Full text: Die Feldwirthschaft (Heft 71)

   
  
  
   
  
  
    
    
    
    
  
  
   
   
   
     
    
   
  
  
    
    
    
     
  
   
   
   
   
    
   
   
   
    
  
  
  
    
  
   
    
      
  
   
     
  
  
  
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34 Ant. Adam Schmied. 
fachen Pflugwerkzeugen in fehr dürftiger W eife bearbeitet und die Düngung der- 
felben voll Bent fich lediglich durch die Excremente d es darauf getriebenen Weide 
viehes. Eine um fo höhere Meinung { Alöfst uns daher die natürliche Fruchtbarkeits- 
anlage des Bodens und die der Vegetation fo gün GE Befchaffenheit des Klimas 
ein. wenn wir hier die ausgeftellten prächtigen Proben von den verfchiedenen 
Bodenprodudten fehen. Die a Colledtionen von weifsem und gelbem 
Weizen, Gerfte, Roggen und Hafer. darunter fchöne weizengelbe Sorten von 
Mais und Erbfen, Bohnen und Fifo en gewährten uns den Einblick in die uner- 
fchöpfliche Produdtionsfähigkeit de s Landes. Neben den diverfen Getreide-Arten 
fah man viele Sorten von Reis, ie Leinfamen vorzüglicher Güte uı ıd Klee 
famen. Vorzüglich war der ausgeftellte Tabak. Dafs die Weine, die Oele, der 
Hanf, die Baumwolle, die Farbhölzer, die Südfrüchte 
Mandeln, auf der Ausftellung nicht fehlten. läfst ich denken. Die fchöne grofse 
Holzfammlung in vielen ausgez eichneten Exemplaren fiel recht wirkungsvoll den 
-eichhaltiger Weife ausgeftellte Safran, ausgezeichnet 
durch fchöne Farbe und feizien Geruch, die Farbftoffe (der Krapp) und gedörrtes 
Obft (befonders Pflaumen) vervollftändigten die umfangreiche Ausftellung. Auch 
das würdige Giftpendant zum Tabak, da s Opium, diefes furchtl bare Betäubungs 
mittel der Afıaten, -fand neben Hirten zur Opiumbereitung dienenden Mohn- 
{orten in der türkifchen Ausftellung feine reiche Vertretung. Seinen hauptfäch- 
lichften Pflanzboden hat das Opium, diefer verderblichtfte aller Stoffe, in Britifch- 
Indien, und es ift wahrhaft ein ewiger Schandfleck für die moderne Civilifation, 
dafs England dasfelbe dem chinef Giche en Volke durch Wat Er ee aufzudrängen 
fuchte. Vor diefem Kriege wurden jährlich für 4, feit demfelben fürıo!/, Millionen 
Pfund Sterling Opium nach China eingeführt. Zudem Da gegenw ärtig letzteres 
in feinen fädliche n Provinzen felbft Opium und confumirt jä ährlich für ı5 Millionen 
Pfund Sterling. Zu medicinifchen Zw 'ecken wird auch inFrankreich und Deutfch- 
land Opium mit Erfolg angepflanzt. 
befonders Tafelnüffe und 
Befuchern auf. Der in 
öfste, aber einer der 
  
Rufsland, nächft dem britifchen Weltre eiche der gı 
am fchwächtten kevalke rten Staaten der Erde, ift der reinfte, ausge prägtefte 
Agriculturftaat, in we elchem jedoch die a eweerehgpe zur Zeit noch fehr exten- 
(iv betrieben wird. Von dem ganzen unermefslichen Areale werden rund IO 
Percent als Ackerland benutzt, dazu kommen I !/, Percent Gartenland und 2/3 
Percent Wiefen, während 2o.Percent als Weiden, 3I Percent Wald und 29 Per- 
cent Steppen und Unland liegen. Je nach dem Breitegrade zeigt nn 
{owohl das europäifche ee velches im Allgemeinen die fehr fruchtbare 
farmatifche Tiefebene bildet, als auch das afiatifche Rufsland, wo namentlich im 
mittleren Rufsland die Abe durch die unerfchöpfliche fchwarze Erde (cerna 
zem) im hohen Grade begünftigt wird. in dem ortsüblichen Wirthfchaftsbe striel 
fehr verfchiede ne Eigenthümlicl keiten. fo dafs es uns nicht möglich itt, auf deren, 
wenn auch nur fehr flüchtige Schilderung einzugehen. Es genügt, wenn wir 
dafs der Ackerbau und die Viehzucht im Allgemeinen noch ziemlich 
bemerken, 
und dafs man nur ausnahmsweife hie und da einen 
primitiv betrieben werden, 
intenfiven Grofsgrundbelfitz antrifft. Rufsland baut in erfter Reihe Cerealien: 
Roggen, Weizen. Mais, im Süden Hirfe und Reis, dann etwas Hülfenfrüchte. Der 
Handels-Gewächsbau ift im Grofsen und Ganzen unbedeutend: Flachs und Hanf 
ebaut. daneben Zuckerrüben und auch 
   
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erden zwar in koloffalen Mengen ange 
Sr lipepiunden 3 cultivirt man nur in den füdlichen Gegenden Wein bis 48 Grad 
nördlicher Breite (jährliche Production circa 1'7Millionen Eimer Tabak (in der 
Krim, Ukrain, an der Wolga), Anis, etwas Baumwolle, Südfrüchte u. f. w . Uebri- 
ens darf man nicht überf en dafs Rufsland in den gegenwärtigen, noch 
nike ganz geklärten und vollftändig entwickelten Verhältniffen mit N 
gewächfen keine Auslicht auf f Erfolg hat. Es ift dünn bevölkert, ‘in Folge der 
eigenthümlichen Verhältniffe der ländlichen Bevölkerung ift ein fühlbarer Ma ngel
	        
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