Full text: Thierzucht (Heft 62)

  
      
  
  
      
   
     
     
   
  
    
    
   
     
     
       
    
   
  
      
     
     
      
  
    
   
    
   
    
    
     
   
        
    
    
    
     
     
  
  
   
   
     
    
  
  
     
  
  
      
  
Folge deffen müffen die Beftrebungen der Züchter diefer Thierart in den verfchie- 
denen Ländern mehr gleichmäfsige fein und können höchftens nur in unterge- 
ordnetenDingen von einander abweichen. Diefe Uel yereinftimmung zeigte fich auch 
in der englifchen, deutfchen und öfterreichifchen Abtheilung, wo wir durch ıwegs 
Angehörige der fich durch frühe Entwicklungs-Maftfähigkeit auszeichnenden 
englifchen Racen finden, die damit die Züchter diefer Länder für das Befte be- 
zeichnen. Man könnte darnach auch leicht zu dem Glauben verleitet werden, 
dafs in Deutfchland und Oefterreich nur die englifchen Kunftracen Pflege finden. 
Damit würde man fich aber fehr irren; trotz al ler ihrer Vorzüge konnten fie fich 
bisher vielerorts noch nicht die gebührende Anerkennung erwerben. Nicht wenig 
trägt dazu zwar der Umftand bei, dafs das Wirkt famwerden ihrer ausgezeichneten 
Eigenfchaften an die Erfüll ung gewiffer Bedingungen geknüpft ift, was häufig 
ne ‚erückfichtigt wird und darum zu einem unrichtigen Urtheile führt. Sorgfalt 
in der Haltung und reic hliche Fütterung dürfen dem englifchen Schweine nicht 
es werden, fobald feine Zucht vortheilhaft fich gef Falten foll und wo das 
Eine oder das Andere die Verhältniffe nicht eı rlauben. dort wird man nur gut 
thun, von ihm abzufehen oder höchtftens in einer Blutmifchung das Mögliche zu 
erreichen fuchen. Unter den englifchen Racen gilt heute in Deutfchland im Allge- 
meinen die fchwarze oder yon Berkfhire-Race, wovon auch die Ausftellung 
  
   
zahlreich befchickt war, dank ihrer Abhärtung für die geeignetfte, gepflegt zu 
werden, während in Oef Hanke der jedenfalls eipfndiichrren weifsen Racen der 
orzug gegeben wird. 
Wenn es auch fchon als Fortfchritt anzufehen ift, dafs man fich um die Zu- 
eignung fremdländifcher Vorzüge beftrebt, fo läfst fich doch fagen, dafs bisher 
die Summe des Aufwandes züchterifcher Intelligenz und Thatkraft für Förderung 
ler Schweinezucht am Continente, abgefehen von einigen wenigen Anläufen, noch 
eine geringe itt. 
  
Etche 
Die Zucht oder der Fang derfelben bildet fehr häufig einen Erwerbszw eig 
of Ausdehnung und hoher Bedeutung. Seine Betriebsweife ift aber in 
den einzelnen Ländern eine fehr verfchie denartige ‚je nachdem der Menfch fich 
feine einftmalige Ernte felbft vorzubereiten gezw ungen ift, oder die Natur in ihrer 
Freigebigkeit dafür forgt. Die künftliche Fifchzucht, die planmäfsige Teichwirth- 
fchaft oder geordnete Flufsfifcherei ftehen fo der See- oder Meerfifcherei a 
über und theilen fich abwechfelnd mit letzterer in die gegenfeitige Ue eberlegenl 
Wenn zwar auch in der Ausftellung kein getreues Abbild von der eigentlie hen 
Sachlage in diefer Beziehung in den verfchiedenen Ländern geboten wurde, fo 
konnten wir doch dafelbft fehr viel Werthvolles fehen und erfahren. 
Ein Land, in dem die Fifcherei die höchfte Bedeutung hat und wo in ein 
zelnen Gegenden, wie an und um den nördlichen Polarkreis, diefelbe fogar die 
ei rk Nahrungsquelle bildet, it No rwegen. Neben grofser aan und 
ıtenswer er F ade hates fehrausgedehnte See- oder Meerfifcherei und 
sie didfer hatfache in der Errichtung eines eigenen Fifchereipavillons Rech: 
nung, in wel nen es Modelle ‚ Geräthfchaften, Fifche in Spiritus, dann in andeı 
weitig confervirtem Zuftande Be ausftellte. Wen die Sache näher intereffirt, der 
laffe fich an eine ad hoc veröffentlichte Schrift # verweilen, wo er fich hierüber 
genauer unterrichten kann; dafelbft finden die einzelnen Fifchereien, von denen 
die Dorfch- ud A Wirerhgeg Pifchäre: die bedeutendften find, eingehende Be 
fprechung und die Vertriebsweife der Produdte wird gründlich erörtert. Hier 
möge es nur geftattet fein, die Zahlen mitzutheilen, weiche die Ausfuhr der 
wichtigftenFifchproducdte Norwegens im Jahre 1872 angeben: 
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Die Fifcherei-Induftrie Norwegens von H. B. -— Bergen 1873. J. D. Beyers Bogdr ykkeri. 
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