Full text: Der Gartenbau (Heft 77)

  
     
  
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aller Art 
    
Bislange haben tiefeingewurzelter Kaftengeift und Vorurtheile 
zumeift ein einträchtiges Zufammengehen der Landwirthe und Gärtner auf folchen 
Ausftellungen, mit feltenen Ausnahmen, unmöglich gemacht. 
Erft in neuerer Zeit findet, weniger in richtiger Erkenntnifs der Natur- 
nothwendigkeit, als aus localen und finanziellen Rück fichten, eine gröfsere An- 
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näherung beider Lager ftatt, und trügen nicht alle Zeichen, fo wird mit der fort- 
fchreite ade n Entwick lung beider Zweige Bodencultur felbe bald eine fehr 
innige werden. Als die nächften Berül nn zwifchen beiden erweifen fich 
jetzt fchon die von ihnen Age gepflegte Obft- und Gemüfezucht. Entfernt 
werden fich wohl immer gewiffe Zweige der Landwirthfchaft, als zu differente 
Richtungen verfolgend (wie die Zucht der Hausthiere, beftimmte Zweige des 
Gartenbaues, wie der von een) bleiben; dagegen werden dieS amenzucht 
und die Landfchaftsgärtnerei fich als weitere vermittelnde Chiede zwifchen 
beiden Hauptrichtungen der einfügen. 
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1e 
  
Beide Culturzweige find gegenwärtig in allen hochcivil Staaten zu 
einem folchen Grade von amiehlinz gelangt, dafs jeder weitere Fortfchritt in 
denfelben, fobald er anfängt Gemeingut von Taufenden zu werden, Reformbewe 
gung im Handel und Wandel der daran betheiligten Staaten unvermeidl ni na ch 
fich zieht. Wenn in diefer Beziehung die Landwirthfchaft in ihrer Totalität 
weitaus EB. und für die Nationa lökonomie mafsgebendere Rolle Be fo 
liegt diefs in der Natur der von ihr erzeugten und gepflegten, die Exiftenz des 
Menfchen abfolut ligne Produdte, während der Gartenbau nur Objecte 
des höheren Comforts fchaf fft und mehrt. 
Das Profperiren derfelben hängt defshalb, abgefehen von ganz beftimmten 
ellurifchen und klimatifchen Verhältniffen eines ganzen Landes, zumeift von der 
Höhe und dem Stande der allgemeinen V olksbildung ab. 
Der Gartenbau kann unter dem Zufammenwirken verfchiedener günftig 
  
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ftände geradezu erftaunenswerthe Be erreichen, und in feinem finanziellen 
Ertrag die der Landwirthfch: A in weitem Umkreife fogar in Schatten Der 
fchlagendfte Beweis für die I Richtig keit diefer etwas übertrieben fcheinenden 
Behauptung liefert Blsien von Pace n ländlicher, auf die Bodencultur ange- 
  
wiefener Bevölkerung vielleicht nahezu die Hälfte theils ausfchliefslich, 
neben dem Feldbau noch Gartenbau mit entfchiedenem Vortheil t 
ganze ungefähr 503 Quadratmeilen gerofse Land ift zu einem grofs 
Gärten aller Art und jeder Gröfse überfäet, und der gemeinfte Mann verfteht 
(felbft aus feinem Gärtchen Capital zu fchlagen Die Stadt Gent, ärt 
das Emporium für Ziergärtnerei in Europa, zählt nicht weniger : 
-tnereien der verfchieden ften Gröfse, welche fich nur mit der An 
pflanzen und Obftbäumen edlerer Sorte chäftig 1 
einem Raum zufammengedrängt gedacht, würden eine mit Glas bedeckte F 
von 7 Hektaren (19.600 Quadratklafter öfterreichifchen Mafses il 
velcher fie jährlich eine Pflanzenmaffe von 2,705.000 bis 3,542.000 Individue 
im Handelswerthe von 5,930.000 bis 7,705.000 Francs*® ziehen. 
Eine Thatfache, der fich unter gleichen räumlichen Verhältniffen keine 
ähnliche in diefer Hinficht an die Seite ftellen kann und 1 ls jed 
ındere Ausführung beweift, welchen Rang der Gartenbau 
len übrigen Factoren des Nationalwohlftandes einni immt. In 
  
   
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Gewächshäufer, auf 
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ıicht in fo rieigen Dimenfionen geftalten fich die Verl 
Hol an a in. England. In Norddeutfchland 
Zucht von Samen der beliebteften Zierpf 
  
zen des freien 
  
zum Sitze des ausgedehnteften Falsskabandeil von 
  
   
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