Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

      
    
  
    
    
   
    
   
  
  
  
   
    
     
  
  
   
   
    
  
  
  
    
  
     
  
   
  
  
  
  
     
   
  
  
  
    
   
     
    
Forftwirthfchaft. 15 
auf dafs es Zeugnifs gebe von der Vorforge der öfterreichifchen Regierung, ins- 
befondere des k.k. Ackerbau-Minifteriums. und von der Thatkraft und der Aus- 
dauer der bezüglichen Durchführungsorgane. 
Dem mehrgenannten k. k. Forftinfpector Simon Scharnaggl in Trieft wurde 
in Anerkennung feiner hervorragenden Verdienfte um die Karftcultur die Medaille 
für Mitarbeiter zuerkannt. 
Es möge jedoch noch geftattet fein, der befonderen Verdienfte und 
Leiftungen zu gedenken, welche dieStadt Trieft um das Karft-Bewaldungswefen 
befitzt. Oben wurde bereits darauf hingewiefen, dafs die erften Anregungen zu 
diefem Unternehmen von ihr ausgegangen find. Die Erfolge der auf dem Stadt- 
gebiete ausgeführten Waldanlagen wurden durch eine Ueberfichtskarte und eine 
derfelben beigegebene Relation nachgewiefen. 
Für im Aufforftungswefen erfahrene Forftwirthe dürften auch ausgeftellte 
Holzarten aus älteren Karftculturen, und zwar: Weifsföhre vom Jahre 1842, 
Schwarzföhre mit Feldulmevon den Jahren 1859 und 1863, endlich Schwarzföhren, 
mit Sorbus aria gemifcht, vom Jahre 1865 fehr lehrreich gewefen fein. 
Die Anzucht der Weifsföhre dürfte aufzugeben fein. Die ausgeftellten 
Exemplare erinnerten ganz an jene Form, welche diefe Holzart an expo- 
nirten und für fie ungeeigneten Standorts-Verhältniffen, in den Kalkalpen, 
annimmt. 
Die Beftrebungen der Stadt Trieft zur Wiederbewaldung des Karftes 
wurden mit der Fortfchritts-Medaille ausgezeichnet. 
Wenden wir uns nunmehr zu der die Beftandesbegründung behandelnden 
Gruppe II der forftlichen Collectivausftellung des deutfchen Reiches, fo 
haben wir zunächft der Schwierigkeiten zu gedenken, welche fich einer erfchö- 
pfenden Darftellung des Forft-Erziehungswefens grofser Gebiete entgegenftellen. 
Wie wäre es auch durchführbar gewefen, auf der Wiener Weltausftellung 
das altberühmte und hochentwickelte Wald-Erziehungswefen der deutfchen Länder, 
vom badifchen Schwarzwalde beginnend, bis zur Memel nach feinen mannig- 
faltigen Verfahren und Methoden einerfeits und nach feinen bewährten Erfolgen 
andererfeits zur Anfchauung zu bringen. Darum hat fich auch die deutfche Austtel- 
lungscommiffion darauf befchränkt, in der die Holzerziehung und den Waldfchutz 
behandelnden Gruppe II der deutfchen forftlichen Collectivausftellung den Holz- 
anbau durch Cultur-Werkzeuge und diefelben erläuternden Denkfchriften 
darzuftellen. 
Die Nachweife, welche der vom Ober-Forftmeifter Bernhard Dankelmann 
verfafste Specialkatalog zu der in Rede ftehenden Gruppe U bringt, laffen eine 
volle Einficht über den Werth und die Bedeutung der behandelten Cultur-Werk- 
zeuge und der durch ihre Anwendung erzielten Erfolge gewinnen. 
Wir haben zunächft das zur Klemmpflanzung ohne Bodenlockerung in den 
Forften der Provinz Preufsen im Jahre 1860 von den Ober-Forftmeiftern Warten- 
berg und Krumhaar eingeführte Stieleifen zu erwähnen, mit welchem unter 
günftigen Verhältniffen ein Arbeiterpaar in einem Tage 2400 Pflanzen aus- 
fetzen kann. 
VonIntereffe war die vom Oberförfter Wohlframm gebrachte Darftellung 
des Anbaues grofser Nonnenfrafs-Blöfsen im Regierungsbezirk Gumbinnen, unter 
Anwendung der oftpreufsifchen fogenannten Ochfenzogge als Waldpflug. 
Von dem äufserften Often deutfcher Länder nach Welten gewendet, nahm 
der Dünenbau in der Öberförfterei Grünhaus an der Oftfee, Provinz Pommern, 
dargeftellt durch-Dünen-Culturgeräthe (Aushebefpaten für Ballenkiefern, Löcher- 
macher für Ballenkiefern, Ausheber für Heidekraut-Ballen, Löchermacher für 
Heidekraut-Ballen, Pflanzentrage, Pflanzenfpaten) und ergänzt durch eine Karte 
der den Charakter von Schutzwaldungen befitzenden Dünengehölze fammt 
Befchreibung des Culturvorganges, unfere Aufmerkfamkeit in Anfpruch. 
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