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Die durch diese Beobachtungen gewonnene Information
zwingt für die Erklärung der mit den grösseren Hohöfen
faktisch erzielten Brennmaterial-Ersparung, nach einem an-
dern Grunde als dem zu forschen, welcher sich in der wahr-
nehmbaren Temperatur der abziehenden Gichtgase ausspricht.
An einer mehr entsprechenden Stelle soll nachgewiesen werden,
dass der Unterschied im Koakverbrauch, zwischen den gröss-
ten und kleinsten Hohöfen des Cleveland-Distriktes, in Be-
ziehung des Verlustes durch die mehr oder weniger heiss
abziehenden Gase, nicht viel mehr als 3 Ztr. pro Tonne
Roheisen betragen kann, was jedoch bedeutend weniger ist,
als durch die Vergrösserung der Oefen wirklich erlangt
worden ist.
Es dürfte hier der geeignete Ort sein, gewisse That-
sachen in Erinnerung zu bringen, welche mit den chemi-
schen Veränderungen, die in allen Hohöfen vor sich gehen,
in Verbindung stehen.
Vor allem darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass
was immer für eine Wärme bei der Verbindung zweier
Körper entwickelt, dieselbe Menge auch wieder absorbirt
wird oder verschwindet, wenn diese Verbindung aufgehoben
wird. Daher, wenn 1 Kilogramm Kohlenstoff bei seiner
Verwandlung zu Kohlenoxydgas 2,221 Calorien, und bei der
Ueberführung zu Kohlensäure 7,900 Calorien entwickelt, so
muss, nachdem das 1 Kilogramm Kohlenstoff vorerst zu
Kohlenoxyd verbrannt wurde, und dieses dann weiter zu
Kohlensäure verbrannt wird, die Differenz zwischen beiden
Zahlen 7,900 — 2,221 —=5,679 die Calorien ausdrücken, welche
in Folge der zweiten Oxydation frei werden. Umgekehrt,
wenn das 1 Kilogramm Kohlenstoff als Kohlensäure gegeben
ist und zu Kohlenoxyd reduzirt wird, so müssen die 5,679
Calorien verschwinden; und wenn die Reduktion bis zum
Kohlenstoff erfolgt, müssen auch die übrigen 2,221 Oalorien
absorbirt werden.
Nun, die Veränderung, welche das Eisenoxyd bei seinem
Niedersinken im Schachte erleidet, bestehet in der Reduktion,
welche das aufsteigende heisse Kohlenoxydgas bewirkt, und
metallisches Eisen und Kohlensäure sind die Produkte dieser
Reaktion; und obgleich diese Aenderung in dem Oxydations-