Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

   
  
16 Johann Newald. 
Dem Regierungsbezirke Stettin gehörte auch der vom Oberförfter Gene zu 
Mühlenbach im Jahre 1869 conftruirte doppelfcharige Pflug, zur Bodenbearbeitung 
in Buchenfchlägen beftimmt, an. 
Eine fehr intereffante Ausftellungsgruppe bildeten die Culturgeräthe für 
Kiefernanbau in der Mark Brandenburg. Sie beftand aus einer Reihe von Pflügen, 
Hand-Säemafchiner, Spaten und Pflanzhölzern; an diefelben reihten fich Modelle 
für Schattenfchirme, Keimkäften, eine Saatrillen-Walze und endlich eine Darftellung 
und Befchreibung der Erziehung von Kiefernpflanzen an. 
Die in fo mancher Beziehung eigenthümlichen Culturverfahren und Metho- 
den zur Beftandesbegründung in Hannover waren durch eine reiche Sammlung 
von forftlichen Cultur-Werkzeugen veranfchaulicht. In gleicher Weife ubertehtiieh 
war die von Johann Buck aus Sigmaringen gebrachte Sammlung von Pflanzen- 
erziehungs-Geräthen für Pflanzbeete 
Die fchöne Ausftellung, welche die Elfa Lothringer Forftverwaltung an 
lebenden Pflanzen der vorzüglichften en "diefer Länder und an mannig- 
faltigen Culturgeräthen und W erkzeugen vorgeführt hatte, wurde leider durch 
den in der Nacht vom 2. auf den 3. Auguft ftattgefundenen Brand des Elfafs- 
Lothringer Bauernhaufes, in deffen Neben; gebäuden und Räumen diefelbe unter- 
gebracht war, zerftört. 
Eine Wirthfchaftsform, welcher für viele Oertlichkeiten eine wefentliche 
Berechtigung nicht abgefprochen werden kann, ift der fogenannte Waldfeldbau- 
Betrieb. Die grofsherzoglich heffifehe Domänen- und Forftdirection hatte den- 
felben durch ein fehr gelungenes Tableau, ferner durch Werkzeuge und Geräthe 
endlich durch Pflanzen, Stammfcheiben, Ernteproben von Korn, Stroh, Kartoffeln 
u. f. w. zur Darftellung gebracht. 
Die grof {sherzoglich heffifche Oberförfterei Virnheim wird als eines jener 
Gebiete be ch wo der Wald-Feldbau feit einer längeren Reihe von Jahren 
im Betriebe fteht — fchon feit dem Jahre 1810 wird dort die Wiederaufforftung 
der abgetriebenen Waldflächen mit Hilfe des landwirthfchaftlichen Zwifchenfrucht- 
baues bewirkt. 
Aus den diefsfälligenMittheilungen ift zu entnehmen, dafs zum Holzanbaue 
Eichen oder Kiefern in Verwendung kommen. Die Bodenbearbeitung erfolgt 
durch Umhacken auf 0:35 Meter Tiefe. Der Eichen- oder Kiefernanbau erfolgt in 
Reihen von 1'25 Meter Abftand durch Saat oder Pflanzung. Beim Eichenanbau 
werden zwifchen den Reıhen im erften Jahrgang Kartoffeln (je eine Reihe) im 
en, im dritten Jahrgang Kartoffeln und im vierten 
kräftigem Boden folgt bei 
US 
zweiten Jahrgang Winterrogg 
Jahrgang abermals Winterrog as Auf minder 
dem’ dort ftattindenden Kiefernanbau, dem zweimaligen Kartoffelbau zwifchen 
den Kiefernreihen eine einmalige Ernte von Winterroggen. Die Reinigung der 
Holzreihen vom Unkraut erfolgt gleichzeitig mit dem Behacken der Kartoffeln. 
Als Betriebsrefultat wurde Suse, dafs von 1810 bis 1871 in der 
Oberförfterei Virnheim 1420 Hektaren mittelft Wald-Feldbau in Cultur gel 
worden find, woraus fich nahe 23 Hektaren für das Einzeljahr ergeben. 
Fläche hat durch den Zwifchenfruchtbau, nach Abzug der landwirthfchaftlichen 
und forftlichen Culturkoften, einen durchfchnittlichen Reinertrag von 37 fl. 3 kr. 
pro Hektare geliefert. 
Das Holw achsthum auf den Waldfeldbau-Flächen war durch ausgeftellte 
Eichen- und Kiefern-Stammfcheiben und Mutterftücke veranfchaulicht. 
Im Anfchluffe an die eben gefchilderte Ausftellungsgruppe der grofsher- 
zoglich hefüfchen En und Forftdirection haben wir noch der vom Ober- 
förfter Rückert zu Schkeuditz, Regierungsbezirk Merfeburg, dargeftellten 
Erziehung von Fichen] ıorften durch Saat mit F ruchtb: au zur Nachzucht des Ober- 
holzes im Mittelwalde unfere Aufmerkfamkeit zuzuwenden. 
Wie aus den diefsfälligen Mittheilungen hervorgeht, hat Oberförfter Rückert 
rholzblöfsen die Nachzucht von Oberftändern durch 
  
Obe 
zur Ergänzung gröfserer 
  
      
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
    
   
    
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.