Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

  
    
Mineralifche Kohle. Tal 
Schwierigkeiten verurfacht nur die theuere Auszimmerung, welche theils in Folge 
der durch die Mächtigkeit des Hauptflözes (bis 22 Puls’ = 6:95 Meter) bedingten 
Streckenhöhe, theils in Folge der Brüchigkeit des Deckgebirges fich als noth. 
wendig erweift. Zu diefer Auszimmerung werden durchfchnittlich 10 bis 12 Cubik- 
fufs Holz per I0O0 Centner Kohle benöthigt. 
Der Abbau gefchieht auf zwei, ftelle enweife auf drei Flözen. Die gröfste 
Abbautiefe ift 150 Klafter (2844 Meter), die mittlere 85 bis 95 Klafter (161'2 bis 
180'I Meter). 
Auf dem mächtigftenFlöze ift derAbbau ein Pfeilerbruchbau. Am zweiten 
und dritten Flöze, die eine geringere Mächtigkeit haben, werden Pfeilerhöhen 
von2o bis 24 Klaftern (37'9 bis45'5 Meter) auf "einmal gewonnen. Auf den Gruben 
der Roffitzer Bergbau-Gefellfchaft wird feit längerer Zeit ei der Vorrichtung und 
dem Schachtabteufen comprimirte Luft angewendet, und zwar im erften F alle zur 
Förderung, im zweiten Falle zum Bohren. Die Refultate find fehr befriedigend, 
und es diene als Anhaltspunkt, dafs in einem Schachte von 180 Quadratfufs (17° 98 
Quadratmeter) Querfchnitt bei einem Wafferzufluffe von 13 Cubikfufs (0° 41 Cubik- 
meter) per Minute in eben diefer Zeit durchfchnittlich 6°75 Klafter (12°8 Meter) 
in quarzreichem, feinkörnigem Sandfteine aufgefahren und vollkommen fertig 
gebracht wurden. 
Im Jahre 1872 befanden fich in Thätigkeit: 
  
Fördermafchinen 
I | 
Wafferhaltungs- | Beim Schacht- | Ventilations- | 
mafchinen | 
mafchinen | abteufen 
  
  
   
  
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Das Revier ift durch 23 Schächte und 5 Stollen feet? Hievon 
dienen 12 Schächte zur Förderung und Wafferhaltung, ıı Schächte zur Wetter- 
führung, von den Stollen 2 zur Wafferlöfung. 
Die Kohle ift eine weiche Fettkohle, zum Theile fehr fchön glänzend. Sie 
g 
bäckt fcharf und eignet fich befonders als Schmiedekohle; in gut gebauten 
Oefen liefert fie 77 bis 78 Percent Coke. Die gemifchte Sorte gibt ein fehr gutes 
Material zur Keffelfeuerung. 
Im ganzen Reviere ftellt fich der Abfali von verfchiedenen Sorten wie 
folgt: Stückkohle 95 Percent, Würfelkohle 8:5 Percent, Schmiede- und Gaskohle 
13 Percent und gemifchte Kohle 69 Percent. 
Die Eriten Steinkohlen im Roffitzer Becken wurden im Jahre 1760 auf der 
Herrfch aft Oslawan gewonnen, im Jahre 1820 acquirirte man am füdlichften 
Flügel be i Neudorf Grubenfeld ler, und gegen das Jahr 1829 wurden Schürfbaue 
in der Mit tte der ftreichenden Erftreckung (bei Zbefchau) eröffnet. 
Die Förderung betrug im Jahre 1872 nahezu 6 Millionen Centner (300.000 
metrifche Tonnen). 
Die Geftehungskoften beliefen fich im Jahre 1872 per Centner auf ıg bis 
kr., wovon 3 bis 4 kr. auf Erg entfallen. Der Verkaufspreis war in 
diefem Jahre für Stückkohle 43 bis 5 45 kr., Würfelkohle 36 bis 39 kr., Schmiede- 
kohle I, II: 33, 43 bis45 kr., ge ik hte Kohle 3obis 33 kr., Gaskohle 36 kr. Die 
durchfchnittliche Nettoverwerthung war 31 kr. per Zoll-Centner. 
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