen, womit er ſeine Gebäude verſchen will; und dieſes ſowohlinAb- 
ſehen auf das Ganze als die einzeln Theile. - 
Die Geometrie iſ ihme unumgänglich nôthig, um aus dieſer ſiche- 
Te zu erlangen , nach denen ex ſich in der Practik ſeiner Kunſt 
richten fan. : | 
Die Rechen-Kunſt kan er gar nicht entbehren , er muß vielmehr der- 
ſelben vollkommen mächtig ſeyn, damit er ſeine An - und Uberſchläge mgs. 
chen, und die Menge der Materialien, die Koſten und die Zeit angeben 
Fönne, die er zu Bemwerkijtelligung feiner Entwürfe und Unternehmungen 
gebrauchen möchte. ; 
Den Stein- Schnitt muß er ebenfalls verſtehen , vornemlich zum 
Getvölver-Bau, desgleichen zu Pforten, Thúren, Bögen und Bogens 
Stellungen , wie auch zu anvern architectoniſchen Stücken 7 die gleichs 
ſam frey in der Luft ſchweben uno vorſpringen. 
Die Derfpectio it ihme ebenfalls fehr nüslih, um aus einen einis 
gen Niße ſogleich zu erkennen , was vasGebäude, wann es errichtet , vor 
ein Anſehen haben werde. \ 
Was vor Vortheile fan er ſich nicht aus den mechaniſchen Wiſſen-- 
ſchaften und aus der Lehre von bewegenden Kräften, zuwege bringen, 
um die Maſchinen anzuordnen y, die ihm zur Ecrichtung eines Gebäu- 
des dienen ſollen? : | 
__Das Nivelliren oder Waſſerwägen, und die Kenntnis der Waſſers 
Leitungen dienen ihm; das Waſſer zu leiten , und gehörig zu nuten. 
Vor allenDingen kömmt es bey demſelben auf einen guten Beſchmack 
an, den er aver anders nicht erlangen kan, als durch fleiſſigeUbung in der 
Zeichen Kunſt , in derſelben recht vollkommen {u werden : denn aus diefer 
muß er die ſchönen und reizenden Bau-Arten von den geringen Hpétrkheis 
den E: el 
 
	        
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