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Weın-, Obft- und Gemüfebau. &
Zeitunterbrechungen prüfen zu laffen, fo würde ein folches Urtheil, wenn es günftig
er wohl die werthvollfte und befte Reclame für den betreffenden W ein-
producenten oder W einhändler gewefen fein, welche allen weiteren glanzvollen
Luxus überflüffig gemacht hätte.
Manchen grofsen Nutzen gew ährte indeffen die Ausftellung der Weine doch,
indem manauf diefe Weife diredte Kenntnifs vom dem Umfange derPr odudtion der
einzelnen Länder, fowie ihrer hervorragendften Firmen und directe Einficht in die
ß Preife der Weine am Ort ihrer Pr oducken nehmen konnte, fo dafs fich in diefer Hin-
ficht vielerlei Gefchäftsverbindungen anknüpfen laffen, welche man fonft nur mit
Schwierigkeiten erreicht hätte.
Dem Umfange der jährlichen Wein produdtion entfprechend, war auch fo
ziemlich die Betheiligung der W einländer an der Ausftellung, obwohl das der
Ausftellung zunächf t liegende W einland, Oefterreich-Ungarn, in F olge diefes natür-
lichen Vorzugs durch die zahlreichften Colledtionen vertreten war, feiner Produc-
Hon nach aber erft zu dem zweitgröfsten We einland gerechnet w erden darf. Die
Reihenfolge in Bezug auf die Reichhaltigkeit der eingefendeten Weine dürfte dem-
nach fc ‚Igende fein: ı. Oefterreich-Ungarn, 2. Fra silersich, . Spanien, 4. Italien,
= Deutfchland, 6. Portugal, 7. Donaufürftenthümer se en 8. Schweiz. —
Die Z eih enfolge innerhalb der nn die öfterreichifch-ungarifche Monarchie ver-
tretenen Länder: ı. Ungarn, 2. Niederöfterreich, 3. Steiermark; 4. Dalmatien,
-. Tirol, 6. Ifrien und Görz, 7. Krain, 8. Mähren ee
Eine befondere Art der Producte des Weinbaues bilden die getrock-
neten Trauben (Weinbeeren), welche aus den füdlichen Ländern als Rofinen,
Cubeben, Korinthen und Sultaninen im Handel zu uns kommen. Perfien, Italien
ınd die Türkei hatten darin am meiften geleiftet, während Ss aus Portugal,
Tunis und Spanien intereffante derartige Zufendungen vorhanden waren.
Die Nebenprodudte des Weinbaues liegen diefem Bericht zu ferne und
> wurden der Gruppe IV eingereiht.
b) Die Producte des Obftbaues.
An den Böfchungen des unter dem Namen Heuftadl-Waffer bekannten Donau
armes und fpäter in Folge des hohen Wafferftandes an der öftlichen Seite der
türkifchen Gebäulichkeiten in Zone I des officiellen Ausftellungsplanes waren, in
Beeten gruppirt, die Producte der Obftbaum-Schulen ausgeftellt.
Jeder Fachmann wird bei allgemeiner Betrachtung diefes Ausftellungstheiles
die Bemerkung nicht unterdrücken können, dafs eine derartige Vertretung von
Baumfchul-Produdten auf einer W eltausftellung nur ärmlich genannt w erden le
da viele der bedeutendften Baumfchul- Etabliffements des In- al ae nichts
geliefert hatten.
Diefe Aermlichkeit wird noch mehr hervortreten, wenn man die Ausftellung
gleicher Baumfchul-Produdte auf der PariferWeltausftellung fich in Erinnerung bringt.
Wollte man ein Urtheil bilden nach dem, was in Wien ausgeftellt war, fo
müfste man im Vergleich mit der letzten Weltausftellung eher einen Rückfchritt
conftatiren, welcher doch in Wirklichkeit keineswegs ftattgefunden hat.
Uebrigens dürften die Produdte der Baumfchulen auf der circa 1. bis
15. October ftattfindenden temporären Ausftellung eine reichhaltigere Vertretung
finden und es wird dem Berichterftatter über die temporären Ausftellungen oblie-
> gen, darauf 3edacht zu nehmen.
Oefterreich-Ungarn nun hatte allerdings geliefert, was es überha enbe liefern
kann. Allein die Betheiligung vieler andern Länder, a Baumfchul-Produdte
bereits einen Weltruf erlangt haben, war eine fpäı rliche oder fand gar nicht ftatt.
Unter den öfter reichifch-ungarifchen Baumfchul-P na n verdienen ins
befondere die zahlreichen, fchön gruppirten und cultivirten, zum Theil mit Früc! hten