Full text: Mineralogische Reisen durch das Herzogthum Weimar und Eisenach und einige angränzende Gegenden (Zweyter Theil)

  
  
  
  
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Das Aint Großenrud ſtedt. 
Es liegt zwey Meilen von Weimar gegen Nord: 
weit, in einer ausgebreiteren Ebene, Jch reißte 
von Weimar aus dahin, zuerſt über den Etters- 
berg, den Sie aus meinen erſten Briefen hinläng« 
lich kennen, Er beſtehet aus Kalkſtein, Kaum 
war ich über ſeinen jenſeitigen Abhang herunter , als 
Thon unter demſelben hervorkam, die ganze dortige 
Gegend erfüllte, und mir alle Gelegenheit benahm, 
irgend etwas intereſſantes zu beobachten, Hin und 
wieder zeigten ſich kleine Erdfälle, als ſichere Be- 
weife von den unter ihn vorhandenen Gipf: ze und 
dieſes gab mir Veranlaſſung , daß die Auflößbarfeit 
des Gipſes, wohl auch an dem Daſeyn des Schwans 
fees, den man auf diefer Tour faſt beſtändig vor 
Augen hat, Antheil haben könnte. 
Noch ehe ih ihn erreichte, fand ich einen Des 
weiß davon am Teiche vor Eckſtedt, deſſen Rand 
aus Gips beftund; und bald darauf fand ich diefe 
Steinart auch auf den Grunde des ‚Schwanfeeg, 
deſſen Rand aus der Thonfchicht befteher, die in 
hieſigen Gegenden gemeiniglich zwiſchen dem Kal 
ſtein und den Gips angetroffen wird, fein Grund 
aber, fo viel ich davon ſehen konnte, aus Gips. 
Zugleich bemerkte ih auch, daß der Gips da, wo 
ihn das Waſſer bede>te , ſo von demſelben zernagt 
und ausgefreſſen war, daß ſcin Anſehen vollkommen 
dem des naßgewordenen Zuckers verglichen werden 
Fönnte, 
Die 
 
	        
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