Full text: Wein-, Obst- und Gemüsebau (Heft 5)

    
Wein-, Obft- und Gemüfebau. 5 
befchriebene und angewendete alte Verfahren des Anfchäftens oder Anplattens, 
wodurch heutigen Tags faft in jeder befferen Baumfchule bereits viele Taufende 
von jungen Obftbäumen herangezogen werden. Für den Laien mag der Verfaffer 
manches Neue bieten, für den Fachmann enthält diefe Brochure nur ein altes, neu 
aufgewärmtes und umftändlich ausgeführtes Verfahren, welchem durch die Art und 
Weife der Veröffentlichung noch das Gepräge des „Schwindels“ aufgedrückt 
worden ift. 
Das eigentliche Produdt des Obftbaues, das Obftim frifchenZuft ande, 
ift den temporären Ausftellungen des Gartenbaues zugewiefen worden. Die erfte 
diefer Ausftellungen fand vom ı. bis 15. Mai ftatt und ift das Referat darüber durch 
Herrn Regierungsrath Dr. Fenzl vertreten. 
Dabei zeichneten fich insbefondere die gut überwinterte, reichhaltige Col- 
ledtivausftellung des fteiermärkifchen Gartenbau-Vereines, die fehr anerkennungs- 
werthe Obftcolledtion des Kremsmünfterer Stiftgärtners Jofef Runkel (72 Aepfel 
und 7 Birnforten enthaltend), die mit der Verdienftmedaille ausgezeichnete, gut 
confervirte, reichhaltige Obftausftellung der Ackerbau-Gefellfchaft zu Trient (ver- 
treten durch den Gefellfchaftspomologen Chr. Fran k)und die Kernobft-Sammlung 
der königlich württembergifchen Centralftelle für die Landwirthfchaft in Stutt. 
‚art, vortheilhaft aus. 
Der Zeitpunkt für die zweite temporäre Gartenbau-Ausftellung vom ı5. bis 
25. Juni war etwas unglücklich gewählt, wefshalb auch die Betheiligung und der 
Erfolg als ungenügend bezeichnet werden mufs. 
Die bedeutendften Leiftungen diefer Ausftellung waren folgende: Ein 
reichhaltiges Sortiment Orangenfrüchte von Profeffor Or phanides in Athen. Eine 
(ehr fchöne Sammlung grofser Citronenfrüchte vom Gardafee. Ein Sortiment von 
circa 20 Sorten gut cultivirter Stachelbeeren in Töpfen und einigen Aepfel-Zwerg- 
bäumen in Töpfen vom Obergärtner Kienaft in St. Florian, eine Anzahl blühender 
Pflanzen der grofsfrüchtigen, amerikanifchen Preifselbeere vom Hofgärtner Maurer 
in Jena und ein Sortiment Erdbeeren in 36 älteren, guten Sorten in Töpfen, gut 
ultivirt von Rudolf Ab el in Hietzing bei Wien. Die übrigen vorhandenen Kirfchen 
und Erdbeeren waren von geringem Werth. 
Die dritte temporäre Gartenbau-Ausftellung vom 20. bis 30. Auguft, fowie 
die vierte vom 18. bis 23. September, werden hoffentlich reicher ausfallen, fo dafs 
über diefelben ein ausführlicher Nachtragsbericht von dem oben erwähnten 
Referenten geliefert werden kann. 
Das Scha 
obft gemeinfchaft 
gQ 
  
  
lenobft war zumeift mit dem getrockneten oder Dörr- 
lich ausgeftellt. In beiden Obftprodudten zeichneten fich ins- 
befondere die füdlichen Länder aus, in welchen diefe Waare vielfach einen ftehen- 
den Handelsartikel bildet. 
Italien war in diefer Richtung fehr reichlich vertreten und hatte fehr fchöne, 
reichhaltige Sammlungen von Mandeln, Kaftanien, getrockneten Feigen und Pflau- 
men geliefert, welche vonIntrona, Zonna& Comp. aus Bari, Donati Liborio 
‚us Cafarano und den Ausftellungs-Commiffionen zu Caferta, Foggia und Rovella 
fiehe officieller Katalog pag. 177) ausgeftellt waren. 
Die Türkei war ebenfalls durch Mandeln, Nüffe, Oliven und getrocknete 
eigen, Pflaumen, Maulbeeren, Kirfchen, Marillen und Birnen vertreten, welche 
Ahmed, Sali und Andere aus dem Bezirk von Adrianopel, Theophani, 
Nikolaki und Andere aus dem Bezirk Kirit, Ifak und Ali aus dem Bezirk Iles 
fiehe officiellen Katalog pag. 650 und 652) eingefendet hatten. 
Auch von Seite der türkifchen Regierung waren fehr werthvolle derartige 
Sammlungen der Obftbau- und Handelsprodudte ausgeftellt, welche zu der 
Annahme berechtigen, dafs der Handel mit folcher Waare für die Türkei von ganz 
befonderer Bedeutung itt. 
B 
( 
Die königlich perfifche Re gierung, fowie die Firma Ziegler 
& Comp. in Tabris hatten in richtiger Würdigung ihrer Intereffen fehr fchöne 
   
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
    
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
    
  
   
   
  
  
   
    
    
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
     
  
     
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.