Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

   
Forftwirthfchaft. 47 
vielfacher, mitunter heftiger Controverfen war und es auch dermalen noch ift; 
wir meinen die forftliche Betriebs einrichtung und Wald-Ertrags- 
berechnung. 
Es liegt wohl nicht die Aufgabe vor, hier eine kritifche Beleuchtung der 
zum Zwecke de Wald-Ertragsbere echnung vorgefchlagenen mannigfaltigen Metho- 
den und Verfahren zu Bringen: wir müffen uns dätanf befehranken, dreen Gegen- 
ftand innerhalb jenes Rahmens zu erörtern, welcher durch die ausgeftellten forft- 
lichen Wirthfchaftseinrichtungs- und Abfchätzungs-Elaborate gebildet war. Keine 
wie immer geartete vorgefafste Meinung foll uns bei unferen Erwägungen leiten; 
Referent will nach keiner Richtung ne fein, er will lediglich als Fach- 
mann feiner Auffaffung und Anficht über die zur V erhandlung vorliege enden Fragen 
Ausdruck geben. 
Wenn die Aufgabe vorliegt, eine Wirthfchaftseinrichtung oder Ertrags- 
berechnung für irgend einen Forftcomplex zu entwerfen und zu begründen, E 
werden es wohl Annächft drei Fragen fein, welche wir an uns ftellen werden. 
So einfach diefe Fragen an fich find, fo fchwierig kann unter Umftänden 
ihre Beantwortung werden. Unferm Ermeffen nach hat man fich zunächft volle 
Klarheit zu verfchaffen: 
Ueber das Ziel, welches wir anzuftreben haben. 
Ueber jene Zwecke, welche wirklich erreichbar erfcheinen, und fomit 
über alles dasjenige, was vorläufig unerreichbar ift. 
Ueber die Mittel, welche uns zur Durchführung der gefafsten Befchlüffe 
zur Verfügung ftehen. 
Wir brauchen nur dasjenige hervorzuheben, was wiederholt als die Aufgabe 
einer jeden Wirthfchaftseinrichtung, und damit im Zufammenhange, der Bi ags- 
berechnung bezeichnet worden if. 
Wie bei jedem Ertragsobject, deffen Wirthfchaftsbetrieb organifirt und 
gegliedert werden foll, die Anbahnung der höchtten nachhaltigen Ertri äge im 
Vordergrundefteht, iftauch bei der forf Alien Wirthscl Baschstehin: ng das Sehen 
dahin gerichtet, in dem betreffenden Waldcomplex einen Zuftand anzubahnen 
und herzuftellen, welcher dem Eigenthümer den nachhaltig gröfsten und werth- 
vollften Ertrag liefert. Diefer letztere wird fich in der Ueberzahl der Fälle 
aus dem zum Einfchlage kommenden Holze ergeben; es können dabei jedoch 
auch die Nebennutzungen einen wefentlichen Einflufs nehmen. 
Als bekannt können jene einzelnen Momente betrachtet werden, welche 
bei der Löfung diefer Hauptaufgabe in Erwägung kommen. Sie find: 
I) Anzucht der den Verhältniffen am meiften entfprechenden Holzart. 
2) Beftimmung des vortheilhafteften Benutzungsalters. 
3) Anordnungen bezüglich der zweckentfprechendften Behandlung der 
4) Anbahnung eines Altersclaffen-Verhältniffes, welches die Möglichkeit 
bietet, die jährli en Materialerträge nachhaltig in folchen Hölzern, beziehungs- 
weife Beftä inden zu fchlagen, welche jenes vorchei haftefte Benutzungsalter rer 
haben. 
5) Vertheilung und Aneinanderreihung der F ällungsorte in einer Art und 
Begrenzung, dafs dadurch die vortheilhaftefte Verwendung und Verwerthung des 
Materisles ermöglicht, der Transport thunlichft erleichtert wird und Befchädi- 
gungen in Folge Abbringung der Hölzer, fowie durch Naturereigniffe, Servitut- 
berechtigte u. f. w. möglichft vorgebaut werde. 
6) Anordnung der Hiebeszüge in einer Art, wodurch die bereits beftehen- 
den a e, ebenfo wie die künftig nachzuziehenden Forfte nach ihrem 
Alter derart für die fpätere Benutzung ve het erfcheinen, dafs fie 
a id de von Nature reigniffe n am wenigften ausgefetzt find, 
b) die Vertheilung der jährlichen Materialerträce auf die einzelnen F ällungs- 
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orte derart erfolgt, dafs dadurch den Anforderungen der Walc lanwohner, 
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