Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

      
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
   
    
    
  
  
   
  
   
  
   
   
    
  
     
  
   
     
    
    
    
    
    
        
   
     
      
     
   
      
      
    
          
  
  
    
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28 Johann Newald. 
Bauholzbedürfniffe bei der Herftellung von Befeftigungsanlagen etc. am Rhein 
oder für das aufblühende Ravenna; ein regelmäfsiger Flöfserei- und Schwemm- 
betrieb, wie er fich in den Alpenländern zur Deckung der Bau-, Kohl- an Brenn- 
holzbedürfniffe für den Bergbau, Hüttenbetrieb 2 für das Salinenwefen, noth- 
wendigerweife entwickeln und gliedern mufste, kam dabei wohl rar in Aus- 
führung 
Mit einem Scharffinne, welchem der Fachmann und Techniker niemals fein 
Aufmerkfamkeit wird entziehen können, ja dem.er nur zu oft feine Bewur ‚de. 
rung wird zollen müffen, finden wir die für den Schwemm- und Flöfsereibetri eb 
erforderlichen mannigfaltigen Bauwerke und Einrichtungen entworfen, ihre ver- 
fchiedenen Beftandtheile combinirt und hergeftellt, SEE fie den durch die 
Oertlichkeit gebotenen Rückfichten und der von ihnen zu erfüllenden Aufgabe 
mit voller u entfprechen läfst. 
Die in Rede ftehenden Bau-Objecte , ae und Einrichtungen 
laffen fich im Allgemeinen, je nach ihrer Beftimmung, in drei Gruppen abthei le en, 
und zwar: 
Erftens: gebracht werden, 
auf dem Schwemmbache den zum Trift- und Flöfsereibetriebe erforderli- 
chen höheheren Wafferftand herzuftellen: Klaufen, Wafferftuben, Schwemm- 
teiche etc. 
Zweitens: jeneVorkehrungen, De dazu beftimmt find, das Schwemmmate- 
riale an feinem Beftimmungsorte aufzuhalten, um das Ausländen desfelben bewerk- 
ftelligen zu können, Fang- und en 
Drittens: jene Einrichtungen und Vorkehrungen, durch welche wir das 
Materiale im eigentlichen Schwemmwaffer zufammenhalten, deffen Eindringen 
in Seitenarme und Werkcanäle verhindern und das Befchädigen von am Trift- 
bache vorkommenden Werks- und anderen Einrichtungen, Brücken, Stegen, Ufer- 
bauten etc. durch das Anftofsen von Schwemm- und Flöfsereimateriale zu ver- 
hindern trachten. 
Die Darftellung des Schwemmbetriebes durch die dabei in Verwendung 
kommenden, eben erwähnten mannigfachen genftände und Einrichtungen 
anbelangend, bot die Ausftellung des k. k. / \ckerbau-Minifteriums in feiner 
Modellfammlung ein überreiches Siodıe nel dar. 
Diefe Mode elle, zum Theile aus der Lehrmittel-Sammlung der k. k. Fortt- 
akademie in Mariabrunn entnommen, zum Theile von den Be k- -Forft- und 
Domänendirectionen und Verwal tungen eingebracht, bezogen ficl 
auf Objecte, welche thatfächlich be fichen und! benützt or 
Um Wiederholungen zu vermeiden, wollen wir zunächft dem Schwemm- 
betriebe in den k. k. Wiene rwald-Forf en a Aufmerkfamkeit zuwenden. Der- 
felbe findet auf dem Schwechatfluffe und auf einer Anzahl feiner oberen Ver- 
zweigungen und Zuflüffe ftatt; der Rechen kommt in dem Orte St. Helena nächft 
Baden vor. 
DieSchwechat-Schwemme wurde um das Jahr 1670, fomit während 
der Regierungszeit des Kaifers LeopoldI. begründet. In Bezug aufdiefelbe erwähnt 
Paragraph 36 dervon Leopold]. erlaffenen Waldamts-Inftrudtion vom 26. Aprilı681 
dafs „der verftorbene Waldmeifter von Theuersberg hinder Alland ein fehr nütz- 
regen Baaden 
l 
ne Bauwerke, durch welche wir in die Lage geb 
  
je 
  
ı durchgehends 
lich und bequemes Claus und Rechen gebaut, vermittelft das Holz g 
und gar nach Laxenburg erfpriefslich getrifft wird“ Zum Schutze « 
o- 
er neuen 
on erliefs der Kaifer am ı. Mai 1696 ein dasfelbe betreffen- 
des Privilegium. 
Die Klaufe wurde damals, in der fogenannten Lämmerau, aus Holz erbaut. 
Der Rechen befand fich, mit Rückficht auf die Verfrachtung des Schwemm 
holzes nach Wien und Laxenburg, in Möllersdorf. Die Trift war lediglich 
auf Scheit-, beziehuugsweife Brennholz berechnet. Die erwähnte fogenannte 
Hauptklaufe wurde im Jahre 1756 aus Steinen neu erbaut; bezüglich des Rechens
	        
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