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115 Ant. Adam Schmied.
zunzhmenden Errichtung von Fabriken namentlich im nördlichen und mittleren
Frankreich anfehnlich vermehrt. Die von Simon Legrand (Bers€ par Pont &
Marcy, Nord) ausgeftellte Zuckerrübe (Betterave blanche), ausgezeichnet durch
ihre vollkommene Schönheit und hohen Zuckerreichthum (17'82 Percent Zucker
die prachtvolle Runkelrüben-Samenpflanze und der fchöne. volle Zuckerrüben
Samen, befonders aber die von Desprez pere & fils (Capelle, Nord expor-
tirten 30 Sorten Runkelrüben in prächtigen Wurzeln und dem dazu gehörig en
vorzüglichen Runkelrüben Samen werden ficherlich jedem Befucher lange in
Erinnerung bleiben.
In der deutfchen Abtheilung fah man vereinzelt in den verfchiedenen
Colledtivausftellungen einige Zuckerrüben (Rheinpreufsen), Runkeln (Eugen Graf
von Bethufy) und Futterrüben (Droftei Lüneburg); doch liefsen diefe Proben
keinesfalls auf den ausgedehnten Umfang des Rübenbaues in den deutfchen
Landen uur einigermafsen fchliefsen. Im Jahre 1840 bis 1841 verarbeiteten die
im Zollverein vorhandenen 145 Zuckerfabriken 4,829.734 Centner Rüben; 1807
waren in Deutfchland no 296 Zuckerfabriken, welche 50,712.709 Br
Rüben verarbeitet haben. Preufsen hat in den Provinzen Sachfen, Schlefien, Bran-
denburg, Pommern den ee ig ftärkften Rübenbau, in geringerem
Umfange auch in Hannover und der Rheinprovinz. Von den übrigen Staaten wird
der Anbau der Zuckerrübe in gröfserem Umfange namentlich in Anhalt, Braun
fchweig, Baden, Württemberg und Baiern betrieben.
Die öfterreichifch-ungarifche Monarchie verwendete im Jahre 1872 in
251 Fabriken 26,574.599 Centner Zuckerrüben. Daran participirte in erfter Reihe
Böhmen mit 157 Fabriken, worin 16,203.241 Centner Rüben, alfo 61 Percent des
ganzen verwendeten es verarbeitet wurden; dann kamen: Mähren
et 47 Fabriken und 5, .261 Centner Rüben (20'1 Percent), Schlefien Io Fabri-
ken mit 1,274.080 Ce a Rüben (4:9 Percent), Nieder-Oefterreich 6 Fabriken
mit 600.892 Centner Rüben (4'26 Percent), Galizien mit 5 Fabriken und 313.039
Centner Rüben (0'96 Percent) und endlich Ungarn mit 26 Fabriken, in welchen
2,848.040 Centner Rüben, fomit 10'72 Percent des ganzen verwendeten Rüben-
quantums, verarbeitet worden find. Da nun in Böhmen im Jahre 1872 im Ganzen
28,542.200 Centner Rüben geerntet und hievon blos 16,203.241 (das heifst 508
Percent) aufZucker verarbeitet worden find, fo mufs der Reft von 12,338. 959 Cent-
ner oder 43'2 Percent der Gefammtrübenernte in der Cichorienfabrication, die
einen namhaften Theil der Rübe verarbeitet, fodann a Viehfutter und endlich
zum Anbau von Samenrüben feine Verwendung finden.
In der Weltausftellung waren aus der öfterreichifch-ungarifchen Monarchie
ebenfalls wenig Rüben und Rübenfamen ausgeftellt. Die landwirthfchaftliche
Lehranftalt Dublany brachte hübfche Futterrüben, die k. k. Landwirthfchafts-
Gefellfchaft’in Graz Runkelrüben, die Landwirthfchafts-Gefellfchaft für Krain
runde Maft-Runkeirüben, A. Popper & Comp. (Zborowitz in Mähren) und die
k. k. Landwirthfchafts-Gefellfchaft in Wien 'fowie die Kanitzer Gutsdirection und
Alb. Widmann (Mähren) und die Güterdiredtion der k. k. Therefianifchen
Akademie (in Wien) ftellten fchönen Zuckerrüben-Samen (28 Pfund fchwer) aus;
vorzügliche Zucker- und Futterrüben-Samen waren aber in der land- und fortt-
iich(chaftlichen Ausftellung des Königreiches Böhmen und im Pav en Schwar-
zenberg vorhanden. In der ungarifchen Al Eheiläne ftellten Fr. Taränyi (Szt.-
Läszlö); Th. Offermann (Oede nburg), Guft. Carftanjen reg), Simon
Baron Sina (Eresi), Lad. Borbely (Jänosi) und mehrere Andere fchöne Proben
von Zuckerrüben, Runkeln- und Burgunderfamen aus; befonders intereflant war
die von Antal Wels (Kowärcz) exponirte Probe eines candirten und präparirten
Rübenfamens.
In Rufsland nimmt der Anbau der Zuckerrüben feit 30 Jahren fortwährend
zu und es find namentlich die Tula, Kiew, Poltawa,
Gouvernements Rjäfan,