Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

  
DIE-FORSTWIRETEHSCHATZE 
(Gruppe II, Section 3.) 
D 
Bericht von 
JoHANN NEWALD, 
Direltor der k. k. Forflakademie in Mariabrunn. 
Der Waldwirthfchafts-Betrieb kann nicht an allen Orten ein gleicher fein. 
len nach den abweichenden Bodengeftaltungen, nach den wech- 
raphifchen und klimatifchen Zufländen der Länder und Gebiete, 
nach geogra Shifchen und nn Verhältniffen, nach dem Culturftande, 
ja nach der Culturfäl iigke it der einzelnen Völker und Volksftämme. 
Sowie a Waldwirt hichafts-Bettieb fich nicht überall in gleicher Weife 
erreichte er ebenfowenig an allen Orten gleichzeitig diefelbe Höhe 
feiner Entwicklung. Es treten deutlich bemerkbare wirthfchaftliche Mittelpunkte 
in den Vordergrund, von denen ausgehend fich eine beffere Behandlung des 
  
Er iftverfchic 
14 
jeinden orOog$ 
  
Waldes, eine fchonendere Benützung desfelben in immer gröfseren Kreifen aus- 
breitete; fegensreich bewährt fich in folchen, durch günftige wirthfchaftliche 
Momente bevorzugten Gebieten eine dem Walde und feiner Pflege wohlwol llende 
Gefinnung. 
Wohlgeordnete allgemeine wirthfchaftliche V erhältniffe und Einrichtungen 
find nur zu oft eben fo gut die Bedingung, wie die Folge gedei hlicher forftlicher 
Zuftände. 
Mit Wald bedeckt laffen fich jene Bodenflächen, welche bis nun für die 
Benützung als Acker- und Culturland entbehrlich find, am ficherften in unge- 
fchwächter Kraft und Ertragsfähigkeit auf die Nachwelt übertragen. 
In dem Mafse, als der bisher der Holzbeftockung ül berlaffene, jedoch eine 
beffere Benützung geftattende Boden als Acker- und Culturland benöthigt wird, 
rleidet der W aldi fort und fort eine räumliche Einfchränkung. Mag man immer- 
ilokee bliebenen Reften einft ausgedehnter Waldbel tände eine erhöhte 
Pflege zu Theil werden laffen, in dem Grade, als das Bedürfnifs 
und Culturgründen eat, mufs die Holzbeftockung den Platz räumen, 
hat an diefem Orte feine Miffion in der Gefchichte der Volks- und 
cklung erfüllt. 
So wenig a von der Landwirthfchaft, von der Viehzucht, vom Bergbau 
läfst, dafs fie Wirt hfch aftszweige jüngeren Datums find, eben fo wenig 
eine folche Annahme von der Waldbewirthfchaftung als zuläffig. 
wollen bei unferen Erwägungen vorherrfchend Mitteleuropa , im 
- Zeiten die Heimat und der Wohnfitz zahlreicher Völker- und Volks- 
das Auce faffen. Kann wohl ein Zweifel darüber beftehen, dafs alle 
cer eine W aldwirthfchaft betrieben haben? Die älteften Mafsregeln 
I 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
   
   
  
   
   
  
   
    
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
    
   
    
     
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.