Full text: Ueber die Entwicklung und Verwendung der Wärme in Eisenhohöfen von verschiedenen Dimensionen

  
  
eermemm 
  
  
  
  
  
  
  
103 
Ueber den Einfluss anderer Substanzen bei der Zersetzung der 
Kohlensäure des Kalksteines. 
Die im Vorhergehenden soeben beschriebenen Experi- 
mente geben kein getreues Bild von der Leichtigkeit, mit 
welcher die Kohlensäure des Kalksteines aus ihrer Ver- 
bindung ausgetrieben oder zersetzt werden kann. So z. B. 
ward die Thatsache erwiesen, von welcher dem- Verfasser 
sonst keine Notiz bekannt ist, dass Wasserstoff in einer 
Temperatur der Zinkschmelzhitze über Kalkstein geleitet 
die Kohlensäure vollständig austreibt, und was dabei sehr 
bemerkenswerth erscheint, wird ein grosser Theil der frei 
gemachten Kohlensäure, unter Bildung von Wasser zu Kohlen- 
oxyd reduzirt. 
1. Experiment. 4'112 Gran Kalkstein, bei 120°. voll- 
kommen getrocknet, und 43:61 Prozent Kohlensäure ent- 
haltend, wurde mit einem gewogenen Platin-Schiffichen in 
einer Porzelainröhre mit einem zuvor von Kohlensäure u. dgl. 
gereinigten und getrockneten Strome von Wasserstoff be- 
handelt, und das entweichende Gas durch Kugeln mit Chlor- 
kalk und Kali geleitet. Bei dunkler. Rothhitze ward ein 
T'heil des Kalksteins zerlegt; nach 30 Minuten hat derselbe 
321 Prozent im Gewichte verloren, während das Gewicht 
der Clorkalkkugel um 1'07 Prozent und die des Kalı um 
0:38 Prozent zugenommen hat. 
Nun, wenn die Feuchtigkeit in Folge der. angedeuteten 
Reaktion gebildet wurde, d. ı. 
00,6 Ho. H,O) +60 
so müssen je 9 Theile des erzeugten Wassers 22 Theilen 
zerlegter Kohlensäure entsprechen, und demgemäss erhält man: 
duktion eintreten, welche erst in einer bedeutend höheren Temperatur 
überwunden werden kann. Der Herr Verfasser giebt dies am Ende der 
Note C selbst zu, und meine schon im Jahre 185% unmittelbar bei den 
Holzkohlen-Eisenhohöfen zu Eisenerz und St. Stefan vorgenommenen 
Beobachtungen und Experimente (siehe das Berg- und hüttenmännische 
Jahrbuch von 1860) bestärken mich darin, obgleich ich zugeben muss, 
dass in der von mir hierbei im Hohofen eingesenkten Probekapsel die 
Reduktion nicht so ganz unbehindert, wie im freien Raume des Hoh- 
ofens, vor sich gehen konnte. T. 
re
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.