Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

  
    
Die europäifchen Nahrungspflanzen. 107 
| ne 798 Hektoliter 
Werzen ea ET 729IOS " 
Mais =, er 16, EB. 141 S 
Gerfte und Hafk Sale 7,467.239 5 
Köthen eig 2,799.951 ® 
Anderes Ge treide er 0,543.05 
  
Zufammen 69,497.202 Hektoliter. 
eben zahlreichen Proben des’ gemeinen Reifes, gefchält und ungefchält 
haben lenken die ausgezeichnete Collection des Mario Ritter Trevifanato 
(Mufeftre, eh kuthält end die Sorten: Novarefe, Cinefe und Giapponefe, 
diejenigen des Richard Ferrarini (Foncigine, Modena), enthaltend die Sorten: 
Glai& chinefe, Gl. Noftrano, Gl. gitgandefio, Gl. Indo-Chinefe Rangon, und diejenige 
des Marq. Franz Dionifi (Angiari, Verona), aus Reis verfchiedener Qualitäten 
beftehend, die allgemeine Aufmerkfamkeit erregt. 
Die reichften Reisproben exponirten aber Oftindien, China, fowie die 
fämmtlichen überfeeifchen Colonien der europäifchen Staaten: Hollands, Englands, 
Frankreichs, Spaniens und Portugals. Sie alle waren mit mehr oder weniger 
fchönen Collectionen erfchienen. 
Neben der befonders fchönen Expofition der chinefifchen Regierung war 
Overbeck’s Zufammenftellung von 50 Sorten Reis der Philippinifchen Infeln 
in der chinefifchen Abtheilung fehr intereffant. Auch gewahrte man dafelbft 
Proben eines klebrigen Reifes, welcher hauptfächlich zur Bereitung eines füfsen 
Weines dient, dann eines wohlriechenden Reifes, durch fein Aroma ausgezeichnet, 
welches er beim Kochen entwickelt, endlich eines aufquellenden Reifes, aus 
Cochinchina ftammend, eine Mittelforte, die angeblich im „Nichtwafferfelde“ 
gebaut wird, und fich beim Kochen gröfstentheils in Schleim auflöft. Von den 
afrikanifchen Austftellern ift befonders Egypten hervorzuheben. Der Reis Japans 
ift der befte in Afien. Als die befte Sorte wird der Carolina-Reis aus Nordamerika 
betrachtet. 
Neben den Proben des entkörnten, zum Theil enthülften, felbft gebrochenen 
Reifes fah man bei vielen Colledtionen die zierlichen und fchlanken Rispen des 
Reifes, meiftentheils zur Decoration der Expofitionen verwendet; die anfehn- 
lichften Reis-Strohgarben waren an den Seitenwänden der überaus intereffanten 
Handelstrophäe der „niederländifchen Handel sgefellfchaft“. Obzwar die Reis- 
proben in der ganzen W eltausftellung fehr zerftretit untergebracht waren und 
man fomit nur oberdächli che Vergleichungen anftellen konnte, mufste man doch 
die zahlreichen Abänderungen gewähren, welche die befpelzten Reiskörner dar- 
boten; denn der Reis zeigte einen bunten Farbenwechfel der die Körner um- 
fchliefsenden Spelze in allen Schattirungen. Darnach unterfcheidet man viele 
Abarten des Reifes, deren Farbenverfchiedenheiten recht überrafchend find: vom 
fchneeigen Weifs und vom bleichften Gelb bis zum Braunfchwarz, ja zum fatten 
Schwarz, konnte man durch Braun und Rothbraun, felbft durch Blau und Purpurroth 
alle Schattirungen auffinden. 
Ueberdiefs trifft man kahlbefpelzte und fammtartig behaarte, grofse, mittlere 
und kleine, nach ihrer Zufammenfetzung ftickftoffreiche und ftickftoffarme 
Körner an. 
Für Mitteleuropa könnte mit der Zeit vielleicht der Wafferreis, Wild- 
rice oder Indianer Reis (Zizania aquatica) einige Bedeutung erlangen. Der- 
felbe ift ein Produdt des kübleren Nordamerika und wurde bereits 1870 von dem 
königlich preufsifchen Acclimatifationsvereine in Berlin eingeführt. Es wurden mit 
demfelben fchon mehrjährige Proben angeftellt, welche vom fchönften Erfolge 
gekrönt wurden; fo z. B. in der Gärtnerei des Landes-Oekonomierathes Kriepen- 
kerl in Braunfchweig; dagegen find die in Oefterreich gemachten Verfuche mit 
dem Anbau der Zizania leider alle gefcheitert. Diefs ift wegen der enormen 
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
    
    
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
   
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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