Full text: Wein-, Obst- und Gemüsebau (Heft 5)

    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
    
  
    
   
  
    
  
    
   
    
    
   
    
    
   
    
   
   
   
    
    
    
     
    
   
    
2 H. Goethe 
befondere der auf 250 Jahre angegebene Stamm aus Montona (Iftrien), 
ftellenweife einen Durchmeffer von ı5 bis 20 Centimeter haben 
120 Jahre alter, 28 Zoll im Umfang meffender Refosco-Rebftamm vom Karft im 
Küftenland unfere befondere Aufmerkfamkeit in Anfpruch nahmen, während die 
meiften anderen Stämme ein Alter von 70 und 80 Jahren repräfentirten, und mit 
8 bis 10 Meter langem, jungem Holz als Zeugen einer enormen Triebkraft umwunden 
waren. Diefe Sammlung wurde von der niederöfterreichifchen Landes-Obft- und 
Weinbau-Schule ve ranftaltet und ausgettellt. f 
Als ein weiteres Produdt des Rebenbauesifteine weinbergartige Anpflan- 
zungvonWe inftö cken zu verzeichnen, welcheD.AmbardausL« | 
les Ponts (Lothringen) zur Veranfchaulichung der dortigen verfchi den 
üblichen Syfteme bei der Rebenerziehung ausgeftellt hat. Sie beftanden tl 
   
  
  
kurzen, theilsim langen Zapfenfchnitt, fowie nn Bogenfchnitt und Winkelzug-Schnitt 
mit alljährlich zu erneuernden oder auf kurze Zapfen zu fchneidenden Bogen, an 
° Drahtrahmen oder an Stecken. Obgleich fie nichts Neues darboten, fı 
    
  
   
doch derartige natürliche Darftellungen intereffanter Erziehungsarten der 
aus anderen Ländern, insbefondere durch Weinbau-Lehranftalten gewif: 
und inftrudtiv gewefen. 
Ein Product der neuen Rebenzucht, die Korbreben, welche ein immer 
gefuchter Artikel zuwerden verfprechen, vermifste man gänzlich, obgleich d 
I ganz befonders geeignet gewefen wären, verfchiedene Sorten und Erziehung 
I der Reben mit Blätterfchmuck und Trauben darzuftellen. Diefe, fowie d 
nl] lichen Producte der Rebenfchulen find allerdings mehr der vom ı. bis I5. Oct 
il ftattindenden temporären Ausftellung zugewiefen worden. 
Das Hauptprodudt des Weinbaues, der Wein, war auf der Austtelluı 
  
  
  
  
  
  
   
  
Ih ganz hervorragender Weife aus allen weinbautreibenden Ländern vertreten. 
Hi 32 . pr . . sr S ar & 
ii Man erkennt daraus die ungeheure Wichtigkeit diefes Productionszwe 
' N und kann wohl mit Sicherheit annehmen, dafs feine Bedeutung als Handelsartike| < 
in den letzten Jahren in Folge der erleichterten und vermehrten Communications 
wege eine ganz bedeutende Ausdehnung a angenommen hat. 
1 Es Bm in diefem Berichte nicht erwartet werden, dafs dem Wein, welche: 
nach der allgemeinen Eintheilung der Gruppe IV, Section 3, als Genufsmitte! 
zugewiefen wurde, hier eine befondere Aufmerkfamkeit gewidmet werde, obgleici 
er ja eigentlich von dem Weinbau füglich nicht getrennt werden kann. Es kann 
auch hier nicht eine vollftändige Aufzählung aller a :llten Weine, welche in 
officiellen Ausftellungskataloge zu finden find, oder ein Urtheilüber die ausgeftellten 
Weine, welches nur derhiefür berufenen Jury ad und aus der Preisvertheilung 
| erfichtlich ift, an dem Platze fein, wefshalb es wohl genügen dürfte, vom fach 
i männifchen Standpunkte aus einige Bemerkungen über diefe W einausftellung im 
Allgemeinen hinzuzufügen. 
Die Ausftellung der mit wäfferigen Flüffgkeiten gefüllten Flafchen, an 
ne fich die oft prahlerifchen und mit allem erdenklichen Luxus ause geftellten 
Etiquetten der betreffenden Firmen befanden, auf denmehr oder weniger gefchmack 
vollen Pyramiden, Pavillons, Stellagen etc. dienten jedenfalls nur dazu, dem 
Befchauer diefe oder jene Firma befonders auffallend erfcheinen zu laffen,, 
   
  
ein Theil des leichtgläubigen Publicums aus dem gröfseren oder geringeren Glan 
der ausgeftellten Flafchen auf die beffere oder geringere Qualität der Weine fchlie 
fsen möchte. Der Luxus, welcher in diefer Richtung auf f der Wiener W ee 
entfaltet worden ift, überfteigt alle bisherigen ne und verurfachte den 
Ausftellern oft einen ganz bedeutenden Aufwand, we cher mit dem dadu rch 
erreichenden Gewinn wohlfelten in einem entfprechenden Verhältniffe ftehen d 
Hätte man einen Theil diefer bedeutenden Summen dazu eh aul 
I Grund einer De n ıgenen wiffenfchaftlichen Unterfuchung die Weine ihrer 
Befchaffenheit nach genau zu prüfen und auf nati 
einzelne Gruppen du 
  
  
liche Weife zu gruppiren und 
  
se 
urch kundige Männer in Ruhe und mit den entfprechenden
	        
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