Full text: Forstwirthschaft (Heft 68)

  
  
  
     
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
   
  
  
  
   
    
   
  
  
    
   
    
   
  
  
  
Johann Newald. 
Hartig und feine Fachwerkmethode find vielfach und in heftiger Weife 
getadelt, letztere als werthlos verurtheilt worden, und dennoch dürfte die 
Annahme viele Berechtigung für fich haben, dafs keine Methode in folch aus- 
gedehnter Weife bei der Wirthfchaftseinrichtung und Ertragsberechnung der 
Forfte in Anwendung gekommen ift, wie fie. 
Es kann uns nicht die Aufgabe geftellt fein, alle jene Einwendungen und 
Bedenken zu wiederholen, welche dem Hartig’fchen Fachwerke, zum Theile 
mit vielem Rechte gemacht worden find; eines jedoch fteht aufser Zweifel: 
es ergab fich aus ihm die Bafıs für eine fehr beachtenswerthe Erweiterung und 
Entwicklung des gefammten Waldabfchätzungswefens. 
g 
Schon ppihe in ging von dem Detail einer Erhebung der den vr 
Perioden zufallenden Holzerträge ab und befchränkte die fpeciellen Wirth chafts- 
vorfchriften auf die erfte zw anzigjährig ige Periode, es der fpäteren Zeit ie 
nach Ablauf derfelben. die zur chen Regelung der Ertragsziffer eines 
Forftes erforderlichen Anordnungen zu treffen. 
Eine befondere Ausbildung wurde dem Fachwerke durch Heinrich Cotta 
gegeben. Auch diefer leitet den Ertrag eines Forftes oder einer forftlichen Ver- 
waltungseinheit in ganz naturgemäfser Weıfe aus dem Bewirthfchaftungsgange 
desfelben ab und ftützt feine Material-Ertragsberechnung, auf eine derfelben als 
Bafis dienende, alle im Laufe der Umtriebszeit zur Nutzung gelangenden Beftände 
eines Forftes umfaffende Schlag- oder Hiebesordnung, auch al: genereller Nutzungs- 
plan bezeichnet. 
‚Dadurch, dafs Cotta die fpecielle Ertragsermittlung nur für die erfte 
Periode durchführte und zum Beweife der Nachhaltigkeit der Nutzungen alle 
fpäteren Perioden der Umtriebszeit lediglich mit, ihrem Ertrage nach gleich- 
werthigen Beftandesflächen deckte, fielen die bei dem Hartig’fchen Fachwerke 
beanftändeten Detailfchätzungen der Erträge aller fpäteren Perioden hinweg 
Die ganze PE E wurde dadurch, ohne im geringften an ihrem Werthe 
zu verlieren, aufserordentlich vereinfacht. 
Jede nach Ablauf einer Periode durchgeführte Revifion prüfte nicht nur 
die für den allgemeinen Wirthfchaftsgang aufgeftellten a, itionen, erwägend, 
  
5. 
ob durch das Bo ten derfelben jene Zielpunkte erreicht werden, jener Zuftand 
des Forftes oder der ganzen Wirthfchaftseinheit hergeftellt wird, welcher als das 
Endrefultat aller wirthfchaftlichen Dispofitionen auf eftellt erfcheint, fondern aus 
den Eintragungen des Controlbuches ergaben fich auch jene Daten, auf deren 
Grundlage fich die bei den früheren Beftandesanfchätzungen etwa unterlaufenen 
Irrungen beheben liefsen, und fomit die Aufftellung des fpeciellen Nutzungsplanes 
für die nächfte Periode, beziehungsweife die Ermittlung der für die Dauer der- 
felben geltenden neuen Ertragsziffer, wefentlich an ihrer Verläfslichkeit 
gewann. 
Aus den periodifchen Revifionen, fie mochten nun fchon am Seh) luffe der 
einzelnen Zeitfächer, oder als Zwifchenrevifionen in der Mitte der Periode zur 
Durchführung gelangen, ergab fich unverkennbar eine in ihrer Bedeutung Er 
a 
nicht hoch genug anzufel lagende Ausbildung des ganzen Wirthfchaftseinrich- 
tungswefens der Forfte und der damit im Zufammenhange ftehenden Eintrags, 
berechnung derfelben. 
Das Cotta’fche Fachwerk erhielt namentlich bei feiner Anwendung in den 
königlich fächfifchen Staatsforften und einer höchft erheblichen Anzahl von 
Privatwäldern, namentlich in den Forften der grofsen böhmifchen Majorate und 
Fideicommiffe, eine hohe rationelle Durchbildung 
18. 
An den im Vorhergehenden, Bee nach feinen Hauptzügen dargeftell- 
ten Entwicklungsgange jener wichtigen forftlichen D 
> 
i 
fchaftseinrichtung und Ertragsber ae nennen, haben wir nur noch einige 
Ergänzungen anzureihen. Sie be treffen je eneV rn n der Forftertrags-Ermittlung, 
welche unter dem Namen 
isciplinen, welche wir Wirth- 
ıal 
„Formelmethoden“* zufammengefafst werden. 
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.